nach ersten Prognosen ist die Europawahl ein herber Denkzettel für die Ampelparteien. Je nachdem, mit welchem Urnengang sie ihr Ergebnis vergleichen, können sich Sozialdemokraten, Grüne und Liberale ihr Abschneiden bei der Europawahl zwar schönreden, in der Summe ist das Ergebnis aber eine schallende Ohrfeige des Souveräns als Quittung für die Ampel-Politik der letzten zweieinhalb Jahre, fasst Cicero-Autor Michael Sommer zusammen. Als deutliche Verlierer der Europawahl gehen an diesem Abend auch die Grünen hervor. An ihnen hat sich Richard David Precht erst jüngst in einem bekannten Podcast-Format abgearbeitet. Der Philosoph wirft der grünen Partei vor, nach rechts gerückt zu sein. Denn Menschen nach ihren Identitäten zu beurteilen, sei nicht links. Cicero-Kolumnist und Philosoph Alexander Grau widerspricht: Das ist grober Unfug. Die identitätspolitische Linke steht in bester linker Tradition. Wohin die Auswüchse der Identitätspolitik führen können, zeigt seit einigen Wochen das antisemitische Klima an unseren Universitäten. Geraldine Rauch, Präsidentin der TU-Berlin, wird das Liken von antisemitischen Tweets vorgeworfen. Doch ihr Rücktritt ist vor allem aus anderen Gründen geboten, wenn der Schaden nicht größer werden soll, meint Mathias Brodkorb. Ein gruseliges Zeugnis woker Doppelmoral ist auch der euphorische Applaus für Carolin Emckes Forderung nach Diskursverweigerung bei der Republica. Man will die Demokratie verteidigen, aber keine zwei Meinungen mehr zulassen, schreibt Bernd Stegemann über diese neue Debatten-Unkultur. Abschließend habe ich noch eine ganz persönliche Empfehlung für Sie: Der Saarbrücker Stadtteil Malstatt ist zu einem praktisch rein arabischen Viertel geworden. Viele nichtmigrantische Bewohner ziehen in die besseren Gegenden. Eine sehr lesenswerte Reportage von meinem Kollegen Ferdinand Knauß über Unternehmergeist und Entfremdung. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche! Ihr Clemens Traub, Volontär |