die Parlamentswahlen in Frankreich sind eindeutig eine innerfranzösische Angelegenheit, in die sich deutsche Politiker nicht einmischen sollten. Doch die Moralisierungsrepublik Deutschland wäre nicht die Moralisierungsrepublik Deutschland, wenn unsere Spitzenpolitiker über das nötige diplomatische Feingefühl und damit über die Fähigkeit oder wenigstens den Willen verfügen würden, die Souveränität anderer Länder anzuerkennen und den Franzosen zu überlassen, wen die Franzosen wählen wollen. Weil dem so ist, melden sich jetzt tagtäglich deutsche Spitzenpolitiker mit dem mahnenden Zeigefinger gen Frankreich zu Wort und überschreiten damit nicht nur die Grenzen ihrer Zuständigkeit, sondern auch die der Höflichkeit und des Respekts gegenüber dem immer noch wichtigsten Partnerland der Bundesrepublik innerhalb der Europäischen Union. Lesen Sie hier meinen Kommentar. Nicht nur in Frankreich, auch in Deutschland zeigt sich: Nach Jahrzehnten der drögen gesellschaftlichen Harmonisierung sind extreme Lagerbildungen wieder en vogue. Die Rede ist von Polarisierung, das klingt vornehm und abstrakt, doch militante Radikalisierung trifft es besser. Was ist bloß schiefgelaufen? Dominik Pietzcker auf der Suche nach Antworten. Falls Sie derweil auf der Suche sind nach einem Film, für den es sich lohnt, mal wieder ins Kino zu gehen, hilft Filmexpertin Ursula Kähler gerne weiter. In ihrer Rubrik „Film der Woche“ geht es heute um Richard Linklaters erfrischende Krimikomödie „A Killer Romance“. Darin ermittelt ein nerdiger Uniprofessor verdeckt als Auftragskiller. Hauptdarsteller Glen Powell etabliert sich hier als neuer Hollywoodstar – und überzeugt mit Muskeln, Charme und Selbstironie, findet Kähler. Schade, dass die tapfer aufspielenden Österreicher am gestrigen Dienstag aus dem EM-Turnier geflogen sind. Ein Skandal ist das freilich nicht. Den lieferte stattdessen der türkische Nationalspieler Merih Demiral, indem er den rechtsextremen Wolfsgruß zeigte. Mit Drohungen, Hetze und zum Teil mit Gewalt setzen sich die Grauen Wölfe auch in Deutschland für ein großtürkisches Reich ein. Der Journalist und Autor Ronny Blaschke über die Grauen Wölfe. Die junge, türkischstämmige Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen aus Mannheim verlässt die Grünen und tritt in die CDU ein. Dort wird sie überschwänglich begrüßt, während die Grünen sie auffordern, ihr Mandat niederzulegen. Was hat Sekmen zu ihrem Schritt bewogen? Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg mit den Details. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |