morgen findet in Berlin der Flüchtlingsgipfel mit Bund und Ländern statt. In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Unmutsäußerungen diverser Ministerpräsidenten in Richtung Berlin gegeben: Die Kommunen wissen den Zustrom von immer mehr Flüchtlingen nicht mehr zu stemmen, fordern mehr Geld von der Bundesregierung, das diese aber nicht lockermachen möchte. Inzwischen scheint sich aber etwas zu tun. Denn auch in der Ampel-Regierung dürfte man mittlerweile erkannt haben: Die anhaltende Flüchtlingskrise ist ein AfD-Konjunkturprogramm und eine Bedrohung für den gesellschaftlichen Frieden. Kanzler Scholz und eine Reihe von Ministerpräsidenten sind angesichts dieser Lage immer weniger bereit, auf Blockaden der Grünen in der Asyl- und Einwanderungspolitik Rücksicht zu nehmen. Für den Flüchtlingsgipfel am Mittwoch erwartet unser Autor Jens Peter Paul daher: Realität trifft Ideologie. Doch nun zu den wirklich wichtigen deutschen Themen. Trotz aller Kritik im Namen der „Diversität“ ist der Muttertag beliebt wie eh und je. Das ist für „Feminist:innen (m/w/d)“ natürlich ein einziges Ärgernis. Ausgerechnet eine katholische Kita verbietet ihren Kindern nun, den Eltern zum Mutter- und Vatertag Geschenke zu basteln – denn das sei diskriminierend. Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg kann nur den Kopf schütteln. An diesem 9. Mai, dem Tag, an dem Russland den Sieg über Nazi-Deutschland feiert, spricht der Bundeskanzler in Straßburg und der russische Präsident in Moskau. Das Thema ist das gleiche: der Ukrainekrieg. Doch die Perspektiven sind, wer hätt’s gedacht, ganz andere. Thomas Urban über den Krieg der Worte. Bekanntlich nicht nur mit Worten wird der Krieg in der Ukraine ausgetragen. Russland hat es bisher geschafft, trotz der westlichen Sanktionen seine Exporte aufrechtzuerhalten. Doch weil sich der Handel jetzt verstärkt auf asiatische Länder fokussiert, treten massive Probleme mit der Infrastruktur in den Vordergrund. Russland-Expertin Ekaterina Zolotova über neue Handelsströme und neue Probleme. Die anstehenden Wahlen in der Türkei spalten die Türken, auch hierzulande. Im Interview mit Ilgin Seren Evisen erklärt der türkischstämmige SPD-Politiker Hüseyin Sıtkı, warum viele Deutsch-Türken die AKP wählen – und was der Türkei nach den Wahlen am Sonntag blühen könnte. Das Wahlverhalten der in Deutschland lebenden Türken fasst Sıtkı so zusammen: „Die Älteren halten zu Erdogan, die jüngere Generation hat andere Sorgen.“ Ihr Ingo Way, Leiter Online-Redaktion |