das „Gesetz zur Verbesserung der Rückführung“, dessen Entwurf Bundesinnenministerin Nancy Faeser heute nach der Billigung im Bundeskabinett vorstellte, wird sicher nicht der entscheidende Schritt zur Bewältigung der gegenwärtigen Migrationskrise sein. Vielmehr darf dies als Versuch des Kanzlers und seiner noch mehr als die gesamte Regierung angeschlagenen Innenministerin gelten, einer über die deutsche Migrationswirklichkeit zutiefst desillusionierten Bevölkerung nun ihre Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. Nun könnte man durchaus anmerken: Das konkrete Motiv spielt nur eine untergeordnete Rolle, solange das Ergebnis stimmt. Zum Beispiel so: Die Bundesregierung verschleiert ihr bisheriges Versagen bei der Migrationspolitik durch einen politischen Vorstoß, der endlich zu der von einem großen Teil der Bevölkerung geforderten Wende in der Migrationspolitik führt, und alle sind zufrieden. Quid pro quo. Das Problem: Das von Faeser als Entwurf vorgestellte Gesetz würde zwar die ein oder andere absurde Hurde für Abschiebungen abbauen, aber für die migrationspolitische Gesamtwirkung wäre das Gesetz leider belanglos. Mein Kollege Ferdinand Knauß kommentiert. Und da wir schon beim Thema sind: In der Migrationsdebatte folgen die Grünen der Logik, dass jede Politik, die Migration steuern will, böse ist. Darum ist jede Partei, die das versucht, so böse wie die AfD. Doch in einem parteipolitischen Zusammenhang ist das Argument absolut falsch. Warum, erklärt Cicero-Autor Bernd Stegemann in einem lesenswerten Text über grüne (Un)Logik. Ja, man kann sich vielfach nur noch wundern über unsere politischen Verantwortlichen, aber auch über das Land in Gänze. Überbordende Bürokratie, vergiftete Debattenkultur und drohender Wohlstandsverlust: Nils Tarnow ist selbstständiger Unternehmensberater und lebt in Brasilien. Auf seiner Heimatreise im Sommer durch ein krisengeschütteltes Deutschland begegneten ihm jedoch so viele Anlässe zum Kopfschütteln, dass er diese in einem vielsagenden Gastbeitrag zusammengefasst hat. Der Titel ist Programm: „Von einer fremd gewordenen Heimat“. Wie gut, dass da manches noch Bestand hat. Wie die Comic-Reihe „Asterix“ zum Beispiel. Der neue und 40. Band der Asterix-Serie heißt „Die weiße Iris“ und erscheint am morgigen Donnerstag. Unser Autor Stefan Brändle hat dies zum Anlass für ein Gespräch mit den beiden Töchtern der verstorbenen Asterix-Väter René Goscinny und Albert Uderzo genutzt. Im Interview äußern sie sich zu den Ein- und Aussichten der berühmtesten Comicfigur Frankreichs. Und erklären, warum Asterix eine Form von Gegenkultur ist. Sie sind kein Asterix-Leser? Kein Problem. Hier kommen unsere Literaturen im Oktober: Christopher Clark wagt sich an eine Neubewertung der bürgerlichen Revolution von 1848, Frank Dikötter wirft einen neuen Blick auf die chinesischen Wirtschaftsreformen, und Mattias Desmet schreibt über die Hypnose der Massen. Den Artikel lesen Sie hier. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |