| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: - Frankreichs Finanzminister warnt wegen politischer Lage vor Finanzkrise
- Verdi weitet Warnstreiks aus
- Ifo: Fußball-EM bringt Milliardeneinnahme für den Tourismus
- EZB-Ratsmitglied Kazāks sieht Zinssenkungschancen aus sich abschwächender Inflation
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| Frankreichs Finanzminister warnt wegen politischer Lage vor Finanzkrise Der französische Finanzminister Bruno Le Maire (Foto) befürchtet, dass die von Präsident Emmanuel Macron ausgerufenen Neuwahlen das Land in eine Finanzkrise stürzen könnten. In einem Rundfunk-Interview bejahte er heute diese Gefahr. Frankreich müsse schon jetzt mehr als Portugal zur Bedienung seiner Schulden zahlen, erklärte Le Maire. Der Risikoaufschlag für französische Staatsanleihen sprang heute zeitweise auf den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren. Die Furcht vor einem Sieg des euroskeptischen und rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen bei den Neuwahlen in Frankreich verstörte die Anleger in Paris und an anderen Finanzmärkten in Europa. An den Börsen gerieten besonders Bankentitel unter Druck. | |
Ratingagenturen sehen die Kreditwürdigkeit des Landes bedroht Macron hatte kurzfristig eine vorgezogene Neuwahl des Parlaments angeordnet, nachdem sein Bündnis bei der Europawahl vom RN klar geschlagen wurde. Umfragen sehen die Partei von Marie Le Pen auch im Nationalparlament als stärkste Kraft. Die vom RN vertretene Politik könnte negative Auswirkungen auf das Kreditrating Frankreichs haben, erklärte die Ratingagentur S&P. Die befürwortete Rücknahme von Sozialversicherungsreformen wie die Erhöhung des Rentenalters würde die öffentlichen Finanzen weiter belasten. S&P hatte die Bonität Frankreichs erst Ende Mai wegen hoher Defizite herabgestuft. Auch die Rating-Agenturen Moody's und Fitch hatten davor gewarnt, dass die unsichere politische Lage sich negativ auf die Kreditwürdigkeit auswirken könnte. (Foto: picture alliance/dpa/Britta Pedersen) | |
Verdi weitet Warnstreiks aus | Nach einer erfolglosen zweiten Tarif-Verhandlungsrunde für die Beschäftigten privater Banken sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Commerzbank-Filialen erneut zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen worden. Nachdem es am Vortag Filialen in Norddeutschland betraf, ging es heute um Betriebsratsbereiche in Thüringen und Leipzig sowie bei der Tochter ComTS in Erfurt, Magdeburg und Halle, wie von der Gewerkschaft Verdi zu erfahren war. Auch in einigen anderen Bundesländern wurde zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, unter anderem in Nordrhein-Westfalen. In der bundesweiten Tarifrunde fordert Verdi 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat und eine Erhöhung der monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro. Außerdem verlangt sie eine Verringerung der Wochenarbeitszeit. Die Arbeitgeber hatten die Gehaltsforderungen zu Beginn der Tarifrunde am 6. Juni als deutlich zu hoch zurückgewiesen. Die Verhandlungen sollen am Montag in Berlin fortgesetzt werden. (Foto: picture alliance/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert) |
| | Ifo: Fußball-EM bringt Milliardeneinnahme für den Tourismus |
Die Fußball-Europameisterschaft dürfte Deutschland nach Berechnungen des Ifo Instituts eine zusätzliche Milliarde Euro durch ausländische Touristen einbringen. Das könnte die deutsche Wirtschaftsleistung im laufenden zweiten Quartal um etwa 0,1 Prozent erhöhen, teilte das Institut heute mit. Es sei mit gut 600.000 zusätzlichen ausländischen Touristen und 1,5 Millionen zusätzlichen Übernachtungen während der Spielzeit zu rechnen, wenn man vergleichbare Daten der WM 2006 zugrunde legen würde, erklärte Ifo-Forscher Gerome Wolf. Das dürfte höhere Übernachtungspreise und Umsätze des Gastgewerbes zur Folge haben. "Im Ergebnis bedeutet das einen zusätzlichen Wachstumsimpuls von 1,3 Prozent der preisbereinigten Dienstleistungsexporte im laufenden Quartal im Vergleich zum ersten Quartal 2024." Gesamtwirtschaftlich fielen die Effekte derartiger Großveranstaltungen allerdings eher gering aus, abgesehen vom Tourismus, meinte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen. (Foto: picture alliance/dpa/Sven Hoppe) | | | | Finma eröffnet Konkurs über Schweizer Flowbank Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hat den Konkurs über das auf Onlinetrading spezialisierte Finanzinstitut Flowbank eröffnet. Die Gesellschaft habe die einzuhaltenden Mindestanforderungen für Eigenmittel in erheblicher und schwerer Weise verletzt, begründete die Finma diesen Schritt. Die Bank habe es nicht mehr geschafft, in der erforderlichen Frist nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen. Da keine Aussicht auf eine Sanierung bestehe, müsse die Bank liquidiert werden, hieß es. | | Vereinfachung von Musterverfahren für Kleinanleger verabschiedet Kleinanleger sollen bei Gerichtsprozessen gegen große Konzerne künftig einfacher und schneller zu ihrem Recht kommen. Dieses Ziel verfolgt eine Reform des Musterverfahrensgesetzes für Kapitalanleger, die der Bundestag am Vorabend verabschiedet hat. Dazu zählt die Verkürzung von Fristen zwischen der Einzelklage vor einem Landgericht bis zum Musterverfahren vor dem Oberlandesgericht. Zudem sollen Verfahren verschlankt werden, indem die Oberlandesgerichte mehr Rechte erhalten und die Zahl der Verfahrensbeteiligten reduziert werden können. Außerdem haben geschädigte Anleger in Zukunft die Wahl, ob sie individuell klagen oder sich einem Musterverfahren anschließen wollen. | | Mehr Firmenpleiten in Deutschland Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland steigt weiter an. Im Mai erhöhten sie sich um 25,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. "Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten", hieß es. Im ersten Quartal 2024 meldeten die Amtsgerichte 5.209 beantragte Unternehmensinsolvenzen – 26,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Forderungen der Gläubiger berechneten die Amtsgerichte im ersten Quartal mit insgesamt rund 11,3 Milliarden Euro verglichen mit 6,7 Milliarden Euro vor einem Jahr. Zudem gab es 17.478 Verbraucherinsolvenzen. Das waren 4,8 Prozent mehr als im ersten Quartal 2023. | |
| | | EZB-Ratsmitglied Kazāks sieht Zinssenkungschancen aus sich abschwächender Inflation Lettlands Notenbankchef Mārtiņš Kazāks (Foto) sieht trotz aller Unsicherheit den Pfad nachlassender Teuerung im Euroraum und damit Chancen auf weitere Zinssenkungen. "Die Unsicherheit ist nach wie vor groß, aber natürlich befinden wir uns auf dem Weg einer sich abschwächenden Inflation", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) heute auf einer Konferenz in Dubrovnik. Er rechne zwar damit, dass die Inflationsentwicklung im Euroraum in diesem Jahr holprig sein werde, 2025 dürfte die Teuerungsrate seiner Ansicht nach aber zur Zielmarke von 2 Prozent zurückkehren. "Wir können etwas an Restriktion aufheben, aber wir sollten ein gewisses Maß an Restriktion beibehalten und von Sitzung zu Sitzung die Daten prüfen", sagte Kazāks. (Foto: picture alliance/EPA/Toms Kalnins) | | Cum-Ex-Prozess gegen Banker Olearius könnte bald eingestellt werden | Der Cum-Ex-Steuerprozess gegen den ehemaligen Chef des Hamburger Bankhauses M. M. Warburg, Christian Olearius (Foto), steuert auf ein rasches Ende zu. Sowohl von der Staatsanwaltschaft als auch von der Verteidigung seien Anträge auf die sofortige Einstellung des im September vor dem Landgericht Bonn begonnenen Strafverfahrens eingegangen, teilte das Gericht heute mit. Medienberichten zufolge ist der 82-jährige Angeklagte laut einem ärztlichen Gutachten gesundheitlich so angeschlagen, dass er nicht mehr verhandlungsfähig sei. Die Staatsanwaltschaft hatte Olearius schwere Steuerhinterziehung in Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften vorgeworfen. Der Schaden für den Fiskus liege bei knapp 280 Millionen Euro, hieß es. Die Verteidigung pocht auf Freispruch. (Foto: picture alliance/dpa/Thomas Banneyer) |
