Die Mittelstands-Anleihen! Scheinbar solide mittelständische Firmen sammeln Geld ein, das sie in wenigen Jahren komplett wieder zurückzahlen. Die Anleger als Kapitalgeber bekommen das volle Kapital plus einen vorher festgelegten Zinssatz zurück. Das ist doch nach dem Geschmack der Deutschen. SchlieÃlich geht Sicherheit vor. Nur blöd, dass das Ganze gerade in ein vollkommenes Desaster mündet. Der deutsche Kleinanleger zahlt wieder mal die Zeche. Lesen Sie warum, und weshalb Qualitätsaktien in Wirklichkeit viel sicherer sind als derartige Anleihen. Mein Tipp: Mein Kollege Lars Erichsen hat in seinem YouTube-Kanal âErichsenâ ein sehr gutes Video zu diesem Thema gemacht â unbedingt anschauen: Hier der Link dazu... Sage und schreibe 390 Millionen Euro hatte beispielsweise die KTG Agrar über die Ausgabe von Anleihen in den letzten Jahren von Anlegern eingeworben. KTG ist bzw. besser gesagt war der erste börsennotierte deutsche Agrarkonzern und hatte sich über Jahre in groÃem Stil Ãcker einverleibt. Insgesamt waren es in der Spitze rund 45.000 Hektar an zwei Dutzend Standorten in Deutschland und Litauen, davon alleine in Brandenburg fast 20.000 Hektar. Die bezahlten Preise reichten von 10.000 bis 50.000 Euro je Hektar. Die Story klang gut: Der Treuhandableger BVVG, die Bodenverwertungs- und Verwaltungs GmbH, hat die groÃen LPG-Flächen (LPG = landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften in der ehemaligen DDR) vor 25 Jahren nicht aufgeteilt. Rund zwei Millionen Hektar ostdeutscher Ackerboden wurde den LPG-Nachfolgebetrieben, ebenso groÃen landwirtschaftlichen Genossenschaften, überlassen. So konnten die Investoren sehr groÃe Pakete auf einmal erwerben - und durch die entsprechenden Skaleneffekte hohe Gewinne einfahren. Weil gleichzeitig schon seit Jahren überall von steigenden Ackerpreisen zu lesen ist und in Folge der Finanzkrise die Anleger ohnehin wieder mehr auf "handfeste" Anlagen stehen, waren die Rahmenbedingungen glänzend. Was sollte da schon schief gehen? Einiges! KTG-Agrar-Vorstand Siegfried Hofreiter wollte ein ganz groÃes Rad drehen und hat dabei den Bogen schlicht überspannt. Um genug Cash für die schnelle Expansion zu haben, wurden bestehende Ackerflächen verkauft und zurückgeleast. Das Problem dabei: Die steigenden Ackerpreise erwiesen sich so als Bumerang, weil KTG die Felder ja nicht mehr gehörten, gleichzeitig aber die Leasingkosten immer weiter anstiegen. Gleichzeitig fielen die Preise für viele Getreidesorten. Mit dem Mute der Verzweiflung Hofreiter versuchte dann - wohl auch mit dem Mute der Verzweiflung - die Flucht nach vorne und verlängerte die Wertschöpfungskette. Man expandierte in den Bereich der Lebensmittelproduktion, baute zwei groÃe Tiefkühlwerke auf, dazu kamen ein groÃes Verarbeitungszentrum und eine groÃe Müslimanufaktur. Der ehrgeizige Plan: Einstieg in den schnell wachsenden chinesischen Markt. Allerdings kostete diese Expansion wieder jede Menge Geld. Die Investitionen verschlangen einen dreistelligen Millionenbetrag. Die Anleiheninhaber wurden langsam unruhig, weil mit steigenden Umsätzen auch die Verluste immer gröÃer wurden. Anfang Juli folgte dann die Hiobsbotschaft: KTG musste Insolvenz anmelden. Das erschütterte nicht nur die Aktionäre, sondern auch die Anleiheinhaber. Die Anleihen notieren derzeit noch bei 1,86 Prozent bzw. 1,93 Prozent. Das heiÃt, statt 100 Prozent bekommen die Anleihegläubiger (u.a. viele Privatanleger) nach derzeitiger Einschätzung des Marktes nicht einmal mehr 2 Prozent des investierten Geldes zurück. Mittelstandsanleihen-Markt ist scheintot Am ohnehin verunsicherten Markt für Mittelstands-Anleihen brachen daraufhin vollends die Dämme. Zunächst meldete das Modehaus Wöhrl (bekannt u.a. als Sponsor des 1.FC Nürnberg) am 6. September Insolvenz an (ausstehendes Anleihevolumen 30 Mio. Euro). Es folgten Ende September die Versicherungsholding Enterprise (40 Mio. Euro), die KTG-Tochter KTG Energie (50 Millionen Euro) und der Bettwarenhersteller Gebr. Sanders (22 Millionen). Schlecht sieht es auch bei den Modeunternehmen René Lezard (15 Millionen Euro) und Laurèl (20 Millionen Euro) aus. Doch auch schon vor KTG Agrar gab es Schreckensmeldungen in Hülle und Fülle. Hier mal eine Auflistung der notleidenden Anleihen aus dem Mittelstands-Segment aus den letzten Jahren: 1. German Pellets GmbH (3 Anleihen über insgesamt 252 Mio. Euro) 2. Scholz AG (Anleihevolumen 182,5 Mio. Euro) 3. SiC Processing GmbH (100 Mio. Euro) 4. 3W Power Holdings (97 Mio. Euro) 5. Steilmann-Boecker GmbH (2 Anleihen über insge. 78,6 Mio. Euro) 6. MBB Clean Energy (72 Mio. Euro) 7. Rena GmbH (2 Anleihen über insgesamt 66,5 Mio. Euro) 8. getgoods.de (60 Mio. Euro) 9. Ekotechnika GmbH (60 Mio. Euro) 10. Windreich AG (56,9 Mio. Euro) 11. Payom Solar (50,0 Mio. Euro) 12. Centrosolar (50 Mio. Euro) 13. MS Deutschland (50 Mio. Euro) 14. SIAG Schaaf Ind. AG (50 Mio. Euro) 15. Zamek GmbH (44 Mio. Euro) 16. Deutsche Forfait AG (30 Mio. Euro) 17. Golden Gate AG (30 Mio. Euro) 18. MIFA AG (25 Mio. Euro) Bei keiner dieser Anleihen bekommen Anleger derzeit 50 Prozent ihrer Investition zurück, wenn Sie die Anleihe verkaufen. Die meisten davon liegen bei einer Bewertung von zehn Prozent und niedriger. Summiert man die ausstehenden Beträge kommen alleine aus der obigen Liste ca. 1,35 Milliarden Euro zusammen, die Investoren im Feuer stehen haben. Die jüngeren Fälle vom Beginn des Artikels mit eingerechnet bewegen wir uns in Richtung zwei Milliarden Euro. Kein Wunder, dass Neuemissionen im Mittelstands-Anleihensegment angesichts dieser desaströsen Bilanz derzeit kaum mehr platziert werden können. Woher kommen die Insolvenzen? Aber die eigentlich spannende Frage ist: Woher kommen diese ganzen Pleiten? Grund 1: Die Unternehmen kommen überwiegend aus angeschlagenen Branchen mit groÃen strukturellen Schwierigkeiten. Paradebeispiel im negativen Sinne ist die deutsche Modeindustrie, der u.a. René Lezard und Laurèl als Hersteller angehören und Wöhrl bzw. Steilmann als Händler. Die meisten deutschen Unternehmen bewegen sich hier eher im mittleren Preissegment. Die Konsumenten stehen aber entweder auf ultrabillig (also auf Importware, die dann bei erfolgreichen Discountern wie z.B. H&M oder neuerdings Primark, dem zu Associated British Foods gehörenden Shootingstar verkauft werden) oder sehr teure Ware von Luxusmarken. Das mittlere Preissegment wird dazwischen regelrecht zerrieben. Hinzu kommt, dass ein immer gröÃerer Anteil der Kunden im Internet einkäuft. Die dominierenden Zalando graben vielen der traditionellen Brick and Mortar-Händlern immer mehr das Wasser ab. Auch Firmen mit starken Marken wie Gerry Weber und Tom Tailor tun sich derzeit ja sehr schwer. Adler Mode hat durch die anteilsmäÃige Verknüpfung durch die Steilmann-Insolvenz zusätzliche Probleme bekommen. Dass viele Mittelstands-Anleihen überhaupt mit teilweise sogar recht niedrigen Zinscoupons platziert werden konnten liegt auch an den Rahmenbedingungen auf den Finanzmärkten: Immer weiter fallende und zuletzt ultraniedrige Zinssätze brachten viele Anleger in einen Anlage-Notstand. Verzweifelt sucht(e) man nach Investitionsmöglichkeiten, die einigermaÃen attraktive Zinsen bei trotzdem vermeintlich hoher Sicherheit brachten. Investoren stürzten sich deshalb geradezu auf das neue Marktsegment. (Einst) starke Markennamen wogen die Anleger oft in trügerischer Sicherheit. Vergessen wird dabei, dass z.B. auch Escada der bekannte Name nicht vor der Insolvenz bewahrt hat (Laurèl ist übrigens aus der Insolvenzmasse von Escada entstanden). Ãbersehen wurde dabei, dass diese Firmen sich zum Zeitpunkt der Anleiheemission bereits in groÃen Schwierigkeiten befanden und die Restrukturierungspläne wurden von den Investoren allzu gutgläubig abgenickt. Ein mir bekannter Fondsmanager pflegt da immer zu sagen: "Armin, vergiss nicht: Turnarounds seldom turnaround". Auffällig ist trotzdem, dass bei den jüngsten Insolvenzen die Laufzeit der allermeisten Anleihen noch ein Jahr und mehr in der Zukunft lag. Normalerweise ginge man ja davon aus, dass die Zahlungsunfähigkeit erst dann eintritt, wenn die fälligen Rückzahlungen nicht geleistet werden können. Teilweise liegt das darin begründet, dass die Firmen noch nicht einmal mehr die Zinszahlungen auf die Anleihen leisten konnten, geschweige denn diese zurückzahlen. Restriktive Banken und einschüchternde Sanierungsexperten Aber es gibt noch eine andere Ursache und die hat mit der anderen groÃen Gläubigergruppe zu tun, den Banken, denn die wissen genau: Wird die Anleihe fällig und reicht der in den zurückliegenden Jahren generierte freie Cashflow der betreffenden Firma nicht aus, um selbige zurückzahlen, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Schulden werden in eine neue Anleihe überführt, was aber häufig nicht möglich ist, weil keine neuen Investoren mehr gefunden werden. Oder die Banken müssen selber wieder grade stehen, in dem sie weitere Kredite an ihren Kunden ausgeben. Genau das tun sie aber äuÃert ungern, weil sie nicht noch mehr ins Risiko gehen wollen. Besonders derzeit nicht, weil speziell die groÃen Player wie Commerzbank und Deutsche Bank bekanntermaÃen selber angeschlagen sind und zuletzt Massenentlassungen angekündigt haben. Die strengen Regulierungsvorschriften verschärfen die Lage zusätzlich. Die Kreditvergabe wird immer restriktiver (u.a. deshalb haben sich die Emittenten ja am Anleihenmarkt bei den weniger kritischen Privatanlegern refinanziert). Und nun kommt der Dreh an der Geschichte: Meldet die betreffende Firma dann Insolvenz an (oder es wird auf der HV eine tiefgreifende Restrukturierung beschlossen), platzt die Anleihe und es zahlen zunächst die Anleihegläubiger die Zeche (weil sie einen GroÃteil ihrer Investition abschreiben können). Für die Firma (und vor allem die Banken) hat das aber den Vorteil, dass dann die Zinslast im Zuge der Restrukturierung sinkt und damit die Chance steigt, neue Investoren zu finden. Natürlich haben prinzipiell auch die Anleihegläubiger Rechte auf Ausschüttungen aus der Insolvenzmasse. Wer aber zuerst bedient wird, also welche Gläubiger Vorrang haben, ist oft im "Kleingedruckten" der Anleihe versteckt. Nicht selten sind es die Profis, sprich: die Banken, während die Anleihen nur nachrangig besichert sind. Mit anderen Worten: Den Banken dürfte es also oft also gar nicht so unrecht sein, wenn ein Anleiheemittent und Kreditnehmer Insolvenz anmelden muss. Immerhin können sie so die lästigen Anleihegläubiger loswerden. Hinzu kommt noch ein weiterer Punkt: Insolvenzen sind für so genannte Restrukturierungs- und Sanierungsexperten ein lukratives Geschäft. Häufig werden die Vorstände von Firmen, die sich in Schwierigkeiten befinden, von dieser Spezies unter Druck gesetzt. Das deutsche Insolvenzrecht hilft dabei. Insider berichten, dass manche Berater den Vorständen allzu deutlich und nachhaltig das Schreckgespenst der Insolvenzverschleppung an die Wand malen. Insolvenzverschleppung ist ein Straftatbestand der mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe für den verantwortlichen Vorstand geahndet werden kann. Im Zweifelsfall dürfte dann der eine oder andere Vorstand lieber zu früh als zu spät den Gang zum Konkursrichter antreten, um sich selber zu schützen, insbesondere dann, wenn er selber keine oder nur sehr geringe Anteile am Unternehmen hat. Unseriöse Trittbrettfahrer Bei anderen Insolvenzfällen wie beispielsweise der Enterprise Holding, fragt man sich im Nachhinein wie es überhaupt möglich war, dass ein Versicherer mit Sitz in Gibraltar, sich über den deutschen Anleihenmarkt refinanzieren konnte. Hier stellte sich nach Bekanntwerden der Insolvenz heraus, dass die Versprechung des Unternehmens, man werde aus dem Gewinn Geld auf einem Sonderkonto ansparen, um damit die Zinsen und Tilgung der Anleihe zu finanzieren, das Papier nicht wert war, auf dem es geschrieben stand. Wieder mal erwiesen sich deutsche Anleger als zu gutgläubig. Mit Hilfe der Ratingagentur Creditreform übrigens, die nicht zuletzt wegen dieses Sonderkontos die Anleihe mit dem guten Rating A- eingestuft hatte. Darum sollten Sie im Zweifelsfall lieber (Qualitäts)-Aktien kaufen Mit diesen Fragestellungen dürften sich im Vorfeld die wenigsten Anleger beschäftigt haben, die ihr Geld in die vermeintlich sicheren Mittelstands-Anleihen investiert haben. Wichtig zu verstehen ist, dass Anleihen keinesfalls per se sicherer sind als Aktien. Es ist bei Anleihen genauso wichtig, dass zugrunde liegende Geschäft zu verstehen wie bei Aktien. Insbesondere sollten Sie als Anleger hinterfragen, warum überhaupt Kapitalbedarf besteht und ob dieser vielleicht durch strukturelle Probleme entstanden ist oder ob die Firmen deshalb eine Anleihe emittieren möchten, weil die Banken keine weiteren Kredite mehr begeben. Vollständig umgehen können Sie diese Problematik, in dem Sie Aktien von solchen Unternehmen kaufen, die überhaupt keinen Finanzierungsbedarf haben. Zum Beispiel Anteile von Firmen, die schnell wachsen und sehr profitabel sind. Diese haben häufig genügend Cash auf der Seite, um eigene Aktien zurückzukaufen und im besten Falle sogar einzuziehen. Damit wiederum sinkt die Zahl der ausstehenden Aktien und Sie als Aktionär besitzen danach einen höheren Anteil an "Ihrer" Firma als zuvor - ohne dass Sie was dafür tun müssen. Das ist quasi das Gegenteil von der Kapitalverwässerung, die oft einsetzt, wenn Firmen unter Ausschluss des Bezugsrechts eine Kapitalerhöhung vornehmen. Dann sinkt nämlich Ihr Anteil am Unternehmen, ohne dass Sie was dagegen unternehmen können. MEIN FAZIT: Wer hoch verschuldet ist, macht sich abhängig. Das gilt im privaten Bereich genauso wie bei Unternehmen. Besser ist es Aktien von Firmen zu kaufen, die überhaupt keinen Finanzierungsbedarf haben, sondern hohe freie Cashflows generieren. Welches diese Qualitätsaktien sind, die Ihr Kapital vermehren anstatt es ständig anzuzapfen, erfahren Sie als Leser meines Premium-Produkts Trend-Trader. Alle weiteren Infos finden Sie hier: www.trend-traders.de Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in den genannten Wertpapieren / Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Unsere Empfehlung:
2.) Progresswerk Oberkirch - Vor neuen Hochs? Progresswerk Oberkirch (PWO) beliefert die Automobilindustrie mit anspruchsvollen Metallkomponenten. Dazu gehören mechanische Teilen für die Elektrik und Elektronik, Sicherheitskomponenten für den Airbag, die Sitze und die Lenkung sowie Komponenten und Systemen im Bereich Karosserie und Fahrwerk. 2019 feiert das Unternehmen aus Oberkirch im Schwarzwald bereits seinen 100.Gründungstag. Am Hauptsitz in Oberkirch sind gut 1.500 Mitarbeiter beschäftigt, hinzu kommen zusammengenommen in etwa noch einmal so viel an den Standorten Kanada, Tschechische Republik, China und Mexiko. Das besondere Know-how liegt in der Umformung und Verbindung von Metallen. PWO ist bekannt dafür, dass man als weltweit einziger Anbieter die gesamte Produktpalette in Null-Fehler-Qualität fertigt. Dafür werden benötigte Werkzeuge und komplette Montagereihen zunächst in Eigenregie hergestellt, bevor dann die Fertigung der eigentlichen Produkte erfolgt. Diese Qualität schätzen vor allem die Premium-Autobauer mit denen folglich die meisten Umsätze erzielt werden. Die gefertigte Stückzahl liegt oft im Millionenbereich. Wachstumspotenzial ergibt sich aus der guten strategischen Positionierung von PWO bei den aktuellen Trends im Automobilbau: Elektronik, Sicherheit, Leichtbau und Elektroantriebe. Die Spezialität der Schwarzwälder sind dabei präzise ausgeformte Metallgehäuse. Diese sind dringend erforderlich um sensible elektronische Steuergeräte oder kleine Elektromotoren vor äuÃeren Einflüssen zu schützen. Von letzteren werden immer mehr in Autos verbaut, z.B. bei Scheibenwischern, Fensterhebern, ESP/ASR-Systemen (für die Stabilitäts-/Traktionskontrolle bei der Fahrt) und inzwischen auch bei der Aktivierung des Lenkens, des Bremsens sowie für die Motorkühlung. Hohe Umsätze erzielt PWO auch mit Karosseriestrukturen, Cockpit-Komponenten, Querträgern und Wärmeabschirmungen. Hier kommt die besondere Kompetenz in der Leichtbauweise zum Tragen. Zurück in der Erfolgsspur Der Nachteil aus Anlegersicht sind die starken Umsatz- und Gewinnschwankungen des operativen Geschäfts, die durch die starke Zyklik in der Automobilindustrie zustande kommen. Das Unternehmen hat es hier speziell in 2014 deutlich gebeutelt, weil der Nachfrageeinbruch mitten in die Phase der schnellen Auslandsexpansion gefallen war und beispielsweise die chinesische Tochter tiefrote Zahlen geschrieben hat. Der Gewinn pro Aktie brach damals von 4,20 auf 2,34 Euro ein. In 2015 gab es nur eine leichte Erholung auf 2,41 Euro je Aktie. Für 2016 und speziell für 2017 zeichnet sich nun aber eine nachhaltige Erholung ab. Das Neugeschäft läuft so gut wie nie zuvor. Nach den ersten drei Quartalen 2016 liegt das Auftragsvolumen bei neuen Serienprodukten bereits bei 630 Millionen Euro und damit höher als im Gesamtjahr 2015. Insgesamt könnte heuer sogar die Marke von 700 Millionen Euro geknackt werden. Wichtig zu verstehen ist dabei, dass die neue Serienproduktion erst sukzessive hochgefahren und über einen Zeitraum von sieben bis neun Jahren laufen wird. Das bringt sehr gute Wachstumsperspektiven. Die aktuellen Analystenprognosen für 2016 mit einem Umsatz von 413 Millionen Euro und einem Gewinn pro Aktie von 3,05 Euro sowie ein Umsatz von 433 Millionen Euro und ein Gewinn pro Aktie von 3,77 Euro in 2017 könnten deutlich zu konservativ sein. Selbst auf Basis dieser Schätzungen liegt das 2017er-KGV beim aktuellen Kurs von 37,80 Euro aber nur bei rund zehn. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,27 (für 2017) liegt ohnehin tief im Value-Terrain. Die guten operativen Perspektiven korrespondieren mit dem starken Chart-Bild: Progresswerk Oberkirch (ISIN: DE0006968001) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 16/17e | Kurs | 696800 / PWO | 117 Mio. EUR | 12 / 10 | 37,36 EUR |
Der Druck auf das 52-Wochen-Hoch bei etwas über 38 Euro nimmt zu. Die Rücksetzer werden immer geringer. Der einzige Wertmutstropfen bei PWO ist die Bilanz. Die Eigenkapitalquote lag zum Halbjahr nur noch bei 27 Prozent. Neben den Finanzschulden (80,9 Millionen Euro langfristig und 57,3 Mio. Euro kurzfristig) türmen sich dort auch hohe Pensionsrückstellungen von 61,5 Millionen Euro. Dem steht nur ein im Vergleich mageres Eigenkapital von 95,8 Millionen Euro gegenüber. Das könnte die Anleger schnell nervös machen, wenn die Autobranche in schwieriges Fahrwasser gerät oder die Gesamtwirtschaft schwächelt. MEIN FAZIT: Die Aktie könnte oberhalb von 38 Euro durchstarten. Mittelfristig sind auch die alten Hochs im Bereich von 58 Euro wieder erreichbar. Nach unten sollten Sie den Bereich 35 bis 35,50 Euro im Auge behalten. Ein Abtauchen darunter wäre charttechnisch negativ. Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in den genannten Wertpapieren / Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.
3.) Wo gibt es die höchsten Zinsen? Die Zinsen für Tagesgeld bleiben extrem niedrig. Der Kleinkredit-Spezialist Ferratum verliert seine Spitzenposition. Kein Anbieter gewährt derzeit noch mehr als 1,1 Prozent. Nachfolgender Vergleich gilt bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro: ⢠Institut | Zinssatz / Zinseinnahmen pro Monat | ⢠Audi- / VW-Bank | 1,10 % / 9,17 ⬠| ⢠ING-DiBa | 1,00 % / 8,33 ⬠| ⢠Meine Bank | 1,00 % / 8,33 ⬠|
Quelle: www.kritische-anleger.de/tagesgeld-vergleich/
4.) Insider-Transaktionen Top-Insiderkauf der letzten zwei Wochen: Clere AG (WKN: A2AA40) Elector GmbH für ca. 475.000 Euro in mehreren Transaktionen am 24.10.2016 Top-Insiderverkauf der letzten zwei Wochen: Helma Eigenheimbau (WKN: A0EQ57) Karl-Heinz Maerzke (Vorstand) für 580.000 Euro am 24.10.2016 Quelle: www.boerse.de/insider-trades Viel Erfolg bei Ihren Finanzentscheidungen & ein schönes Wochenende wünscht Ihnen Ihr Armin Brack Chefredakteur Geldanlage-Report www.geldanlage-report.de Ãbrigens: Der Geldanlage-Report ist auch bei Werden Sie jetzt Fan... Die nächste Ausgabe erscheint am 05. November Wir freuen uns über Lob, Kritik und Anregungen. Gerne können Sie uns auch Themenvorschläge unterbreiten. Fragen und Anregungen bitte per Mail an redaktion@geldanlage-report.de Charts sind entnommen von Ariva.de. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten! Geldanlage-Report weiterempfehlen! Wir würden uns freuen, wenn Sie den Geldanlage-Report Ihren Freunden und Kollegen weiterleiten würden! Kostenlose Anmeldung unter www.geldanlage-report.de Trading Group GmbH & Co. KG, Kaiser-Wilhelm-Ring 4, D-92224 Amberg Geschäftsführer: Markus Müller, Amtsgericht-Registergericht Amberg HRA 2702 Persönlich haftende Gesellschafterin: Trading Group Verwaltungs GmbH, Sitz Amberg, Amtsgericht-Registergericht Amberg HRB 4023, USt-IdNr.: DE254385090 AGBs | Kontakt | Abbestellen | Impressum |