was war das für ein Horrorwinter für die Bundesregierung: Doch gestern schien die Sonne über der Ampel, und das ausgerechnet in Heide im hohen Norden. Olaf Scholz und Robert Habeck waren extra angereist, um den Baubeginn der „Gigafactory“ für Autobatterien zu feiern – regionaltypisch mit einer Runde Boßeln. Die Lokalmatadore Habeck (Grüne) und Daniel Günther (CDU), das zeigen die Bilder, beherrschen den Sport: Elegante Beinarbeit, gekonnter Armschwung. Deutlich hüftsteifer der Kanzler, aber immerhin: Die Stimmung war bestens. Aus gutem Grund: Nach dem Haushaltsurteil im November und dem Dauerstreit ums Geld stand die Fabrik auf der Kippe. Doch dann rauften sich die Beteiligten über alle Parteigrenzen zusammen. Mit Erfolg. Da haben sich die Herren Politiker wirklich einen Schnaps verdient, wie er zum Boßeln eben dazugehört. Wie die Produktion der „grünsten Batterie der Welt“ jetzt den Norden verändert, lesen Sie hier. +++ Die Zeit, als junge Hamburger im religiösen Wahn nach Syrien reisten, um sich dem IS anzuschließen, ist noch gar nicht so lange her – und wirkt doch weit entfernt. Seit gestern steht eine junge Frau vor Gericht, die mit Koran und Kalaschnikow die Welt verändern wollte – und heute angeblich alles bereut. Doch wie passt dazu, dass sie nach ihrer Rückkehr über die vielen „nackten Frauen und rauchenden Männer“ in Deutschland schimpfte? +++ Stellen Sie sich vor, ihr Haus droht abzubrennen: Sie rufen die Feuerwehr, die Retter kommen auch – aber anstatt mit allem verfügbaren Material das Feuer zu bekämpfen, wird ein Leiterwagen aus einem 15 Kilometer entfernten Ort gerufen, anstatt den der Nachbarwehr aus dem Dorf nebenan zu nehmen. Und während alle auf Ankunft des Löschfahrzeugs warten, brennt ihr Haus lichterloh. Unvorstellbar? Leider nicht, denn genau das ist am Freitag einer Familie im Kreis Segeberg passiert. Bizarr: Der Streit um das fragliche Löschfahrzeug tobt dort schon seit zwei Jahren, jetzt könnte sich sogar die Polizei einschalten. (M+) +++ „Das ist Hamburgs fiesester Blitzer“, schreibt mir der aufgebrachte Kollege. Und in der Tat: Weit und breit keine Häuser, die Autobahn nur ein paar Meter entfernt – hier drückt wirklich jeder aufs Gas, auch wenn offiziell noch 50 Stundenkilometer erlaubt sind. Wo das Blitzdings steht, lesen Sie hier. (M+) Einen wunderbaren Dienstag wünscht Mathis Neuburger chefredaktion@mopo.de |