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+Experte analysiert Liebe in Berlin+Hauptstadt fehlt Platz für Sport+Scholz übernimmt vorübergehend SPD-Spitze+
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von Ann-Kathrin Hipp

Mittwoch, 14.2.2018 | Den ganzen Tag über sonnig, ca. 4 bis 5°C

Guten Morgen,

„die Zeit heilt Wunden“ – mit dieser Volksweisheit verabschiedete sich Martin Schulz gestern Abend von seinem Amt als SPD-Parteivorsitzender und übergab kommissarisch an Olaf Scholz, der wiederum bald an Andrea Nahles übergeben soll . Das allerdings will – Bätschi – Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange nicht und verkündet daher ihre Gegenkandidatur. Zwischen Machtgier, Neid und Verzweiflung erinnert das SPD-Spektakel zunehmend an eine Reality-Soap. Zu viele Emotionen, wenig Inhalte, schlechte Plottwists und massenhaft Cliffhanger. Die Einschaltquote sinkt berechtigterweise auf ein Rekordtief von 16,4 Prozent. Bis diese Wunden geheilt sind, wird es nicht nur Zeit brauchen.

Aus Berlin und Brandenburg werden im Gerangel um Kabinettsposten derweil zwei SPD-Politikerinnen ins Rennen geschickt. Nach Informationen des Tagesspiegels soll die Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (Law and Order!) als potentielle Familienministerin gehandelt werden. In Kreisen der Bundespartei sei zudem die brandenburgische Bundestagsabgeordnete Dagmar Ziegler eine Option. Anlass ist der Ruf nach Quoten-Ost-Deutschen.

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Der Quoten-Horst scheint da weniger beliebt. Einer Umfrage zufolge wünschen sich selbst in Bayern nur 24 Prozent Horst Seehofer als GroKo-Minister, mehr als doppelt so viele wollen ihn in die politische Rente schicken. Checkpoint-Prognose: Berliner und Bayern könnten sich hier ausnahmsweise einig werden.

Der Basta-Kanzler ist zurück: Diesmal macht sich Gerhard Schröder für eine deutsche Olympia-Bewerbung stark. Der für ihn einzige chancenreiche Ort: Berlin. Und weil Volksentscheide bisher bekanntlich vor allem Gegenstimmen hervorbrachten, will Schröder das ganze demokratische Tam-Tam lieber gleich lassen: „Manche Dinge müssen einfach durchgesetzt werden und fertig.“ Als SPDler weiß der Mann einfach, wie man sich beliebt macht.

Wer abseits von Olympiaträumen trainieren will, hat es in Berlin nicht leicht. Dem Senat zufolge fehlen stadtweit aktuell 226 Hallen und 121 Großspielfelder. Immerhin sind die Verantwortlichen ehrlich und machen keine große Hoffnung, dass es in absehbarer Zeit besser wird.

Ähnliches gilt für Berlins mangelhafte Kinderbetreuung. Eine Checkpoint-Leserin berichtet von desolaten Zuständen in zwei Charlottenburger Kitas: In der Kita Goethestraße führe der ständige Personalwechsel dazu, dass Eltern nicht mehr wüssten, wer, wann, wie auf ihre Kinder aufpasse. Beschwerden blieben aus Angst aus. Tenor: Erzieher bei Laune halten, damit sie nicht auch noch gehen. Noch problematischer die Lage in der Kita Länderallee: Hier soll das gemeinsame Zähneputzen aufgrund „schmutziger Bäder“ eingestellt worden sein. Die Geschäftsleitung des Eigenbetriebs Nordwest konnte das bisher weder dementieren noch bestätigen.

Berlins Bilanz im Kampf gegen den Hundekot: Von zwölf Bezirken lieferten fünf keine Zahlen, bei fünf weiteren steht in der Tabelle für Kontrollen, mündlichen Verwarnungen, Verwarngeldern, Bußgeldern und Höhe der erzielten Einnahmen jeweils eine Null (Q: Anfrage Joschka Langenbrinck). Die Begründung: Es sei schwer zu ermitteln, ob jedes Herrchen „geeignete Mittel“ zur Beseitigung von Hundekot bei sich trage. Wegen fehlender Definition könne ein solches auch „ein Papiertaschentuch, eine Zeitung, ein Plastikbecher oder ein anderer Gegenstand des täglichen Gebrauchs sein“.

Fahrscheinlos durch die Stadt – ein Traum der Realität werden könnte. Der Bund erwägt zusammen mit Ländern und Kommunen einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr, um die Zahl privater Fahrzeuge zu verringern. Verkehrssenatorin Regine Günther begrüßt den Vorschlag – solange Berlin nicht zahlen muss.

Kurzstrecke

Der Ausverkauf von Air Berlin geht in die nächste Runde. Nach Schokoherzen und Sitzen will der Insolvenzverwalter 180 geschützte Begriffe und tausend Internet-Adressen zu Geld machen. Im Angebot Klassiker wie Air Berlin, LTU und die Domain ichbineinairberliner.com. „Substantielle Erlöse“ seien zu erwarten. Auch ein schlechtes Image hat eben seinen Preis.
Die #MeToo-Debatte prägt die Berlinale, bereits bevor sie begonnen hat: Eine Online-Petition fordert Festival-Direktor Dieter Kosslick auf, den roten Teppich als Zeichen der Solidarität schwarz zu färben. Knapp 20.000 Menschen haben bereits unterschrieben. Time’s up.

Viel hilft viel. Und mehr hilft mehr. Oder so ähnlich. Um Investoren und Behörden bei strittigen Bauprojekten besser zu unterstützen, setzt der Senat künftig statt einem Gremium gleich drei ein.

Die Berliner Polizeiakademie bekommt nach Debatten über Missstände und die mangelhafte Strukturreform eine neue Spitze. Der bisherige Leiter, Jochen Sindberg, habe um seine Versetzung gebeten. Die anarchischen Strukturen ließen sich als Ordnungshüter offensichtlich nur schwer ertragen.

Ambulante Versorgung – die besten Konzepte Deutschlands. Letzte Plätze sichern. Am 28. Februar 2018 bewerben sich auf Einladung des Tagesspiegels 25 Leuchtturmprojekte in fünf Kategorien um den Titel „Ausgezeichnete Gesundheit 2018“. Stimmen Sie mit ab und diskutieren Sie mit Experten über neue Ansätze, innovative Projekte und anstehende Regulierungen im ambulanten Sektor. Anmeldung unter www.ausgezeichnete-gesundheit.com

Schwer zu ertragen sind auch die Äußerungen des Lichtenberger AfD-Abgeordneten Kay Nerstheimer. Weil er Homosexuelle „beschimpft, verunglimpft und in ihrer Menschenwürde herabgesetzt“ hatte, verurteilte ihn das Amtsgericht Tiergarten am Dienstag zu einer Strafe von 7000 Euro.

Die gute Nachricht: In der Berliner Verwaltung gibt es keine technikfeindliche Stimmung und der Online-Service für Dienstleistungen ist fast fertig. Die schlechte Nachricht: Der Aufholbedarf in Sachen Vereinheitlichung und Innovationen ist dennoch groß. Wie groß, erklärt Ines Fiedler, Chefin des landeseigenen IT-Dienstleistungszentrum, im Interview.
Zuletzt noch der freundliche Hinweis aus dem Dokument eines FU-Professors, gerichtet an internationale Studierende: „I am sorry to inform you that this document is available in German only. My advice is to befriend a native and have him or her translate the text for you.” Jens Spahn gefällt das.
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2083

Zitat

"Warum ruft die Ansagerin in der U-Bahn vor der Abfahrt in jeder Station den Namen des berühmten Nobelpreisträgers? - Einstein bitte!"

Nach drei Jahren an der Spitze der Gasag verabschiedete sich Vera Gäde-Butzlaff am Dienstagabend mit Humor im „Tipi am Kanzleramt“. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Gasag im Jahr 2020 von Mitte auf das Euref-Gelände ziehen wird.

Tweet des Tages

@nicosemsrott
"Wenn in den vergangenen Jahren ein politisches Thema auf der Strecke geblieben ist, dann ja wohl die Vereinbarkeit von Faulheit und Karriere."

Berlin heute

Verkehr Der rechte Fahrstreifen ist auf der Landsberger Allee in Lichtenberg stadteinwärts zwischen Arendsweg und Liebenwalder Straße gesperrt, die Bauarbeiten dauern dort bis Ende März. Ab 7 Uhr gibt es auf der Hessischen Straße in Mitte zwischen Invalidenstraße und Hannoversche Straße in beide Richtungen abwechselnd nur einen Fahrstreifen (bis Freitagabend). Weil in der Mercedes-Benz-Arena in Friedrichshain wieder Basketball gespielt wird, gerät der Verkehr in diesem Bereich ab 17 Uhr ins Stocken. Rund um die Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg muss mit denselben Verkehrsbehinderungen gerechnet werden, um 19.30 Uhr spielen die BR Volleys.

