der jüngste Eklat im Weißen Haus dominiert die Schlagzeilen. Seit dem verbalen Zusammenstoß zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Vizepräsidenten J.D. Vance auf der einen und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der anderen Seite macht sich bei den europäischen Eliten Panikstimmung breit: Lassen die USA die Ukraine und damit ganz Europa im Stich? Viele sehen das Ende der transatlantischen Gemeinschaft gekommen, manche gehen sogar so weit, in den USA ein „Sicherheitsrisiko“ für Europa zu sehen und in Donald Trump den nächsten Gegner, den es im Rahmen einer „wertegeleiteten Politik“ zu bekämpfen gilt. Wir wollen das Ganze ein wenig nüchterner betrachten. Auch in der Talkshow von Caren Miosga wurde über Selenskyjs Besuch diskutiert. Doch Stilkritik an Trump und Vance ist zu wenig, solange Europa keine eigene realistische Perspektive für ein Kriegsende in der Ukraine liefert, meint mein Kollege Ben Krischke, der sich die Sendung angesehen hat. Was kommt nach der liberalen Weltordnung? Die Pax Americana ist vorbei. Die zukünftige internationale Ordnung wird aus der Machtbalance der Großmächte entstehen. Doch damit endet nicht automatisch die amerikanische Dominanz. Daher ist es verfrüht, das Ende des transatlantischen Bündnisses auszurufen. Marc Saxer, Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung für Regionale Zusammenarbeit in Asien, fordert einen Realitätscheck für Europa. Bei der eilig einberufenen Ukraine-Konferenz in London haben Keir Starmer und Emmanuel Macron eine Erklärung zu einer künftigen Waffenruhe in der Ukraine vorgelegt, um Alleingänge Trumps zu blockieren. Dennoch betonten die Teilnehmer der Konferenz ihre Nähe zu den USA. Aus Angst vor der Reaktion Trumps wuchs auch der Druck auf Selenskyj. Denn man will, schreibt Cicero-Autor Thomas Urban, den Frieden nicht Trump überlassen. Aber kann sich die Ukraine auf Europa überhaupt verlassen? Das europäische Konstrukt der „wertebasierten Außenpolitik“ ist im Kern nichts anderes als Ausdruck ahistorischer Selbstgerechtigkeit – und nicht nur mit Blick auf die Ukraine jetzt akut einsturzgefährdet. Immerhin ebnet das den Weg zurück zur Diplomatie, schreibt Cicero-Autor Dominik Pietzcker. Während der muslimische Fastenmonat Ramadan mit Unterstützung deutscher Politiker zunehmend im öffentlichen Raum gefeiert wird, werden in zahlreichen Städten Traditionsveranstaltungen zum Karneval abgesagt – aus Angst vor islamistischen Anschlägen. Eine kulturelle Schieflage, meint der promovierte Orientalist Alfred Schlicht. „Schluss mit der Energiewende!“, fordert der Physiker Björn Peters in seinem Gastbeitrag. Um den wirtschaftlichen Niedergang aufzuhalten, braucht Deutschland eine grundlegend andere Energiepolitik. Die bisherige Strategie, Energie zu verknappen und teurer zu machen, ist ein gefährlicher Irrweg. Was kann die nächste Bundesregierung tun? Peters zeigt, von welchen grünen Dogmen wir uns befreien müssen. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |