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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 03.06.2025 | Sonne-Wolken-Mix bei 12 bis 24°C. | ||
+ Gedenktafel für mutige DDR-Frauen + Pankow will mit Windrädern Geld verdienen + Legten Linksextremisten den Großbrand in Marzahn? + |
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von Robert Ide und Christian Latz |
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Guten Morgen, so, bitte anschnallen und Vorsicht an der Straßenkante: Wir sind heute mit dem Auto unterwegs – aber nur noch mit null Promille. So will es künftig Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW), um endlich eine der berühmtesten Liedzeilen über das Berliner Umland überflüssig zu machen: „In Brandenburg, in Brandenburg / Ist wieder jemand gegen einen Baum gegurkt.“ Besoffenheit als Unfallursache soll also gesetzlich ausgebremst werden. „Schon bei geringem Alkoholkonsum steigt das Unfallrisiko erheblich“, sagt Tabbert (via „MAZ“), „Alkohol und Kiffen im Straßenverkehr gehen deshalb gar nicht.“ Seine Berliner Amtskollegin sieht hingegen keinen Bedarf, sich am Steuer voll und ganz zu bremsen. „Es gibt in Deutschland einheitliche Promille-Grenzwerte im Straßenverkehr und die hat man einzuhalten, mit Rücksicht auf sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer“, wehrt Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) den Vorstoß ab. Beim Koalitionspartner SPD dagegen kommt die Initiative aus dem Umland gut an. „Das kann ich nur unterstützen“, sagt der verkehrspolitische Sprecher Tino Schopf dem Checkpoint. „Als Fahrzeugführer hat man eine Verantwortung für sich selbst, aber auch für andere. Da kann man nicht sagen: Ein Glas kann ich trinken.“ Und was denken Sie, ganz nüchtern betrachtet, zu dieser Frage? | |||
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Sie gehörten zu den wichtigsten Oppositionellen in der DDR, doch im Gedenken des vereinten Deutschlands kommen sie bisher kaum vor: die Frauen für den Frieden. Nun ist für die weibliche Widerstandsbewegung gegen die kommunistische Diktatur an der Auferstehungskirche in Friedrichshain eine Gedenktafel enthüllt worden. An diesem Ort hatten die mutigen Frauen trotz Repressalien im September 1983 erstmals eine große Versammlung abgehalten, später gründeten sich immer mehr Gruppen in der DDR, die sich für Frieden, Menschenrechte und wirkliche Gleichberechtigung einsetzten. „In der Beschreibung der DDR-Opposition kommen die Frauen bisher wenig vor“, berichtet Ulrike Poppe, eine der Aktivistinnen von damals und später als Aufarbeitungsbeauftragte in Brandenburg aktiv, am Checkpoint-Telefon. Die Bürgerrechtsbewegung sei gar nicht so männlich dominiert gewesen, erzählt die 72-Jährige. „Aber die Frauen blieben eher im Hintergrund, was vielleicht auch daran lag, dass sie Kinder hatten und sich als Mütter eher verantwortlich gefühlt haben als einige Väter – und auch mehr Besorgnis um die Kinder hatten bei möglichen Repressionen.“ Die zuweilen bis heute hochgelobte Gleichstellung der Frau in der DDR endete selbst in der Opposition nicht selten am Familientisch. Ein Interview mit Ulrike Poppe, in dem sie auch über die neue DDR-Nostalgiewelle und den Friedensbegriff in Zeiten von Russlands Krieg in Europa spricht, lesen Sie in unserem wöchentlichen Newsletter „Im Osten“ – zum kostenlosen Abo geht es hier. | |||
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Eins hat der Senat mit seiner Entscheidung für acht Windkraftzonen schon jetzt geschafft: dass sich auch die Berlinerinnen und Berliner mal wie Landbewohner fühlen können. Plötzlich geht’s auch in der Hauptstadt um Abstandsregeln und es werden Landschaftsschutzgebiete gegen die weißen Türme ins Feld geführt. Kurzum: Zufrieden ist mit den ausgewählten Windenergie-Flächen (Checkpoint von gestern) in den betroffenen Bezirken niemand. „Für Spandau sind Windräder auf den Rieselfeldern ein No-Go“, sagte Umweltstadtrat Thorsten Schatz (CDU). Und selbst im generell Windkraft-freundlichen Pankow hält man die ausgewählte Zone Blankenfelde/Arkenberge aus Naturschutzgründen für falsch. Dafür könnten sich in Zukunft in Buchholz-Nord die Rotoren drehen – und Geld in die windstille Pankower Bezirkskasse spülen. „Da sind beträchtliche Pachteinnahmen möglich“, sagt Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne) dem Checkpoint. Pro Windrad und Jahr gehe es um 150.000 Euro. „Das ist eine der wenigen Möglichkeiten für uns als Bezirk, Geld einzunehmen“, sagt Koch. Vielleicht wird nun auch in anderen Bezirken der Abstand zur Idee ein klein wenig kleiner. | |||
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Noch lange nicht gelöscht sind die Folgen des Großbrandes in Marzahn, der die Berliner Feuerwehr bis zum Montag in Atem hielt. Wie berichtet hatten auf mehr als 3500 Quadratmetern Holzpaletten, Lagerhallen und Lastwagen auf einem Industriegelände gebrannt, zudem waren Propangasbehälter explodiert und hatten eine weithin sichtbare Rauchentwicklung ausgelöst. Weil es nicht genügend Löschwasser in der Gegend am Pyramidenring gab, mussten das Technische Hilfswerk und die Flughafenfeuerwehr aushelfen. Nun wurde bekannt, dass Brandstiftung die Ursache für den Großeinsatz war. Auf dem Gelände des Feuers, dessen Bekämpfung auch noch durch hartnäckige Gaffer gestört wurde, residiert auch die Baufirma Eurovia, die im Visier von Linksextremisten stehen soll, wie der Checkpoint aus Sicherheitskreisen erfuhr. Ein entsprechender Verdacht werde nun geprüft, hieß es. Erst im Dezember gab es Brandanschläge auf Lastwagen und Betonmischer an diesem Standort sowie zeitgleich bei der Betonfirma Cemex in Hohenschönhausen; danach tauchte im Internet ein linksextremes Bekennerschreiben auf, in dem ein Zusammenhang mit dem Ausbau der Autobahn 100 hergestellt wurde. Bereits im Jahr 2019 gab es eine Brandserie auf Baustellenfahrzeuge und sogar Baukräne in Leipzig; Ausgangspunkt war auch hier die linksextreme Szene. In Berlin ermittelt nun das Brandkommissariat. | |||
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