| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Europas Bankenbranche warnt vor Überregulierung UBS erwartet im Kerngeschäft höhere Zinserträge Peking: Xi warnt Scholz vor Protektionismus Daly: Fed sollte Zinsen nur bei Bedarf senken Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| Europas Banken wollen als strategisch bedeutender Sektor gelten Europas Banken appellieren an die Europäische Union (EU), die Branche als einen strategisch bedeutenden Sektor für die Gemeinschaft anzuerkennen. In einem heute veröffentlichten Bericht warnte der Europäische Bankenverband (EBF) davor, dass die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft Europas auf dem Spiel stehen. "Es ist von entscheidender Bedeutung, die wichtige und strategische Rolle der Banken bei der Transformation Europas anzuerkennen", erklärte EBF-Präsident und Deutsche Bank-Chef Christian Sewing im Vorwort zu dem 51-seitigen Bericht. Die EU veröffentlicht keine Liste von Sektoren, die sie als strategisch bedeutsam erachtet. In seinem Bericht stellt der EBF, der die Interessen von etwa 3.500 Geldhäusern in Europa vertritt, insgesamt 45 politische Forderungen auf, die im Vorfeld der anstehenden Europawahlen formuliert wurden. | |
Branche sieht sich mit Überregulierung konfrontiert Dabei befasst sich EBF-Bericht insbesondere mit dem Thema Regulierung. Der Verband spricht sich für eine Straffung der bestehenden Vorschriften für die Branche aus. Diese wurden nach der globalen Finanzkrise verschärft, was dazu beigetragen hat, den Sektor insgesamt stabiler und weniger anfällig für Krisen zu machen. Jedoch sieht der EBF die europäischen Banken nun mit einer Überregulierung und immer weiteren Vorschriften konfrontiert. Der Verband plädiert daher für eine Überprüfung der bestehenden Regularien. "Wir fordern keine Absenkung der Standards", sagte Wim Mijs, CEO des EBF, bei der Vorstellung des Berichts. Allerdings seien die Vorschriften übermäßig kompliziert geworden. In der europäischen Bankenbranche wird schon seit einiger Zeit davor gewarnt, dass die Institute durch zu viele Vorschriften und Regulierungen im Vergleich zur Konkurrenz aus anderen Regionen ins Hintertreffen geraten könnten. (Foto: picture alliance/dpa/BELGA/Thierry Roge) | |
ZEW-Konjunkturerwartungen klettern auf Zwei-Jahreshoch | Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben den höchsten Stand seit gut zwei Jahren erreicht. Das Stimmungsbarometer des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung stieg im Vergleich zum Vormonat um 11,2 Zähler auf 42,9 Punkte, wie das Forschungsinstitut heute in Mannheim bekannt gab. Der Anstieg übertraf die Erwartungen von Analysten deutlich. Die Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage verbesserte sich zwar leicht, jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau. Der entsprechende Indexwert stieg um 1,3 Punkte auf minus 79,2 Zähler. "Der Reigen besser ausfallender Stimmungsindikatoren setzt sich fort. Konjunkturbelebung ja, Aufschwung nein, lautet aber lediglich die Botschaft der ZEW-Befragung", kommentierte Alexander Krüger, Chefvolkswirt bei der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. "Letztlich sind es in erster Linie die Konjunkturerwartungen, die Hoffnung verbreiten. Auf sie ist allerdings weniger Verlass, sie können sich rasch ändern." (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Martin Schutt) | | [ariva.de] | UBS erwartet im Kerngeschäft höhere Zinserträge |
Die UBS hat ihre Prognose für die Zinseinnahmen im Kerngeschäft erhöht. Für das erste Quartal 2024 erwartet die Schweizer Großbank nun eine Steigerung des Nettozinseinkommens im Geschäft mit reichen Kunden weltweit (Global Wealth Management) sowie im Schweizer Massen- und Firmenkundengeschäft (Personal & Corporate Banking) im niedrigen einstelligen Bereich im Vergleich zum Vorquartal, wie der Konzern heute mitteilte. Im Februar hatte die UBS noch eine nahezu stabile Entwicklung prognostiziert. Die Bank begründete die positivere Projektion mit einer Reorganisation. Das Nettozinseinkommen entspricht der Differenz zwischen den erhaltenen und gezahlten Zinsen. Nach der Notübernahme der Credit Suisse im vergangenen Jahr befindet sich die UBS im Umbau. Als weiterer kleinerer Integrationsschritt wird das Geschäft mit reichen und superreichen Kunden der Credit Suisse in der Schweiz in das Global Wealth Management der UBS integriert. (Foto: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire/Vuk Valcic) | | | [handelsblatt.com] | US-Investor steigt wieder bei der Deutschen Bank ein Laut einer Pflichtmitteilung der Deutschen Bank zeigt der US-Finanzinvestor Capital Group erneut Interesse an dem Institut und hat einen Anteil von etwas über 3 Prozent erworben. Früher hatte die Capital Group bis zum Jahr 2022 einen Anteil von über 5 Prozent an der Deutschen Bank gehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Investor auch seine Beteiligung an der Commerzbank verkauft. Eine Sprecherin der Capital Group lehnte eine Stellungnahme zu der aktuellen Beteiligung ab. | [finanzen.net] | Raiffeisen Bank schreibt in Russland neue Stellen aus Trotz ihrer Ankündigungen, sich aus Russland zurückzuziehen, hat die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) vor Kurzem Dutzende neuer Stellen in dem Land ausgeschrieben. Laut einem Medienbericht wurden seit Dezember insgesamt mehr als 2.400 Anzeigen geschaltet. Fast 1.500 seien dabei auf Positionen im Vertriebsmanagement und Kundenservice gefallen, hieß es. Eine der Stellenausschreibungen lautete demnach, dass die "Hauptziele eine mehrfache Erweiterung der aktiven Kundenbasis und ein stabiles zweistelliges Ertragswachstum" seien. Das österreichische Geldhaus erklärte auf Mediennachfrage, dass das Russland-Geschäft im Geschäftsjahr 2024 weiter zurückgefahren werde. Die Zitate aus den Stellenanzeigen würden weder die bisherigen Maßnahmen zur Reduktion des Geschäfts widerspiegeln, noch entsprächen sie den weiteren Plänen für die Russland-Strategie. | [handelszeitung.ch] | Tarifkonflikt bei der Postbank geht in die vierte Runde Begleitet von einer Protestaktion begann heute die vierte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt bei der Postbank. "Die Verhandlungen ziehen sich seit Wochen hin. Es ist höchste Zeit, dass die Arbeitgeberseite einen großen Schritt auf die Beschäftigten zukommt, um diese Hängepartie endlich zu beenden", forderte Jan Duscheck, Verhandlungsführer von Verdi. Die Gewerkschaft setzt sich für etwa 12.000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag ein und fordert eine Lohnerhöhung von 15,5 Prozent oder mindestens eine Anhebung der Monatsgehälter um 600 Euro. Außerdem verlangt die Gewerkschaft die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2028. Die Deutsche Bank plant bis Mitte 2026 die Schließung von bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen und den damit verbundenen Personalabbau. | [finanzen.net] |
| | | Xi warnt Scholz vor Protektionismus Der chinesische Präsident Xi Jinping (Foto, rechts) hat bei seinem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (Foto, links) für eine enge Zusammenarbeit beider Länder trotz bestehender Differenzen geworben. "Gemeinsam können wir der Erde mehr Stabilität und Sicherheit einhauchen", sagte Xi in Peking. Er betonte, dass die bilateralen Beziehungen sich weiterhin stabil entwickeln können, solange man an Prinzipien wie gegenseitigem Respekt und der Suche nach Gemeinsamkeiten trotz Unterschieden festhält. Jenseits dieser blumigen Worte warnte Xi den Kanzler ganz konkret vor Protektionismus. Deutschland und China hingen von der Industrie ab und unterstützten freien Handel, sagte er. "In diesem Sinne sollten beide Seiten sich vor der Zunahme des Protektionismus hüten." Seit die Bundesregierung ihre China-Strategie 2023 vorgestellt hat, soll in kritischen Wirtschaftsbereichen die Abhängigkeit von China