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Bankenbrief

Wichtiges vom 23. Oktober 2018

Das Thema

EZB-Umfrage: Kreditnachfrage gestiegen, Standards gelockert

Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten hat sich in der Eurozone im dritten Quartal um 12 Prozentpunkte erhöht. Im Vorquartal hatte die Steigerungsrate noch 16 Punkte betragen. Bei Hypothekenkrediten betrug das Plus 5 Punkte (23 Punkte), bei Konsumentendarlehen 1 Punkte nach minus 3 zuvor. Das geht aus dem "Bank Lending Survey" hervor, für den die Europäische Zentralbank (EZB) 147 Geldhäuser vier Mal im Jahr befragt. Als Gründe für die stärkere Nachfrage von Unternehmensseite wurde von den Banken vor allem das niedrige Zinsniveau sowie die Nachfrage nach Mitteln für Investitionen genannt, wie heute berichtet wurde. Für das letzte Quartal dieses Jahres rechnen die Institute mit einem Anstieg bei Unternehmenskrediten um 11 Prozentpunkte. Zudem wurde bekannt, dass die Geldhäuser ihre Standards für die Kreditvergabe im dritten Quartal gelockert haben. Als Ursachen wurden der Konkurrenzdruck zwischen den Instituten sowie die allgemein gute konjunkturelle Lage genannt. Nach Angaben der EZB gab es mit Ausnahme Frankreichs in allen führenden Volkswirtschaften gelockerte Vorgaben für die Darlehensvergabe.

Die Meldungen

EU weist Italien-Haushalt zurück

Die EU-Kommission hat die Haushaltspläne Italiens für das kommende Jahr abgelehnt. Das gab die Kommission heute Nachmittag bekannt. Die Regierung in Rom muss demnach innerhalb von drei Wochen einen neuen Entwurf einreichen. Die Budgetpläne Italiens seien in keiner Weise mit europäischen Stabilitätsregeln vereinbar. Die Regierung aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega hatte einen Haushaltsentwurf nach Brüssel geschickt, der eine Ausweitung der Neuverschuldung auf 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung vorsieht – dreimal so viel wie von der Vorgängerregierung zugesagt.


Druck auf Deutsche Bank wächst

Die Deutsche Bank müsse schnell wieder erfolgreich werden, um Investoren und Politik zu überzeugen. Daher stehe Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing auch unter einem enormen Druck, heißt esheute – einen Tag vor Veröffentlichung der Quartalszahlen des deutschen Branchenprimus – in einem Medienbericht. "Das Institut muss sich aus der Negativspirale befreien", wird Amit Goel, Bankenanalyst bei Barclays, zitiert. Gute Nachrichten müssten her. Selbst in der Bundesregierung soll es Zweifel geben, dass das Institut in der jetzigen Form eigenständig eine Zukunft hat, hieß es weiter. Erneut wurden Spekulationen über eine mögliche Fusion mit der Commerzbank geäußert.


Große Mehrheit der Bankkunden nutzt nur einen Zugangskanal

Mehr als zwei Drittel der Bankkunden hierzulande nutzen für Transaktionen bei ihrem Geldhaus überwiegend nur einen Zugangsweg, wohingegen 29 Prozent zwischen Filiale, Selbstbedienungsautomaten oder digitalen Kanälen wie Onlinebanking wechseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine heute vorgestellte Auswertung von Transaktionen durch den IT-Dienstleister Diebold Nixdorf. Zudem ergab die Untersuchung, dass bereits 90 Prozent aller Servicetätigkeiten von den Kunden selbst getätigt werden. Die Zahl der ausgewerteten Transaktionen wurde nicht genannt.

 

KfW: Mittelstand weiter im Aufschwung

Der deutsche Mittelstand beschäftigte Ende 2017 mit 31,1 Millionen Menschen so vieleArbeitnehmer wie noch nie. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um knapp 420.000 gestiegen, geht aus der heute veröffentlichten Mittelstandsstudie der Förderbank KfW hervor. Zugleich stiegen die Erlöse kleiner und mittlerer Unternehmen um 4,7 Prozent. Und auch die Aussichten sind gut: "Die sehr gute Lage im Mittelstand wird auch im Jahr 2018 anhalten", hieß es.


UBS gibt Entwarnung für Chinareisen

Die "Reisewarnung" für Bankmitarbeiter in China gelten nicht mehr. So können die Mitarbeiter der Schweizer Großbank UBS wieder "frei ein- und ausreisen", teilte das Geldhaus heute mit. In der vergangenen Woche durfte eine UBS-Mitarbeiterin nicht ausreisen, woraufhin mehrere Institute ihren Beschäftigten von China-Reisen abgeraten hatten.


Insider: Julius Bär zieht sich aus Panama und Peru zurück

Das Schweizer Geldhaus Julius Bär wird künftig nicht mehr in Panama und Peru aktiv sein. Das wurde heute unter Berufung auf Insider berichtet. Hintergrund des Rückzugs soll der Weggang mehrerer Banker sowie die mögliche Verwicklung des ehemaligen Julius-Bär-Mitarbeiters in Panama, Matthias Krull, in einen Geldwäschefall sein. Die Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.

 

Zehn Regeln für Investitionen in Aktien und Fonds

Icon Top NewsDas Geldvermögen der Deutschen beträgt zurzeit fast sechs Billionen Euro. Lediglich 15 Prozent davon sind in Aktien oder Investmentfonds investiert. Hätte ein Anleger vor über 30 Jahren umgerechnet 10.000 Euro in die Dax-Werte investiert,so wären daraus bis Oktober dieses Jahres mehr als 123.000 Euro geworden. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 8 Prozent. Darauf hat heute der Bankenverband hingewiesen. Wer Geld in Aktien investieren will, sollte jedoch einige Regeln beherrschen. So sollte nur ein Teil der Ersparnisse in Aktien investiert werden. Zudem sollten Titel von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen gewählt werden. Acht weitere Tipps für Anleger finden Sie hier:

Die Köpfe

Jarlov: Danske Bank machte wohl falsche Angaben

Rasmus Jarlov, Dänemarks Wirtschaftsminister, hat sich besorgt über mögliche Falschinformationen der Danske Bank im Zusammenhang mit dem Geldwäscheskandal in Estland an die dänische Finanzaufsicht gezeigt. "Es ist in hohem Maße kritisierbar, dass die Bank offensichtlich über einen langen Zeitraum falsche Informationen an die Aufsichtsbehörde geliefert hat", sagte er bei einer Ausschusssitzung in Kopenhagen. "Wir müssen sehen, ob wir jemanden dafür verantwortlich machen können."


Regling: "Sind besorgt wegen Italien"

Klaus Regling, Chef des Eurorettungsschirms (ESM), sieht Risiken durch die geplante Erhöhung der italienischen Staatsschulden. "Wir sind besorgt wegen Italien", sagte er heute in Luxemburg. Die Entwicklung sei aber kein Grund zur Panik, da die Gefahr der Ansteckung anderer europäischer Länder bis jetzt "sehr begrenzt" sei. Das Schuldenproblem Italiens sei anders als etwa das von Griechenland.


Mirabaud: Regulierung zurückfahren

Yves Mirabaud, Präsident der Vereinigung Schweizerischer Privatbanken, hat sich für eine weniger strenge Regulierung von kleinen und mittelgroßen Banken ausgesprochen. Sie müssten unverhältnismäßig viel Aufwand betreiben, um alle Vorschriften einzuhalten, schrieb er in einem heute veröffentlichten Gastbeitrag. Zudem wies Mirabaud darauf hin, dass Geldhäuser in der Europäischen Union (EU) ihr Produktangebot für Retail-Kunden massiv eingeschränkt hätten. Damit wollten sie das Risiko minimieren, dass einem Kunden eine Dienstleistung verkauft wird, die gegen Kundenschutzrichtlinien verstoßen könnte.


Credit Suisse: Wagner und Bridge Haux neu in Geschäftsleitung 

Die Großbank Credit Suisse hat für ihr Schweizer Geschäft Anke Bridge Haux und Robert Wagner in die Geschäftsleitung berufen. Bridge Haux zeichnet künftig für den Bereich Digitalisierung und Produkte verantwortlich. Wagner wird Chief Operating Officer (COO). Das gab das Unternehmen heute bekannt.

Die Tweets des Tages

Am 30. Oktober ist #Weltspartag – und die Deutschen sparen fleißig. Die DAX-Kurve über 30 Jahre zeigt: Wer mehr Rendite will, kommt an #Aktien oder #Fonds nicht vorbei. Zehn einfache Regeln für den Einstieg an der Börse: bit.ly/2OLdD8J


Möbel, Schuhe, Lebensmittel, fast alles kann im Netz bestellt und bezahlt werden. Per Mausklick bequem vom Sofa aus. Damit einem der Spaß daran nicht vergeht, sollte die Sicherheit immer im Blick behalten werde. go.bdb.de/IJMDR #CyberScams #CyberSecMonth #cybersicherheit

Am Vortag meistgeklickt

Business Casual: Tragbare Alternativen zum Hemd

Herrenmode im Büro ist häufig recht eintönig. Wenn Sie Ihr Business Outfit etwas abwechslungsreicher gestalten wollen, empfehlen die Etikette-Experten von "Knigge.de" etwa den Griff zum Poloshirt. Das Image dieses Shirts zehre nach wie vor von dem edlen Polo-Sport. Allzu sportlich sollte der Look aber nicht ausfallen. Wählen Sie lieber gedeckte Farben und glatt gewebte Stoffe anstatt Piqué. Außerdem sollte der Kragen eines Poloshirts im Büro nie aufgestellt, sondern unter dem Jackett getragen werden. Während beim Business Casual der Hemdkragen gern aufgeknöpft werden darf, sollten beim Poloshirt die Knöpfe lieber geschlossen bleiben. Weitere Tipps für tragbare Outfit-Alternativen im Job lesen Sie hier:

Was morgen wichtig wird

Die Deutsche Bank und ihre börsennotierte Vermögensverwaltungssparte DWS geben ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal dieses Jahres bekannt. – In London wird dies auch die britische Großbank Barclays tun. – Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) stellt sein Vermögensbarometer anlässlich des Weltspartages 2018 vor.

Der Nachschlag

Wie Sie die E-Mail-Flut im Büro eindämmen

Mal ist es eine Terminanfrage, dann die Bitte um das Korrekturlesen einer Präsentation. Die Flut an internen E-Mails schwillt an. Bloggerin Anabel Ternès hat Tipps zusammengestellt, mit denen sie in ihrem Unternehmen die Zahl der Mails senken konnte. So empfiehlt sie, öfter den direkten Kontakt zum Kollegen im Nachbarbüro zu suchen. Und: Für die Terminabsprache sollten Tools wie Doodle genutzt werden. Alle Ratschläge lesen Sie hier:

 

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