 |  | PRO FINANZEN | Alles Wichtige zu Geldanlage, Vermögen und Vorsorge. |
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| Eine Troika für Deutschland |
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Einst sorgte eine Troika in anderen europäischen Ländern für mehr Stabilität – mit deutscher Unterstützung. Selbst befolgt hat man die Ratschläge nicht. |
| Etwas mehr als zehn Jahre ist es her, dass den PIGS-Staaten in Europa Strukturreformen aufgezwungen wurden. Die PIGS (Portugal, Irland, Griechenland und S panien) mussten sich von der Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank sagen lassen, was in ihren Ländern alles schiefläuft und wie dies mittelfristig zu beheben sei. Das Rentensystem war zu teuer, der öffentliche Dienst zu groß, Verwaltungen sollten auf Effizienz getrimmt und insgesamt die Angebotsbedingungen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften verbessert werden.  | Daniel Mohr | Redakteur in der Wirtschaft. | |
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| Diese Reformen trugen und tragen Früchte. In puncto Wachstum liegen Spanien (plus 3,4 Prozent zum Vorjahr), Irland (plus 2,5 Prozent), Griechenland (plus 2,4 Prozent) und Portugal (plus 1,9 Prozent) in der Spitzengruppe der EU. Deutschland liegt mit minus 0,3 Prozent je nach Statistik an letzter Stelle oder ist zumindest unter den drei Letzten zu finden.
Der deutsche Einfluss seinerzeit auf die Troika galt als groß. Zwei der sechs Mitglieder kamen aus Deutschland, dazu mit Wolfgang Schäuble ein Finanzminister, der zwar nicht Mitglied der Troika war, aber als harter Taktgeber im Hintergrund viel Einfluss nahm. Im eigenen Land wurden die Ratschläge indes nicht befolgt. Die CDU-Regierungen bauten, meist im Einvernehmen mit der SPD, den Sozialstaat kräftig aus, führten die Rente mit 63 ein, ließen die Sozialversicherungsausgaben steigen und den öffentlichen Dienst wachsen.
Der Blick in die nun nach und nach veröffentlichten Wahlprogramme zeigt: Die CDU will keine Rentenreform und will auch nicht in der immer teurer werdenden Kranken- und Pflegeversicherung sparen. Sie will ihrer älteren Kernklientel nicht wehtun. Und die SPD will das auch nicht. Politisch ist das wahrscheinlich vernünftig, denn Wahlen mit (harten) Strukturreformen zu gewinnen ist schwierig. Gerhard Schröder erreichte damit 2005 aber immerhin noch 34,2 Prozent für die SPD.
Was heißt das nun für Deutschland? Eine Troika täte not, um mit fachlichem Sachverstand dringend benötigte Weichenstellungen vorzunehmen. Denn ohne starke Unternehmen, die Arbeitsplätze erhalten und schaffen und Steuern zahlen, lässt sich ein sehr großer Sozialstaat nicht finanzieren. Es gibt keine Rücklagen für die Rentenkasse. Alle Einzahlungen der Boomer sind längst verfrühstückt.
Die Troika kam, weil die Staatsfinanzen in Griechenland und anderen Ländern wackelten und der Markt das Vertrauen in die Schuldentragfähigkeit verlor. Soweit sind wir in Deutschland zwar längst noch nicht. Aber seit Jahren wird an Investitionen in Bildung und Infrastruktur gespart. Der IWF kritisiert das scharf, vor allem den niedrigen Bildungsetat. Doch so konnte Schäuble die „Schwarze Null“ erreichen – auf Kosten künftiger Wachstumschancen.
Was heißt das für die Geldanlage? Bundesanleihen sind weiterhin mit das Sicherste, was am Markt zu haben ist. Unternehmen, die vom deutschen Heimatmarkt abhängen, haben es aber schwer. Wachstum gibt es woanders. Hierzulande gibt es vor allem günstige Bewertungen, weil immer mehr Anleger einen Bogen um viele deutsche Aktien machen. Das muss nicht so bleiben. Die Qualität der hiesigen Unternehmen gilt grundsätzlich als hoch. Was fehlt, ist ein Troika-Moment und damit der Glaube, dass es zu einem Aufbruchsignal kommen könnte, der Investitionsbremsen löst und Wachstum entfacht.
Bleiben wir zuversichtlich!
Ihr
Daniel Mohr
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Weihnachten rückt näher, und dem Aktienmarkt geht die Puste aus. Schien der F.A.Z.-Index am Freitagmorgen noch sein Allzeithoch anzugreifen, gab er seitdem deutlich nach – ähnlich wie Wall Street. Verschärfte Russland-Sanktionen der USA und Trumps deutlicher Anti-Iran-Kurs halfen dem Ölpreis. Doch dies war wohl nur ein Zwischenhoch. |
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Die Sportmarke Lululemon hat einen tiefen Fall hinter sich. Jetzt geht es wieder aufwärts – und das mit Tempo. |
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Zuerst kommt der herabschauende Hund, dann folgt der Krieger. Sogar Laien dürften von diesen Positionen, die jeder Yogaanfänger in einer der ersten Stunden lernt, schon gehört haben. Der Sport ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem der beliebtesten überhaupt geworden. In Scharen strömen Frauen – und zunehmend auch Männer – in die Yogakurse der Fitnessstudios. |
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Der Aufwärtstrend des Bitcoin ist intakt. Bleibt die Frage, wie lange die Party für die Bitcoin-Jünger noch andauern wird. Sogar eine „2“ an der Spitze einer sechsstelligen Zahl scheint vorstellbar. |
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Eine der großen Fragen, die mich als junger Analyst bewegten, war, warum eine Aktie mehr wert ist als die andere. An der Universität lehrte man mich, dass der Gewinn des jeweiligen Unternehmens eine entscheidende Rolle spiele, verbunden mit der Frage, wie sich dieser wohl weiter entwickeln werde. Das hörte sich zunächst plausibel an, klärte aber mitnichten die Frage, warum zwei Unternehmen mit vergleichbaren Gewinnen und ähnlichen Gewinnperspektiven völlig unterschiedlich bewertet werden. |
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Von Inken Schönauer und Martin Hock |
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| Dax 20.000 - was ist zu tun? Der PRO Finanzen gibt Hilfestellung. dpa |
Dax 20.000 - zu heiß oder nachkaufen? Im neuen PRO Finanzen gibt es grundsätzlich keine Handlungsempfehlungen, aber viele Informationen für eine souveräne Entscheidung. Inken Schönauer und Martin Hock über das das neue Briefing. |
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Ein bisschen Bewegung war schon vor der US-Wahl an den Finanzmärkten zu spüren. Wie groß ist die Gefahr stärkerer Verwerfungen? |
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Von Christian Siedenbiedel |
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Vor der Wahl in den Vereinigten Staaten hatte es eine bemerkenswerte Wortmeldung aus dem amerikanischen Congressional Budget Office gegeben: Wenn es die Kandidaten für das Präsidentenamt mit schuldenfinanzierten Wohltaten übertreiben sollten, so könnte Amerika ein „Liz-Truss-Schock“ drohen, warnte Phillip Swagel, der Leiter des Kongresshaushaltsamtes. Gemeint waren Turbulenzen an den Anleihemärkten mit hoch schießenden Renditen, die sich auf Zweifel an der Schuldentragfähigkeit gründen könnten. |
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 | Hat Wall Street so viel Grund zum Grinsen wie Donald T.? Bloomberg |
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- Vor Betrug mit Paypal-Gastzahlungen warnt die Verbraucherzentrale NRW. Hier erlaubt Paypal das Bezahlen per Lastschrift, ohne dass ein Paypal-Konto angelegt wird. Paypal sorgt dabei dafür, dass der per Lastschrift oder Kreditkarte geleistete Betrag dem Paypal-Konto des Händlers gutgeschrieben wird. Betroffene sollten schriftlich widersprechen, bei ihrer Bank die Rückbuchung beantragen und Anzeige erstatten.
- Die Ratingagentur Moody’s hat Frankreichs Bonitätsnote von „Aa2“ auf „Aa3“ gesenkt. „Es ist die Quittung für das politische Theater der letzten Wochen“, kommentierte der Ökonom Armin Steinbach. Der Risikoaufschlag auf französische Staatsanleihen stieg am Montag leicht auf 80 Basispunkte. Vor der Parlamentsauflösung im Juni notierte er noch bei weniger als 50 Punkten.
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Sparbrief 5 Jahre, Anlagesumme 20.000 Euro |
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Die neue Grundsteuer wird genutzt, um die Hausbesitzer zu schröpfen? Weit gefehlt! Das haben die Städte schon vorher erledigt. |
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Darmstadt ist wahrlich keine arme Stadt. Sie ist Sitz des Chemie- und Pharmakonzerns Merck, Universitätsstadt und Standort für viele andere Forschungseinrichtungen. Aber Darmstadt hat auch einen Superlativ, auf den es sicher gerne verzichten würde. Es ist die Großstadt, die die Grundsteuer in den vergangenen Jahren am stärksten angehoben hat. Für 2024 erhöhte die Stadt die Steuerlast um 64 Prozent. |
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- Mieter müssen ihre Wohnung bei einer Modernisierung nicht ohne Weiteres räumen, insbesondere wenn gesundheitliche oder persönliche Einschränkungen vorliegen. Die bloße Duldungspflicht des Mieters beinhalte keine derartige Verpflichtung, urteilte das Landgericht Berlin II. Eine aktive Mitwirkungspflicht des Mieters müsse der Vermieter beweisen.
- Exzessives Rauchen in Mietwohnungen kann zu Schadenersatzansprüchen führen. Zwar gehöre dies zum vertragsgemäßen Gebrauch, stellte das Landgericht Neuruppin fest. Doch wenn aufgrund von Nikotinablagerungen und Verfärbungen der Putz an den Wänden großflächig erneuert werden muss, gehe über die normale Abnutzung hinaus. Auch den Mietausfall musste der ehemalige Mieter ersetzen.
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Forward-Darlehen Kreditsumme 100.000 Euro; Anfangstilgung 2%, Zinsbindung 10 Jahre, Vorlaufzeit 12 Monate |
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Aus Angst vor Fehlern trauen sich viele Deutsche nicht, in Aktien und ETFs zu investieren. Was aber, wenn Künstliche Intelligenz die Geldanlage übernimmt? Forscher der TU Dresden haben das getestet. |
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Steigende Mieten, Stellenabbau in großen Unternehmen, teurer werdende Lebensmittel – Gründe, sich mit dem Thema Geldanlage intensiv zu befassen, gibt es genügend. Doch nach einer Umfrage des Vermögensverwalters J. P. Morgan aus dem Jahr 2023 hält fehlendes Finanzwissen einen Großteil der Deutschen davon ab, sich am Kapitalmarkt zu engagieren. |
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 | Darf KI so einfach Anlagetipps geben? Praktisch gilt auch hier: Nicht allzu gläubig sein. Marcus Schwarze KI-generiert |
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Der Kauf eines Einzelappartements in einem Pflegeheim hat im Vergleich zu einer gewöhnlichen Einzimmerwohnung mehr zu bieten als nur die Rendite. Lohnt sich das Investment? |
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Wer eine Wohnimmobilie als Kapitalanlage kauft, wird unweigerlich zum Vermieter. Je kleiner das Objekt, umso höher der Aufwand für den Eigentümer. Doch wenn es um kleine Immobilien geht, muss es nicht immer die klassische Einzimmerwohnung sein. Auch Einzelappartements in Pflegeheimen können als Kapitalanlage gekauft werden. Das bietet im Vergleich zu regulären Wohnimmobilien einige Vorteile. |