reduziert werden. Dem entgegnete Xi nun, dass die Kooperation zwischen Deutschland und China kein Risiko darstelle, sondern vielmehr "eine Garantie für die Stabilität der Beziehungen" sei. (Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler) | [capital.de] [tagesspiegel.de] | Daly: Fed sollte Zinsen nur bei Bedarf senken | Aus Sicht von Mary Daly (Foto), der Präsidentin der Federal Reserve Bank (Fed) von San Francisco, besteht aktuell "keine Dringlichkeit", die Zinsen in den USA zu senken. Die US-Wirtschaft und der Arbeitsmarkt seien weiterhin stark und die Inflation liege immer noch über dem Zielwert der Fed von 2 Prozent, sagte Daly. Die US-Notenbank Fed sei bereit, weniger zu tun, wenn die Inflation stabil bleibe, oder mehr zu tun, wenn der Arbeitsmarkt ins Stocken gerate oder die Inflation schneller als erwartet sinke. Derzeit aber sei es richtig, nichts zu tun. Die Fed-Chefin von San Francisco wiederholte, dass die Geldpolitik in einer "guten Position" sei. Unter Experten wird seit Längerem diskutiert, wann die Fed die Zinsen erstmals wieder senken und wie viele Schritte es in diesem Jahr insgesamt geben sollte. Es gibt Stimmen für eine, für zwei und auch für drei Senkungen. (Foto: picture alliance/abaca/TNS/ABACA) | | [bloomberg.com] | Kay Scheller fordert mehr finanzielle Solidität Oberste Regierungsberater sind der Ansicht, dass die Bundesregierung konsequenter sein muss, um ihren Haushalt zu konsolidieren. Kay Scheller, Präsident des Bundesrechnungshofs, betonte heute in Bonn die Notwendigkeit, sich der ernsten Lage der Bundesfinanzen bewusst zu werden. Veränderungen dürften nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden. "Das erfordert einen umfassenden Konsolidierungsplan, der alle gesellschaftlichen Gruppen berücksichtigt und es ihnen ermöglicht, sich rechtzeitig auf Belastungen einzustellen." Die Betroffenen sollten sich beispielsweise auf den Abbau von Steuervergünstigungen vorbereiten können. | [wiwo.de] |
"Nur durch Kooperation und einen breiten gesellschaftlichen Konsens lassen sich die großen Herausforderungen unserer Zeit zufriedenstellend lösen." – @MFratzscher plädiert für weniger Nullsummen-Denken in Politik und Gesellschaft. /via @zeitonline [twitter.com] | | | Bankenverband via Kolja Gabriel | Noch 6 Tage bis der #Bankentag2024 des Bankenverbandes startet. Worauf ich besonders gespannt bin? Das Panel zum Thema #KünstlicheIntelligenz. Nicht nur für Banken kann die Nutzung von KI der entscheidende Faktor für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit werden. [linkedin.com] |
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Die Europäische Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht Zahlen zur Inflation im März. – In Brüssel startet der EU-Gipfel (bis 18.04.); Themenschwerpunkt des Treffens auf höchster EU-Ebene ist die Wettbewerbsfähigkeit der Ländergemeinschaft. – Die US-Banken U.S. Bancorp und First Horizon legen ihre Zahlen zum ersten Quartal vor. – Die US-Notenbank Fed veröffentlicht ihren neuen Konjunkturbericht Beige Book. – In Washington halten der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank ihre gemeinsame Frühjahrstagung ab. | Warum sich die Generation Z häufiger krank meldet Es ist nichts Neues, dass es in der Arbeitswelt Konflikte zwischen jüngeren und älteren Generationen gibt. Insbesondere der Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2010) wird oft vorgeworfen, nicht bereit zu sein, sich richtig anzustrengen. Viele ältere Menschen stoßen sich daran, wenn junge Leute beispielsweise eine Vier-Tage-Woche fordern. Beim Thema Krankmeldungen sind besonders viel Vorurteile im Spiel: Laut einer Studie der Krankenkasse Pronova BKK vermuten drei Viertel der Befragten, dass 18- bis 29-Jährige öfter mal unentschuldigt fehlen. Dass sich jüngere Menschen häufiger krankmelden, muss aber nicht unbedingt mit Faulheit zu tun haben, wie Sie in diesem Artikel nachlesen können: | [fr.de] | |