| Rechtsanwalt Christian Schertz ist bekannt dafür, dass er sich in der Regel für prominente Menschen einsetzt, die sich gegen Berichterstattung über sie in den Medien wehren. Jetzt vertritt er die beiden Schauspielerinnen Jany Tempel und Patricia Thieleman, die in der „Zeit“ schwere Vorwürfe gegen Regisseur Dieter Wedel erhoben haben – und Berichterstattung wollen.
„Nick nicht immer so.“ Mit diesem Worten hat Schauspieler Rolf Zacher mal vor Jahren einen Tagesspiegel-Fotografen abgekanzelt, als er ihn bei einem Interview fotografieren wollte (das schwierige Gespräch, das Tagesspiegel-Kollege Lars von Törne mit ihm führte, gibt’s hier nachzulesen). Jetzt ist Zacher, der in einem Berliner Taxi zur Welt kam und sich als Erwachsener „eigentlich immer selbst gespielt hat“ (aus dem Nachruf), wenige Wochen vor seinem 77. Geburtstag gestorben.
Für die einen ein genialer Bau, für die anderen wegen der äußeren Form eine Rinderauktionshalle: Das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron hat jetzt den Vertrag über den Bau des Museums der Moderne im Kulturforum unterzeichnet (200 Millionen Euro). Vorher gab es noch für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz eins auf die Mütze: Ulla und Heiner Pietzsch, deren Kunstsammlung dort gezeigt wird, hatten sich via „Focus“ über die langwierigen Planungen beschwert.
Das war dann auch das Stichwort für die drei nervigsten Buchstaben Berlins (nein, „S-Bahn“ hat fünf): Die Bundesregierung will sich nämlich nicht auf die angepeilte Eröffnung des BER im Oktober 2020 festlegen. Als gehöre ihr der Laden nicht zu 26 Prozent, verweist sie lieber auf die Verantwortung der Geschäftsleitung um Engelbert Lütke Daldrup. Überhaupt sei in der Gesellschafterversammlung (Bund, Berlin, Brandenburg) bislang nicht über die „Inbetriebnahmeplanung“ gesprochen worden.
Auf akute Verständigungsprobleme deutet auch die Meldung in der „Morgenpost“ hin, wonach das Bundesamt für Verfassungsschutz im vorigen Jahr sieben Terror-Ermittler vom Berliner Landeskriminalamt abgeworben hat. Üblich ist, vorher mal bei den Vorgesetzten zu fragen. Stellen würden normal ausgeschrieben, entgegnete die Bundesbehörde, ohne auf die Einzelfälle einzugehen. Seit 2015 herrscht akuter Personalmangel bei der Berliner Terrorabwehr.
Eine heikle Städtepartnerschaft beschäftigt den eingangs schon erwähnten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Die grün-rot-rote Kommunalpolitik will Verbindungen nach Dêrek knüpfen. Problem: Die Stadt liegt im kurdischen Autonomiegebiet Nordsyriens, was diplomatische Verwicklungen nicht nur mit dem Assad-Regime in Damaskus, sondern auch mit der Erdogan-Regierung in Ankara bringen könnte.
Letztere hält den „Welt“-Journalisten Deniz Yücel seit nunmehr 357 Tagen inhaftiert. Eine Anklage fehlt noch immer. Zurück nochmal aufs diplomatische Parkett. Nordkorea nutzt seine Berliner Botschaft offenbar dazu, Technik fürs Raketen- und Atomwaffenprogramm zu erwerben. Das berichtet der NDR heute Abend einer TV-Dokumentation im Ersten (22.45 Uhr). Im Hostel auf dem Gelände der Botschaft residiert ja gerade das Berliner Karnevals-Prinzenpaar. Vielleicht sollte es heimlich Kim Jong Un ein paar olle Kamellen unterschieben. |
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