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 | Pflegeappartements sind momentan eine der besten Optionen am Immobilienmarkt. Frank Röth |
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Fürs Alter zu sparen, ist nur der halbe Weg zur Vorsorge. Wichtig ist auch, das Entsparen rechtzeitg zu planen. |
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Wer sein Sparziel für den Renteneintritt nicht erreicht, muss mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen Lebensstandard senken. Denn die Möglichkeit, länger zu arbeiten, ist nicht immer gegeben. Wohl dem, der eine solche Möglichkeit hat, weil es sein Arbeitsvertrag erlaubt. Ansonsten wird es schwer, eine Arbeit zu finden, deren Bezahlung zum Halten des Lebensstandards ausreicht. |
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 | Rechtzeitig das Sparschwein füttern, ist nur der halbe Weg zur Vorsorge. Picture Alliance |
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- Ein Drittel der Deutschen verschenkt zu Weihnachten Vorsorgeprodukte an Kinder, am häufigsten Tages- oder Festgeldkonten, gefolgt von Sparplänen und Fonds. In diesem Jahr plant jeder zehnte Deutsche, eine Spar- oder Geldanlage zu verschenken. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Versicherers Zurich Deutschland. Spar- oder Geldanlagen verzeichnen den größten Zuwachs. 65 Prozent der Schenkenden wollen regelmäßig in das geschenkte Produkt einzahlen.
- Die Fondswirtschaft ist der größte Verwalter von Altersvorsorgekapital in Deutschland. Auch Kapitallebensversicherungen oder Betriebsrenten werden zum großen Teil von ihr verwaltet. Zur Jahresmitte verwalteten die Gesellschaften in Deutschland laut Verband BVI 1,91 Billionen Euro von insgesamt mehr als 4,3 Billionen für diesen Zweck. 1,12 Billionen entfallen auf Kapitallebensversicherungen und Betriebsrenten.
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Steuertipp: Weihnachtsgeschenke richtig versteuern | Schenkungen unterliegen der Schenkungsteuer. Für diese gelten zum einen persönliche Freibeträge, so dürfen Ehepartner und eingetragene Lebenspartner etwa Geschenke bis zu 500.000 Euro steuerfrei erhalten. Zudem gibt es sachliche Befreiungen, die auch auf Weihnachtsgeschenke Anwendung finden können. Schenkungen von Hausrat einschließlich Wäsche und Kleidungsstücke sowie beweglichen Gegenständen zwischen Ehegatten, an Kinder oder Enkelkinder sind bis zu einem Betrag von 41.000 Euro steuerfrei, bei Geschwistern oder Freunden sind es bis zu 12.000 Euro. Zum Hausrat zählt üblicherweise die Wohnungseinrichtung wie TV-Geräte oder Möbel. Auch diese Freibeträge werden alle zehn Jahre gewährt.
 | Die persönlichen und sachlichen Freibeträge bei Schenkungen orientieren sich bei der Schenkungsteuer am Verwandtschaftsverhältnis. dpa |
| Unabhängig vom Verwandtschaftsverhältnis gibt es eine besondere Steuerbefreiung für Geschenke: Übliche Gelegenheitsgeschenke, also solche, die nach gesellschaftlichen Gepflogenheiten zu einem bestimmten Anlass gemacht werden, wie etwa Geburtstage, Hochzeiten, aber auch Weihnachten, sind steuerfrei. Was üblich ist, richtet sich aus der Sicht des Schenkers unter Berücksichtigung seiner persönlichen Einkommens- und Vermögensverhältnisse, auch die Beziehung zwischen Schenker und Bedachtem spielt eine Rolle. Je enger die Beziehung, desto größer kann das Geschenk sein. Geschenke mit höheren Werten sind dann auch steuerfrei, sofern es sich nicht um eine bewusste Vermögensumschichtung zu Lebzeiten handelt. Eine Anzeigepflicht gegenüber dem Finanzamt entfällt, wenn eindeutig und klar feststeht, dass keine Schenkungsteuer anfällt.
Selbst schlaumachen: Festgeld-Rechner |
 | Illustration: Katharina Hofbauer |
| Wer eine bestimmte Geldsumme als Festgeld anlegen will, kann sich auf FAZ.NET Überblick über die Konditionen verschaffen. Eine Festgeldanlage ist dann sinnvoll, wenn Geld für einen kurz- bis mittelfristigen Zeitraum nicht benötigt wird.
Zum Rechner
- Mittwoch, 18. Dezember, 20 Uhr Die amerikanischen Notenbank Federal Reserve gibt ihre Zinsentscheidung bekannt.
- Donnerstag, 19. Dezember, 8 Uhr Die GfK veröffentlicht ihre Konsumklimastudie für Dezember.
- Donnerstag, 19. Dezember, 3:30 Uhr Die Bank von Japan veröffentlicht ihre Zinsentscheidung.
- Freitag, 20. Dezember An der Deutschen Börse steht der dreifache Hexensabbat an:Index- und Aktienoptionen sowie Indexkontrakte werden gleichzeitig fällig.
- Sonntag, 22. Dezember In Madrid erfolgt die Ziehung der Weihnachtslotterie „El Gordo“.
 | F.A.Z. |
| Wort der Woche: Covered Bonds
Covered Bonds sind Schuldverschreibungen, die durch einen Verbindlichkeiten-Pool gedeckt werden, der aus Hypothekendarlehen oder öffentlichen Darlehen besteht und der den Inhabern im Fall der Zahlungsunfähigkeit eine vorrangige Befriedigung ihrer Ansprüche aus diesem Pool garantiert. Wie diese Garantie sowie andere Merkmale ausgestaltet sind, hängt vom Rechtsrahmen ab, unter dem ein Covered Bond begeben wird. Die spezifisch deutsche Variante des Covered Bond ist der Pfandbrief.
Zum Online-Börsenlexikon
Das F.A.Z. Börsenlexikon ist zum Preis von 24,– Euro auch als Buch erhältlich! Bestellen
„Das F.A.Z. Börsenlexikon kann ... eine nützliche Hilfestellung bieten und im weiteren Verlauf der eignen Anlagehistorie sogar als Nachschlagewerk genutzt werden. Die leicht verständlichen Erläuterungen können dabei ebenso überzeugen wie die Auswahl der Fachbegriffe, die in ihrer Gesamtheit einen breiten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten eröffnen, die die Kapitalanlage an der Börse bietet.“ (Adrian Witt, webcritics.de)
Last – not least: Strenger Vater Staat |
 | Singapurs Ruf als Polizeistaat ist nicht immer gerechtfertigt. Nicht immer, aber dann immer wieder doch. REUTERS |
| Der Stadtstaat Singapur greift stark in das Leben der Bürger ein. Nach einem neuen Gesetz darf die Polizei, wenn sie den Verdacht hat, dass jemand Opfer von Onlinebetrügern wurde oder zu werden droht, den (potentiellen) Opfern das Konto sperren und auch alle anderweitigen Geldgeschäfte untersagen. Und zwar bis zur Dauer von sechs Monaten. Während dieser Zeit muss der Kontoinhaber bei der Polizei beantragen, eine fixe Summe ausgezahlt zu erhalten, deren Höhe für alle Bürgern gleich ist.
So will der Staat gegen die zunehmende Menge von Onlinebetrügereien vorgehen, deren Fallzahl in der ersten Hälfte 2024 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 16 Prozent zugenommen hat.
Als Begründung für das drakonische Gesetz führt Singapurs Regierung das Beispiel einer Achtzigjährigen an, die der Polizei nicht habe glauben wollen, von Betrügern ausgenommen zu werden. Sogar die Polizeistation habe die Frau als Fälschung bezeichnet. Im Fall einer Kontosperrung würden die Bürger vorher angehört, heißt es von der Verwaltung. Entscheiden werde dann die Polizei. Sie sei am besten geeignet, eine objektive und informierte Beurteilung vorzunehmen. (hena.) |
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