Liebe/r Leser/in, in der professionellen Politik gibt es nur ganz selten Momente, die einen unverstellten Blick auf Politiker zulassen. Zu groß ist meist der Einfluss der Berater, die aufpassen, dass ihr Schützling ja in einem guten Licht erscheint. Wie ein Berater des Thüringer AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke vorgeht, zeigte gestern das ZDF. Denn als sich Höcke den Fragen eines ZDF-Reporters zu seiner Sprache und etwaigen Bezügen zur Sprache Hitlers stellte, witterte der AfD-Pressemann im Hintergrund Ungemach. Er bat den Reporter vor laufender Kamera, die bereits gestellten und aufgezeichneten Fragen seinem Chef noch einmal zu stellen, denn „Sie haben Herrn Höcke mit Fragen konfrontiert, die ihn stark emotionalisiert haben“. Weil bei TV-Interviews meist das gesprochene Wort gilt, weigerte sich der ZDF-Reporter, das Gespräch zu wiederholen – und erlebte einen sehr seltenen Moment, denn auf einmal war die Fassade weg. Höcke: Passen Sie auf. Wir beenden das Interview, nur, dann ist klar … Wir wissen nicht, was kommt … Dann ist klar, dass es mit mir kein Interview mehr für Sie geben wird. ZDF: Ist das eine Drohung? Höcke: Nein. Das ist nur eine Aussage, weil ich auch nur ein Mensch bin. Ich bin auch nur ein Mensch, verstehen Sie? ZDF: Und was könnte kommen? Wenn Sie sagen, wir wissen nicht, was kommt. Höcke: Vielleicht werde ich auch mal eine interessante persönliche, politische Person in diesem Lande. Könnte doch sein ... Das ZDF hat das Interview und sein merkwürdiges Ende in einer gekürzten Form am Sonntag ausgestrahlt. Die lange Version lässt sich in der Mediathek abrufen und ist durchaus sehenswert. Ich wünsche Ihnen einen ruhigen Start in die Woche. | Herzlich Robert Schneider Chefredakteur FOCUS-Magazin |
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Ein Sandmännchen namens schwarze Null Die Wahrheit zu sagen ist oft unbequem und erfordert Mut. Und weil viele Politiker die Folgen klarer Botschaften fürchten, greifen sie zum Sandmännchen. Dessen Aufgabe ist es, Wählern Sand in die Augen zu streuen – damit sie politische Botschaften nicht so genau wahrnehmen können. So verhält es sich auch bei der sogenannten schwarzen Null. Unter ihrem Namensgeber Wolfgang Schäuble bedeutete die schwarze Null: Der Bund nimmt keine neuen Schulden auf. Gar keine. Doch seit einigen Wochen hängen Spitzenpolitiker von Union und SPD bei der schwarzen Null immer noch den Zusatz „im Rahmen der Schuldenbremse“ dran. So auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer im aktuellen Interview mit FOCUS. Auf die klare Aussage, ob der Bund künftig an Schäubles Nullverschuldung festhalte, wollte sich AKK nicht festnageln lassen. Schon vor Veröffentlichung des Interviews gab es deshalb Spekulationen bei Journalisten, AKK rücke von der schwarzen Null ab und erlaube künftig wieder neue Schulden. Ein kleines Dementi aus der CDU-Zentrale folgte. Doch warum ist kein klares öffentliches Ja oder Nein zur schwarzen Null von AKK und anderen Spitzenpolitikern zu hören? Die Wähler hätten ein Anrecht darauf. Stattdessen hat das Sandmännchen Hochkonjunktur ... |
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Backstage „Fridays for Future“ Am Freitag sollen, geht es nach der „Fridays for Future“-Bewegung um Greta Thunberg, Hunderttausende weltweit in einen Generalstreik für ein besseres Klima treten. Es wäre der vorläufige Höhepunkt der derzeit wichtigsten Jugendbewegung. Doch wen genau vertritt „Fridays for Future“? Lässt sich die Basisdemokratie, auf die die Jugendlichen von Beginn an setzen, durchhalten? Und gelingt es der FFF-Bewegung, politisch Radikale außen vor zu halten? FOCUS berichtet aus dem Innenleben der Greta AG. |
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Er ist der Prophet des Klimawandels Ihn trieb Abenteuerlust ebenso wie Forscherdrang. Weil er das eingehende Studium der Dinge vor die Thesen setzte und sein Leben lang Neugierde und Offenheit des Geistes bewahrte, gilt Alexander von Humboldt den Deutschen zu Recht als Prophet des Klimawandels, als früher Entdecker der Artenvielfalt und schlicht als vorbildlicher Wissenschaftler. Vielleicht führt eine gerade Linie zu ihm von Leonardo da Vinci und hin zu Charles Darwin und den heutigen Gen-Entschlüsselungen. Man darf gespannt sein, wie genau das Humboldt-Forum im Stadtschloss zu Berlin seiner Leistung gerecht werden wird. |
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