Früherer Schulbeginn in NRW | Ski und Rodel schlecht | Der Papst über Corona
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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

01. Dezember 2020

Liebe Frau Do,

um den Schulbetrieb in Corona-Zeiten zu entzerren, kann die erste Stunde in NRW jetzt schon um sieben Uhr starten. Darauf haben sich Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) und die kommunalen Spitzenverbände geeinigt. Der Teufel liegt wie immer im Detail, Kirsten Bialdiga hat die Details und Reaktionen recherchiert. In ihrem Leitartikel zeigt sie sich kritisch, weil sowohl die Digitalisierung als auch die Belüftung der Schulen nicht zufriedenstellend sind. Schüler und Lehrer müssten nun einstweilen weiter frieren. „Und manche nun schon ab sieben Uhr morgens.“

Die zwischen Bund und Ländern vergangene Woche beschlossenen Corona-Regelungen müssen noch in Landesrecht umgesetzt werden, und dafür hat NRW eine neue Schutzverordnung erlassen. Maximilian Plück und Lothar Schröder informieren Sie über die wichtigsten Passagen, damit Sie sich darauf einstellen können. Teil der neuen Vorordnung ist auch das Aus für den Wintersport in NRW, weil Skilifte als Freizeiteinrichtungen eingestuft werden. Wenn Sie statt mit dem Sauerland mit den bayerischen Alpen geliebäugelt haben, haben Sie auch dort bis in den Januar hinein keine Chance, aber möglicherweise in der Schweiz oder Österreich, wie Georg Winters berichtet. Eine europaweite Lösung zeichnet sich nämlich nicht ab. Aber ich denke, Sie sind vernünftig genug, in diesem Winter aufs Skifahren samt Liftgedränge und Aprés-Ski zu verzichten.

Es sind die Aerosole, die in solchen Situationen für Ansteckungen sorgen können. Jetzt gibt es eine neue Software, die an der TU Berlin entwickelt wurde und mit der Sie die Gefahr berechnen können, sich in Innenräumen anzustecken. Jörg Isringhaus stellt Ihnen die Web-App samt Link vor.

Corona und keine Ende – und so ähnlich ist es auch bei der Brexit-Debatte. Jill Gallard ist die neue britische Botschafterin in Berlin, und ihre Worte zu den laufenden Verhandlungen mit der EU sind stark: „Ich bin optimistisch und zuversichtlich, dass es einen Deal geben wird.“ Lesen Sie, worauf sie ihre Zuversicht gründet, wie sie die Pandemie beurteilt und warum sie die Monarchie nicht in der Krise sieht – das spannende Interview mit der Top-Diplomatin hat Martin Kessler geführt.

Diplomatisch, also um einen guten Kompromiss bemüht: Nur so lässt sich die Rentendebatte führen. Denn jede Generation hat ihre eigenen Interessen. Und doch ist allen klar, dass die gesetzliche Rentenversicherung auf Dauer nicht funktionieren kann, wenn sie nicht reformiert wird. Einen Ansatzpunkt sieht eine Gruppe von CDU-Abgeordneten (ebenso wie die AfD) im Pensionssystem, mit dem der Staat die Altersvorsorge seiner Beamten sichert. Was davon zu halten ist, schreibt unsere Wirtschaftschefin Antje Höning in ihrem Leitartikel.

Bis es einen Kompromiss gibt, können Sie ganz sicher noch ganz viele Bücher lesen. Aber die müssen Sie nicht alle kaufen. Meine Mutter und meine Schwester waren Bibliothekarinnen (sie sind beide im Ruhestand). Auch mein Vater hatte diesen Beruf direkt nach dem Krieg gelernt und einige Jahre ausgeübt. Büchereien gehörten schon früh zu meiner Welt, lassen Sie mich also auf das Online-Angebot der Düsseldorfer Stadtbüchereien hinweisen, das Ihnen Marei Vittinghoff vorstellt. Und falls Sie nicht in Düsseldorf zu Hause sind, gibt es bei Ihnen vor Ort hoffentlich ähnliche Angebote. Lesen hilft gegen alles, erst recht in diesen Zeiten.

Viele Menschen greifen dabei auch nach wie vor zur Bibel. Vielleicht sind Sie nicht katholisch, vielleicht nicht christlich. Alle Menschen können für sich entscheiden, ob, was und wie sie glauben. Aber ich finde, wenn der Papst sich zu Wort meldet, lohnt es sich hinzuhören. Franziskus legt jetzt sogar ein Buch vor: „Wege zu träumen! Mit Zuversicht aus der Krise.“ Unser Kulturchef Lothar Schröder hat es gelesen und stellt Ihnen die wichtigsten Passagen vor. Es ist eine frohe Botschaft – und so oder so wünsche ich Ihnen einen Tag voller Zuversicht.

Herzlich

Moritz Döbler

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