| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: EZB-Zinssenkung lässt weiter auf sich warten Deutsche Firmen laut Weil-Index besonders in Bedrängnis IG-BAU-Chef: Wohnungsmangel wird zum Standortnachteil Lindner gewährt Ministerien mehr Zeit für Sparvorschläge. Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| EZB-Zinssenkung lässt weiter auf sich warten Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute beschlossen, die Zinssätze im Euroraum unverändert zu belassen. Der Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt demnach weiterhin bei 4,00 Prozent, der Leitzins bei 4,50 Prozent, wie die Währungshüter rund um EZB-Präsidentin Christine Lagarde (Foto) heute entschieden. Damit hält der EZB-Rat die Zinsen nunmehr in fünf geldpolitischen Sitzungen konstant. Zugleich deutete er aber an, demnächst die Zinswende einzuleiten. Einige Mitglieder des geldpolitischen Rats seien bereits jetzt zuversichtlich gewesen, dass die Bedingungen für eine Reduzierung erfüllt seien, sagte Lagarde nach der Zinssitzung in Frankfurt. Sie seien allerdings bereit gewesen, sich der großen Mehrheit im Rat anzuschließen, die lieber zusätzliche Informationen abwarten wolle. | |
EZB steht in den Startlöchern Es gibt derzeit wenig Zweifel an den Märkten, dass die EZB spätestens im Juni ihre Zinsen senken wird. Lagarde betonte zwar wiederholt, dass man datenabhängig vorgehen werde. Allerdings ist die Notenbank meistens bestrebt, die Märkte nicht zu überraschen. Damit zeichnet sich ab, dass die EZB die Zinsen noch vor der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) senken wird. Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank kommentierte: "Die EZB steht in den Startlöchern. Mit ihrem rhetorischen Schwenk heute öffnet sie die Tür für eine Zinssenkung, durch die sie im Juni gehen wird. Anders als für die Fed stellt sich die Lage für die EZB klarer dar: Mit der Konjunktur im Euroraum läuft es eher schlecht als recht und die Gesamtinflationsrate liegt bereits relativ nahe am Zielwert. Das erleichtert ihre Entscheidung, dass eine so restriktive Zinspolitik wie zurzeit nicht mehr notwendig ist." Im März fiel die Inflation im Euroraum auf 2,4 Prozent. Das EZB-Ziel einer Rate von 2 Prozent, die sie als optimales Inflationsniveau erachtet, rückt damit näher. (Foto: picture alliance/dpa/Michael Matthey) | |
Bericht zur Bankenstabilität: UBS kann aufatmen | Der 339-seitige Bericht des Schweizer Finanzministeriums zur Bankenstabilität, der gestern veröffentlicht wurde, enthält zwar zahlreiche Vorschläge, um nach dem Kollaps der Credit Suisse (CS) weitere Probleme im Bankensektor zu verhindern. Doch es scheint, dass der UBS größere Eingriffe erspart bleiben, wie Medien heute berichteten. Analysten sehen demnach keine Anzeichen dafür, dass die Großbank ihr Geschäftsmodell überdenken muss. Im März 2023 wurde die Credit Suisse (CS) durch eine staatlich koordinierte Aktion vor einem unkontrollierten Kollaps gerettet. Als Reaktion darauf hat das Ministerium in Bern das "Too Big To Fail"-Regelwerk überarbeitet, um den Finanzplatz Schweiz sicherer zu machen. Dabei sind 22 Empfehlungen herausgekommen – darunter eine verbesserte Liquiditätsversorgung und Maßnahmen gegen Managementversagen. Spürbar ist für die UBS dabei vor allem ein Vorschlag: Die bessere Ausstattung der ausländischen Tochtergesellschaften mit Eigenmitteln. (Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE/Michael Buholzer) | | [finanzbusiness.de] | Société Générale will Sparte abstoßen |