| | Deutsche Pfandbriefbank erhält mit Herzog einen neuen Chef-Treasurer Sebastian Herzog wird nach Medieninformationen am 1. September die Bereichsleitung Treasury bei der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) übernehmen. Er wechsele von der Credit Suisse zur pbb, hieß es. Zuletzt leitete Herzog das Projekt der Integration der Credit Suisse in die UBS Treasury. | | Helena Melnikov wird neue DIHK-Hauptgeschäftsführerin Bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) wird der langjährige Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben ab 2025 durch die Logistikexpertin Helena Melnikov abgelöst. Die 42-Jährige werde ihren neuen Posten am 1. Januar antreten, teilte der Verband mit. Die promovierte Juristin ist derzeit Hauptgeschäftsführerin beim Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Wansleben geht Ende 2024 in den Ruhestand. Der Kölner ist seit November 2001 DIHK-Hauptgeschäftsführer. | |
| | Neue KI-Verordnung: Deutsche Wirtschaft stellt Forderungen. In einem gemeinsamen Positionspapier zur europäischen Verordnung zur Künstlichen Intelligenz (KI) dringt die deutsche Wirtschaft auf eine "einheitliche, innovationsfreundliche und rechtssichere Umsetzung der neuen Vorgaben in der gesamten EU". Der Bankenverband, der zu den 14 Spitzenverbänden gehört, die das Papier erarbeitet haben, unterstrich in einer Stellungnahme, KI biete ein großes Potenzial für die Steigerung von Innovation, Wachstum, Produktivität und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Es dürfe aber nicht passieren, dass durch verschiedene Auslegungen der Vorgaben Unternehmen je nach Standort in der Europäischen Union (EU) vor unterschiedliche Anforderungen gestellt werden. Ein "Flickenteppich" wie bei den datenschutzrechtlichen Vorgaben müsse vermieden werden, betonte der Bankenverband. Welche Punkte der Verband im Positionspapier hervorhebt, lesen Sie hier: | | | | | Die BaFin lädt ein: Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des SSM (Single Supervisory Mechanism) und der europäischen Zusammenarbeit im Bereich der Bankenaufsicht veranstaltet die BaFin (am 11. September) eine Konferenz im World Conference Center in Bonn. In drei Podiumsdiskussionen werden führende Expert*innen über die Perspektiven der nächsten zehn Jahre sprechen. Die Anmeldung ist bis 28. Juni 2024 nur über die BaFin-Website unter https://lnkd.in/egVfM65X möglich. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt und ist kostenlos. |
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WAS an den nächsten Tagen WICHTIG WIRD | Zur Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz werden ab Samstag rund 40 Staats- und Regierungschefs erwartet. Delegationen von 90 Staaten und Organisationen haben sich angemeldet. Russland, das die Ukraine im Februar 2022 überfallen hat, ist nicht dabei. Auch Länder wie China und andere, die Russland nahestehen, haben die Einladung ausgeschlagen. Bei dem Treffen in Bürgenstock am Vierwaldstättersee sollen Voraussetzungen für einen späteren Friedensgipfel unter Beteiligung von Russland geschaffen werden. Auch humanitäre Themen wie Nahrungsmittelsicherheit sowie nukleare Sicherheit stehen auf der Tagesordnung. – Die ING Groep veranstaltet am Montag ihren Kapitalmarkttag. – Aus China kommen Daten zur Industrieproduktion im Mai. – In Luxemburg treffen sich die EU-Umweltministerinnen und -minister. – Die Tarif-Verhandlungen für die Beschäftigten privater Banken sollen am Montag fortgesetzt werden. Nach einer zweiten erfolglosen Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. | Tipps gegen die Zeitnot Viele plagt das Gefühl: "Ich habe keine Zeit". Im vergangenen Jahr sagten rund 25 Millionen Personen ab 14 Jahren in Deutschland laut Umfragen über sich, "viel zu wenig Zeit" zu haben. Häufig ergeht es vielen so, dass sich die Aufgaben, ob beruflich oder privat, derart häufen, dass gefühlt für nichts Zeit bleibt. Für diese Menschen hat Autor Magnus Neumann Tipps, wie sie ihr Zeitmanagement verbessern können. So rät er, bewusst die frühen Morgenstunden ab 5 Uhr zu nutzen, um sich auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren oder einem Hobby nachzugehen. Weitere Tipps lesen Sie hier: | | |