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Emerging Markets – Der bessere ETF? Die Wahl von Donald Trump zur Präsidentschaft sorgt für große Unsicherheit, nicht nur in den USA und Europa, sondern auch in den Schwellenländern. Wie stark wird der Protektionismus, wie hoch werden die Zölle? Und wie wirkt sich das auf das Wachstum der Weltwirtschaft aus? Doch nicht nur diese Fragen verunsichern viele Unternehmen und führen zu Zurückhaltung bei Investitionen. Auch die Folgen für die Geldpolitik in den USA und für den Kurs des US-Dollars wirken sich auf die Emerging Markets aus. Sollte die US-Notenbank den Leitzins weniger stark senken als bislang erwartet, dann wird auch der Spielraum für die Notenbanken in anderen Ländern geringer. Und der starke Dollar ist traditionell negativ für viele Schwellenländer, denn zum einen wird dadurch Kapital in die USA gelockt und das fehlt dann in anderen Ländern. Zum anderen geben viele Emerging Markets auch Anleihen in US-Dollar aus. Ein starker Dollar erhöht die Zinslast in der eigenen Währung und erschwert die Rückzahlung. Das schränkt den fiskalischen Spielraum ein. Dividenden-Aktien aus den Emerging Markets – eine Alternative? Vielen Schwellenländern könnten also schwierigere Zeiten bevorstehen. Es kann allerdings auch alles weniger schlimm kommen als derzeit befürchtet, wodurch sich die Zurückhaltung bei Unternehmen und Marktteilnehmern auflösen würde. Auf dieses positive Konto würde einzahlen, wenn die angekündigten stimulierenden Maßnahmen Pekings greifen und die chinesische Wirtschaft endlich wieder an Dynamik gewinnt. Kurz gesagt: Ein Investment in Aktien aus den Schwellenländern birgt nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Der iShares Emerging Markets Dividend ETF (WKN: A1JNZ9) kann dabei durchaus eine Alternative für ein breit gestreutes Investment in die Schwellenländer sein. Anders als bei den weit verbreiteten ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index verfügt dieser ETF über eine stattliche Ausschüttungsrendite von aktuell 7,8 Prozent. Während der MSCI Emerging Markets ETF breit in die Aktienmärkte der Schwellenländer investiert, sind im Dow Jones Emerging Markets Select Dividend Index, der dem iShares Emerging Markets Dividend ETF zugrundeliegt, die 100 führenden Aktien aus den Schwellenländern mit der höchsten Dividendenrendite enthalten. Ein weiterer wichtiger Unterschied: Während der Indexanbieter MSCI Südkorea zu den Emerging Markets zählt, verortet Dow Jones das Land bei den Industrieländern. Trotz der hohen Dividendenrendite performte der EM Dividenden ETF langfristig schwächer als ein breiter aufgestellter ETF auf den MSCI Emerging Markets Index, das gilt auch für die letzten 3 Jahre:
Ein Hauptgrund dafür dürfte sein, dass im Dividenden-ETF die Unternehmen aus Wachstumsbranchen wie Informationstechnologie und Internet fehlen. Diese schütten zwar keine Dividenden aus, entwickelten sich langfristig aber überdurchschnittlich gut. In den letzten 12 Monaten holte der iShares Emerging Markets Dividend ETF allerdings deutlich auf. Ein Grund dafür ist, dass sich chinesische Internetaktien wie Tencent, Alibaba und Meituan zeitweise sehr schwach entwickelten. Diese zählen aber im MSCI Emerging Markets ETF zu den Top 10 und bremsten damit dessen Performance. Zudem waren offenbar Dividendenaktien aus den Emerging Markets wieder stärker gefragt. Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen beiden ETFs ist, dass im EM Dividenden ETF nur 100 Aktien enthalten sind. Die Zusammensetzung dieses ETFs ändert sich dadurch stärker als beim breiter aufgestellten MSCI Emerging Markets ETF. War im Januar der Anteil Chinas im iShares Emerging Markets Dividend ETF noch deutlich niedriger als im MSCI EM ETF, so ist er aktuell sogar höher. Der Anteil Brasiliens ist dagegen deutlich gesunken, im Januar lag das Land noch auf Platz 1 im EM Dividenden ETF. Anteile ausgewählter Länder in Prozent im: | Emerging Markets Dividend ETF | MSCI Emerging Markets ETF | China | 26,2 | 24,4 | Brasilien | 18,4 | 3,6 | Taiwan | 11,6 | 19,4 | Indonesien | 8,2 | 1,6 | Indien | 8,0 | 21,1 | Tschechien | 4,5 | - - - | Südafrika | 4,2 | 3,3 | Chile | 3,1 | - - - | Thailand | 3,0 | 1,6 | Korea | - - - | 9,5 | Andere | 12,8 | 15,5 |
Nicht nur weil im iShares Emerging Markets Dividend ETF keine koreanischen Aktien enthalten sind gilt weiterhin: Wer in seinem ETF-Investment Ostasien niedriger und andere Schwellenländer höher gewichten möchte, der ist mit dem iShares Emerging Markets Dividend ETF gut bedient. Hohe Dividende, langfristig schwächere Performance Der Fokus auf Aktien mit einer hohen Dividendenrendite führt allerding auch dazu, dass Aktien aus den Sektoren Grundstoffe und Energie mit fast 40% im iShares EM Dividend den Löwenanteil ausmachen. Die Informationstechnologie, die mit 23% im MSCI Emerging Markets ETF die wichtigste Branche darstellt, spielt dagegen im EM Dividend ETF kaum eine Rolle (6,0%). Das spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Top 10 im ETF wider. So ist die brasilianische Öl-Aktie Petrobras derzeit das Schwergewicht im ETF und das indische Bergbauunternehmen Vedanta liegt auf Platz 2. Daneben befinden sich drei chinesische Großbanken unter den Top 10. Indische Aktien spielen mit einem Anteil von 8,0% eine deutlich geringere Rolle als im MSCI Emerging Markets ETF mit 21,3%. Die 10 Schwergewichte im iShares Emerging Markets Dividend ETF: 1 | Petrobras (BRA) | 5,1% | 2 | Vedanta (IND) | 4,4% | 3 | China Constr. Bank (CHN) | 3,9% | 4 | Evergreen Marine C. (TWN) | 3,5% | 5 | CEZ (CZE) | 3,2% | 6 | Vale (BRA) | 3,0% | 7 | IC Bank of China (CHN) | 2,6% | 8 | Bank of China (CHN) | 2,6% | 9 | Astra International (IDN) | 2,4% | 10 | Malayan Banking (MYS) | 2,1% | | Summe | 32,8% |
Auf Sicht der letzten 12 Monate konnte der EM Dividenden ETF zeitweise besser performen als ein MSCI Emerging Markets ETF. Setzt sich dieses Aufholen fort und ist die hohe Dividendenrendite überhaupt nachhaltig? Der erste Teil der Frage ist kaum zu beantworten, gerade chinesische Internet- und Technologieaktien sind immer noch niedrig bewertet und haben Nachholpotenzial. Das würde dem MSCI Emerging Markets Index Auftrieb geben, aber nicht dem Dividenden-ETF. Zudem sind nicht nur die im Dividenden-ETF stark vertretenen Öl- und Rohstoffaktien sehr volatil, was eine Prognose erschwert. Was die Ausschüttungsrendite betrifft, gibt es dagegen gute Gründe anzunehmen, dass diese hoch bleibt. Die Ausschüttungen des Jahres 2024, die der aktuellen Rendite von 7,8 Prozent zugrundeliegen waren kein Ausreißer nach oben, im Gegenteil: Sie waren sogar niedriger als in den drei Vorjahren. Nimmt man die durchschnittlichen Ausschüttungen der letzten 13 Jahre als Basis, dann ergibt sich eine Rendite von 7,6 Prozent. Mein Fazit Der Emerging Markets Dividend ETF ist durchaus als Beimischung in einem Depot interessant, da er einen anderen Schwerpunkt legt. Langfristig ist es aber aus meiner Sicht nicht sinnvoll, nur auf Dividendenaktien zu setzen, die zumeist reifen Branchen entstammen. Gerade im Fall der Emerging Markets profitiert man ansonsten weniger von den höheren Wachstumschancen, die diese Region bietet. Ebenfalls wichtig: Anders als bei ETFs auf Dividendenaktien aus den Industrieländern sorgen die hohe Ausschüttungsrendite und der Fokus auf konservativere Branchen nicht für geringere Kursschwankungen beim EM Dividenden ETF als bei einem ETF auf den MSCI Emerging Markets Index.
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Herzliche Grüße und bis kommende Woche Dein Lars |