Die französische Großbank Société Générale plant, einen Teil ihres Finanzierungsgeschäfts für Anlagen, Maschinen und andere Ausrüstungen zu veräußern. Dieser Geschäftsbereich soll für 1,1 Milliarden Euro an den heimischen Rivalen BPCE verkauft werden, wie Frankreichs drittgrößte Bank heute in Paris bekannt gab. Der Abschluss des Deals wird für das erste Quartal 2025 erwartet. Dieser Schritt betrifft die Sparte Société Générale Equipment Finance, die Leasing und Finanzierungen für Industrie und Gewerbe anbietet. Die Einheiten in Tschechien und der Slowakei sollen jedoch bei der Bank verbleiben. (Foto: picture alliance/dpa/Ian Langsdon) | | | [lefigaro.fr – franz.] [handelsblatt.com] | Giesecke+Devrient meldet Rekordjahr Trotz einer schwachen Konjunktur verzeichnet das in München ansässige Traditionsunternehmen Giesecke+Devrient (G+D) ein Rekordjahr. Der Sicherheitstechnik- und Banknotenhersteller steigerte seinen Umsatz vergangenes Jahr um 18 Prozent auf 3 Milliarden Euro, wie Vorstandschef Ralf Wintergerst heute in München mitteilte. "Wir haben mehrere Rekorde gebrochen, 2023 war das erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte." Giesecke+Devrient zählt zu den wenigen Unternehmen, die Euronoten drucken. Darüber hinaus produziert das Unternehmen auch Bankkarten und die zugehörige Sicherheitstechnik. "Das Banknotengeschäft trug früher 60 Prozent zum Umsatz bei, mittlerweile ist es nur noch ein Drittel", sagte Wintergerst. "Dennoch ist auch dieser Geschäftsbereich weiter gewachsen." | [handelsblatt.com] | ApoBank streicht Hunderte Stellen Die Düsseldorfer ApoBank – die größte genossenschaftliche Primärbank in Deutschland – will rund 300 Stellen streichen. Dies berichteten Medien heute unter Bezug auf eine Mitteilung der Bank. Der Schritt kommt zu einer Zeit, in der das Institut den Gewinn deutlich steigern konnte. Der Stellenabbau solle in den kommenden zwei Jahren erfolgen und alle Geschäftsbereiche umfassen, hieß es. Betriebsbedingte Kündigungen sind demnach nicht geplant. | [bloomberg.com] | Deutsche Firmen laut Weil-Index besonders stark in Schieflage Zum Jahresbeginn ist der Stresspegel deutscher Unternehmen wieder auf ein ähnlich hohes Niveau gestiegen wie während der frühen Monate der Corona-Pandemie. Die Daten, die heute veröffentlicht wurden, zeigen, dass der Distress Index der Londoner Anwaltskanzlei Weil, Gotshal & Manges für Deutschland im Januar und Februar ähnliche Werte wie Mitte 2020 signalisiert. Dieser Index wertet Daten von über 3.750 börsennotierten europäischen Unternehmen aus. "Deutsche Unternehmen sind im Vergleich zu Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien nach wie vor am stärksten in Bedrängnis", hieß es in dem Weil-Bericht. "Die Investitionszurückhaltung sowie anhaltende Liquiditäts- und Rentabilitätsprobleme belasten die Unternehmen weiterhin in einem Umfeld, das durch eine schwache Konjunktur geprägt ist." Von allen im Weil-Index abgedeckten Wirtschaftszweigen ist der hiesige Immobiliensektor am stärksten in Schieflage. | [bloomberg.com] |
| | | | IG-BAU-Chef Feiger: Wohnungsmangel wird zum Standortnachteil Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt warnt davor, dass der Wohnungsmangel zunehmend zu einem Standortnachteil für die deutsche Wirtschaft wird. Die Unternehmen benötigen dringend Arbeitskräfte, jedoch werden diese nur kommen, wenn sie bezahlbaren Wohnraum finden können, sagte IG-BAU-Chef Robert Feiger (Foto) heute vor dem Wohnungsbau-Branchentag in Berlin. Feiger erklärte, dass bundesweit mehr als 800.000 Wohnungen fehlen. Sowohl Fachkräfte aus Deutschland als auch Zuwanderer aus dem Ausland haben kaum eine Chance, in Ballungsräumen bezahlbaren Wohnraum zu finden. Der Wohnungsmarkt sei somit zu einem Engpass für den Arbeitsmarkt geworden. Diese Situation führe dazu, dass die Gesamtwirtschaft nicht wachsen könne, solange der Wohnungsbau nicht vorangetrieben werde. "Die Krise im Wohnungsbau wird sich negativ auf die gesamte Wirtschaft auswirken", warnte Feiger. Beim Branchentag werden mehrere Verbände die Bundesregierung dazu drängen, den Wohnungsbau stärker zu unterstützen. (Foto: picture alliance/dpa/Swen Pförtner) | [zeit.de] | Lindner gewährt Ministerien mehr Zeit für Sparvorschläge | Finanzminister Christian Lindner (Foto) gewährt seinen Kabinettskollegen mehr Zeit, um ihre Sparvorschläge für den Haushalt 2025 vorzulegen. Ursprünglich war geplant, dass die Ministerien ihre Anmeldungen für das kommende Jahr bis zum 19. April einreichen sollten. Nach Medieninformationen wurde diese Frist jedoch bis zum 2. Mai verlängert. Demnach haben die Ressorts um diese zusätzliche Zeit gebeten, da noch erheblicher interner Beratungsbedarf bestehe. Insbesondere die von den Grünen geführten Ministerien hätten diesen Wunsch geäußert, da sie erst Ende April zu einer internen Klausurtagung zusammenkommen könnten. Der Haushalt für 2025 soll bis Anfang Juli vom Kabinett verabschiedet werden. Die Aufstellung gestaltet sich anspruchsvoll, da bereits jetzt eine Lücke in zweistelliger Milliardenhöhe besteht. (Foto: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld) | | [wallstreet-online.de] | Kater: Deutschland bleibt wirtschaftliches Schwergewicht Trotz aller konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen bleibt Deutschland weiterhin eine der führenden Volkswirtschaften der Welt – jedoch ohne Garantie für dauerhaften Erfolg. Diese Einschätzung äußerte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, in einem gestern geführten Interview. "Die deutsche Wirtschaft ist immer noch eine Spitzenmannschaft, allerdings ohne automatischen Anspruch auf die erste Liga", sagte der Ökonom. Wirtschaftspolitisch habe man sich verrannt, es zeigten sich deutliche Risse im Fundament. Kater wies auf verschiedene problematische Bereiche hin, die seiner Meinung nach einer Reform bedürfen. Dazu gehörten die übermäßige Bürokratie und Regulierung wirtschaftlicher Prozesse, die rapide Alterung der Bevölkerung und die sinkende Produktivität. Er empfahl, zur Bewältigung dieser Herausforderungen die Kräfte des Marktes zu stärken, anstatt ständig neue gesetzliche Vorgaben und Subventionen zu erlassen. | [ariva.de] |
| | Telefonische Betrugsversuche treten immer wieder in verschiedensten Formen auf, angefangen von Schockanrufen bis hin zu aufgedrängten Vertragsabschlüssen oder vermeintlichen "Serviceanrufen". In einem aktuellen Blogbeitrag warnt der Bankenverband davor, dass Kriminelle häufig auch am Telefon versuchen, sensible Informationen wie Bankverbindungen zu erschleichen. Dabei geben sie sich beispielsweise als Bankmitarbeiter, Interpol-Ermittler oder technischer Support eines Softwareunternehmens aus. "Die Masche ist bekannt: Seriöse Unternehmen werden als Vorwand für ein Telefonat genutzt, das darauf abzielt, Ihr Vertrauen zu gewinnen oder Sie unter Druck zu setzen", schreibt der Verband. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Betrugsversuche erkennen und sich davor schützen können und wie Sie im Falle eines Missbrauchs Ihrer Bankdaten vorgehen sollten: | | | We kept our interest rates unchanged at our latest meeting. See our monetary policy decisions: https://ecb.europa.eu/press/pr/date/2024/html/ecb.mp240411~1345644915.en.html [twitter.com] | | | Bankenverband via Andrea Grabner | Lust auf "Female Finance"? 🌟 🗓️ Wann? Am 30. April 2024, 17:00h 📍 Wo? Hamburg 🔍 Thema: "Female Finance: Politik & Banken im Dialog" Der Norddeutscher Bankenverband e.V. & die Frauenunion laden ein [linkedin.com] |
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Das Statistische Bundesamt gibt in Wiesbaden die finale Inflationsrate für März bekannt. – In Luxemburg treffen sich die Finanzminister der Europäischen Union (EU). – Die UniCredit lädt in Mailand zu ihrer Hauptversammlung. – Zahlen zum ersten Quartal publizieren in New York die US-Großinstitute J.P. Morgan und Citigroup. – In San Francisco lüftet die fünftgrößte US-Bank Wells Fargo ihre Bücher zum Jahresauftaktquartal. | Johari-Fenster: Sich selbst und andere verstehen lernen Die meisten Menschen können zumindest ungefähr beantworten, was sie ausmacht und was typisch für sie ist. Doch es gibt möglicherweise Merkmale unserer Persönlichkeit, die uns selbst gar nicht bewusst sind, aber anderen sehr wohl auffallen. Das Johari-Fenster ist ein Kommunikationsmodell, das dabei helfen kann, dieses Verständnis zu vertiefen. Es zeigt, wie wir uns selbst und wie andere uns wahrnehmen. Besser verstehen, wie man auf andere wirkt und wie sie einen sehen, sind der Schlüssel zu effektiver Kommunikation und Teamarbeit. In diesem Artikel lernen Sie die Methode und ihre vielen Vorzüge kennen und möglicherweise auch schätzen: | [impulse.de] | |