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Flucht in den US-Dollar – Anleger treffen Krisen-vorbereitungen: Was nun?

Lieber Geldanleger,

 

auf meinem YouTube-"Aktien Kanal" bin ich am Mittwoch auf Warren Buffett und seinen unbändigen Appetit auf Finanz-Aktien eingegangen.

Zum Wochenende hin ist an den Devisenmärkten eine interessante Entwicklung zu beobachten: Nach schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone und China scheint der Risikoappetit der Anleger weiter merklich nachzulassen. Es setzt eine Art Flucht in einen potenziell sicheren Hafen ein: den US-Dollar!

Der ist am Freitag nämlich gegenüber den meisten konkurrierenden Währungen weiter gestiegen - mit Ausnahme des japanischen Yen, der gegenüber dem US-Dollar minimal zulegen konnte.

Der so genannte US-Dollar-Index DXY, der die Stärke des Greenbacks gegenüber sechs seiner Währungs-"Rivalen" misst, stieg erneut um fast ein Prozent auf einen Wert von knapp 98 an. Das ist der höchste Stand seit Juni 2017.

Auch gegenüber dem Euro legte er weiter zu. Der Euro nimmt bei 1,1270 US-Dollar Kurs auf das 52-Wochen-Tief bei 1,1216 US-Dollar.

Zu den Konjunkturdaten, die am Freitag den Risikoappetit zügelten, zählten die jeweiligen Einkaufsmanagerindizes in Deutschland und der Eurozone für den Monat Dezember. Der Composite-Index der Eurozone fiel auf 51,3 statt wie erwartet 52,8, wobei sowohl die Fertigungs- als auch die Dienstleistungskomponente nachließen.

Die Daten für Deutschland sahen ähnlich aus. Ein Messwert von mehr als 50 weist zwar noch auf eine Ausweitung der Aktivität hin. Das erneute Verfehlen der Prognosen zeigt, aber dass die wirtschaftliche Eintrübung fortschreitet.

Zumal auch China weiter schwächelt: Die chinesische Wirtschaftstätigkeit verlangsamte sich im November hauptsächlich aufgrund der Schwäche sowohl der Industrieproduktion als auch der Einzelhandelsumsätze. In ganz Asien gaben die Aktienmärkte nach.

Das große Bild ist wenig vielversprechend, aber...

Auch wenn man sich das große Bild betrachtet, scheint die Lage wenig verheißungsvoll. Der Brexit-Kompromiss droht zu scheitern, der Zollstreit zwischen China und den USA weiter zu eskalieren und in Deutschland folgt eine Gewinnwarnung der nächsten im DAX und auch bei den Nebenwerten.

Gibt es denn gar keine Bullen mehr? Logischerweise schon, sonst würden die Märkte ja ins Bodenlose fallen. Einer davon ist Mott Capital Management, eine US-Vermögensverwaltung, die vor allem von der technischen Seite her argumentiert.

Und was Mott zu sagen hat, finde ich durchaus interessant. Zunächst einmal geht er auf die Volumenentwicklung im S&P 500 und im NASDAQ 100 ein. Hier ist eindeutig erkennbar, dass die Handelsvolumina im Laufe der aktuellen Korrekturbewegung deutlich rückläufig sind (hier & hier).

Das sei ein großer Unterschied zur Entwicklung im Jahr 2008 als die Märkte beim heftigen Fall im Zuge der Finanzkrise anfangs bei immer weiter steigendem Handelsvolumen abgestürzt sind. Mott folgert daraus, dass sich der Sell-off seinem Ende zuneigen könnte. Auch am Freitag waren die Volumina trotz der deutlichen Verluste (ca. 2% minus) relativ moderat.

Zudem sieht er eine Art technische Bodenbildung. Er stellt richtigerweise fest, dass der S&P 500 die 2.600er-Marke nun seit Ende Oktober bereits dreimal getestet habe und jedes Mal habe diese Marke bisher gehalten.

Am Freitag schloss der breit gefasste US-Index nun bei exakt 2.600 Punkten. Weitere Unterstützungen gibt es bei 2.550 Punkten und 2.532 Punkten, dem 52-Wochen-Tief aus dem Februar. Umgekehrt bedeutet das aber natürlich auch: Sollte der Index dieses Unterstützungen nach unten durchstoßen, droht ein richtig heftiger Abverkauf. Der 10-Jahres-Chart zeigt, wlch langer und dynamischer Bullenmarkt bereits hinter uns liegt:


Noch extremer sieht der 10-Jahres-Chart für den NASDAQ 100 aus:


Der Technologieindex ist seit 2009 von ca. 1.200 auf 7.700 Punkte in der Spitze gestiegen. Das ist fast eine Versechseinhalbfachung in zehn Jahren. Aktuell liegen wir bei 6.595 Punkten. Das Bild wird etwas verfälscht, weil der Ausgangspunkte Ende 2008 nahe des Tiefs des Finanzkrisen-Crashs liegt. Trotzdem haben wir eine wirklich gigantische Rallye hinter uns.

Nichtsdestotrotz beharrt Mott auf seiner Position. Er führt weitere Indikatoren an: Zum Beispiel den Volatilitäts-Index VIX. Der VIX ist eine Art "Angst-Messinstrument".

Je höher er schnellt, je höher also die Kurs-Schwankungsbreite im betreffenden Index wird, umso mehr geht es in Richtung Panik bei den Anlegern.

Auch hier wurden bisher die alten Hochs von rund 26 mehrmals getestet, zuletzt aber nicht mehr erreicht. Selbst am gestrigen Freitag ging es nur bis 21 hoch. Zum Vergleich: Im Februar schnellte der VIX in der Spitze bis auf über 50 nach oben.

Weitere Argumente sind aus seiner Sicht, die implizite Volatilität bei den Optionen für den S&P 500. Hier ist die Volatilität bei den Optionen, die innerhalb der nächsten Tage auslaufen viel höher als bei den Optionen, deren Verfallstag weiter in der Zukunft liegt. Auch das spricht dafür, dass die Anleger eher mit einer Beruhigung der Situation rechnen.

Zu guter letzt weist er darauf hin, dass die allermeisten der bisherigen Führungs-Aktien am Markt, also Facebook (FB), Amazon (AMZN), Netflix (NFLX) und Alphabet (GOOG und GOOGL) noch deutlich über ihren Korrekturtiefs stehen, während die NASDAQ insgesamt nur noch minimal über dem jüngsten Korrekturtief liegt.

Drei dieser vier Werte, Facebook, Amazon und Alphabet gehören auch zu den am höchsten gewichteten Werten im S&P 500. Wenn sich diese Schwergewichte so gut halten, ist dies häufig ein Zeichen für eine hohe Stabilität des Marktes.

Was tun in dieser Situation?

Was also tun? Meine persönliche Haltung aus tradingtechnischer Sicht ist wohl das, was man in der Religion als "agnostisch" bezeichnen würde. Ich versuche mich (und meine Leser) vom Markt führen zu lassen.

Ich habe in den letzten 20 Jahren nun schon zwei heftige Bärenmärkte mitgemacht (2000-2003 und 2008-2009) und habe gelernt, dass es gerade im Technologiesektor und bei Momentumstrategien wichtig ist, auf das passende Umfeld für Käufe zu warten.

Wir befinden uns aktuell in einer Korrektur und es besteht einfach kein Grund hier in großem Stil in den Markt einzusteigen. Das Chance-Risiko-Verhältnis bei den wenigen Ausbrüchen, die überhaupt stattfinden, ist einfach zu schlecht.

Man braucht in solchen Phasen einfach auch Geduld und muss für mehrere Wochen, wenn es sein muss auch Monate, einen hohen Cashbestand halten und die aufgelaufenen Gewinne (aktuell rund plus 27 Prozent im Musterdepot des Breakout-Trader (www.breakout-trader.de) seit Start vergangenen November; NASDAQ in diesem Zeitraum in etwa plusminus null).

Das Schöne dabei ist: Man kann sich in solchen Phasen darauf konzentrieren, welche Aktien langsam relative Stärke gegen den Markt ausbilden und sich entsprechend eine Watchlist zusammenbauen.

Wenn sich ein Trendwechsel abzeichnet, kann man dann exakt in die Werte investieren, die als erste neue Hochs machen und dann zu den neuen Führungs-Aktien werden könnten. Ganz egal aus welchen Branchen sie auch stammen mögen.

Auf Qualität setzen

Wenn Du eher mittel- bis langfristig investierst zeigt sich jetzt wie essenziell wichtig es ist, auf Qualität zu setzen. Das heißt: Du solltest nur solche Aktien kaufen, die nicht nur technisch sondern auch fundamental etwas zu bieten haben; die profitables Wachstum aufweisen und eine blitzsaubere Bilanz haben.

Ich hatte ja in den letzten ein, zwei Jahren immer wieder vor gehypten Luftnummern gewarnt, sei es aus dem Bitcoin-/Blockchain-Segment, seien es Cannabis-Aktien oder auch allgemein deutsche Technologie-Aktien mit großen Visionen und relativ Substanz. Erinnert sei nochmal an die Ausgabe aus dem Juli 2017, in der ich solide Value-Aktien den meiner Ansicht nach damals größten Hypes gegenüber gestellt habe.

Bestimmt ein Duzend dieser Aktien haben inzwischen 80,90 Prozent oder noch mehr vom Hoch abgegeben.

Der Bitcoin selber markiert in diesen Minuten, in denen ich diese Zeilen schreibe, ein neues 52-Wochen-Tief bei 3.135 Dollar. Vom Hoch hat er nun fast 85 Prozent abgegeben.

Das große Problem dabei ist: Bei minderwertigen Aktien bzw. Kryptowährungen im allgemeinen besteht die ganz große Gefahr, dass diese Titel sich nie mehr erholen werden. Bitte kaufe bei solchen Aktien auf gar keinen Fall nach und werfe nicht gutes Geld dem schlechten hinterher.


MEN FAZIT:

Es ist gerade jetzt ultimativ wichtig, dass Du genau weißt, was Du tust. Bist Du Trader oder Investor? Wenn Du Trader bist, brauchst Du eine ganz klare, erfolgserprobte Strategie, die Du auch in schwierigen Marktphasen emotionslos traden kannst, wie zum Beispiel die Breakout-Strategie. Dazu gehört auch die nötige Geduld wenn nötig, komplett aus dem Markt draußen zu bleiben und Cash zu halten.

Bist Du eher ein mittel- und langfristig ausgerichteter Investor solltest Du nur solche Aktien kaufen, die Substanz aufweisen und profitabel wachsen. Titel bei denen Du selbst dann ruhig schlafen könntest, wenn die Börsen die nächsten fünf Jahre geschlossen hätten!


Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in den genannten Wertpapieren / Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegen daher keine Interessenskonflikte vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.


 

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Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Dir

Dein
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 22. Dezember

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