Demonstration Ab 16 Uhr fordern etwa 900 Demonstranten auf der Straße des 17. Juni und der Ebertstraße "Solidarität gegen Gewalt an Mädchen und Frauen“. Fahrräder, Autos und Fußgänger (insgesamt ca. 400) sind zwischen Eichertstraße und Schlesische Straße unterwegs, um für die Freiheit von Deniz Yücel zu demonstrieren (16.30-18.30 Uhr). Im Kreuzungsbereich Hohenzollerndamm/Bundesallee in Alt-Wilmersdorf findet ab 17.40 Uhr eine Kundgebung mit 200 Teilnehmern zum Thema "Wir brauchen endlich sichere Kreuzungen“ statt. In Dahlem ziehen zwischen 14-16 Uhr etwa 500 studentische Beschäftigte im Rahmen eines Warnstreiks durch die Straßen rund um den Henry-Ford-Bau.

Gericht Ein 37-Jähriger, der in seiner Wohnung in einem Aufzuchtzelt Cannabis angebaut haben soll, kommt auf die Anklagebank. Der Mann soll 67 Pflanzen kultiviert haben (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 537).

Stadtleben

Essen Ganz schön deftig geht es im Häppies zu: In der Dunckerstraße 85 in Prenzlauer Berg hat man sich auf einen kulinarischen Alpenklassiker spezialisiert – Germknödel. Hier gibt’s die Hefeklöße in veganer Variation, Georg Weber von satt&froh erinnern sie von der Konsistenz eher an Bánh bao, die vietnamesischen Hefeklöße. Das tut deren Geschmack jedoch keinen Abbruch, ob süß mit Waldviertler Mohn (3,90 Euro), oder mit Pilzfüllung, Pesto und Salat (4,50 Euro). Besonders ausgefallen und definitiv was für die Kategorie "Fusion“ ist der schwarze Knödel mit Klebereis, Kokoscreme, schwarzem Sesam, Mange und Limettensaft. U-Bhf Eberswalder Straße, Di-Fr 12-20 Uhr, Sa-So 12-18 Uhr

Trinken und dem Valentinstag aus dem Weg gehen: Das funktioniert Zur Grünen Fliese in Moabit bestens. In der Emdener Straße 2 (U-Bhf Turmstraße) findet ab 20 Uhr nämlich eine Untercover Single-Party zum Anti-Valentinstag statt mit mehr oder eher weniger romantischen Trinkspielen wie "Wahrheit oder Pflicht" oder "Burn Your Ex". Auch musikalisch haben sich die Barbetreiber bestens auf den 14. Februar eingestellt: Die Playlist enthält jeden erdenklichen Song, außer Liebesschnulzen. 24/7 geöffnet

Tagesspiegel Berliner
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Berlinbesuch eine heiße Prenzlauer Berger Skurrilität zeigen – und zwar nackt: In der Schwedter Straße 262 auf dem Gelände der sogenannten Freien Internationalen Tankstelle (Deutschlands zweitälteste, mittlerweile stillgelegte Tanke) hat Künstler Dida Zende nämlich ein altes Feuerwehrauto zu einer Sauna umgebaut. Während im Firefit geschwitzt wird, legt Zende melodische Jazzstücke auf, wer will kann den Flüssigkeitsverlust mit einem (zumindest anfangs) kalten Bier aus dem Kühlschrank auszugleichen versuchen. U-Bhf Senefelder Platz, Mi & So 19-23 Uhr

Geschenk Einer Statistik zufolge ist der Klassiker unter den Valentinstags-Geschenken das Parfum bzw. andere Kosmetik, dicht gefolgt von Pralinen, Schmuck und Uhren. Der Grundtenor dabei: Mittlerweile stapeln sich die ungeöffneten Tiegelchen und Töpfchen, und für die Schenkenden wird's potentiell teuer! Wie wäre es mal, der Komerzialisierung dieses Tages zu entgehen und Zeit statt Zeug zu schenken? Waldduft statt Parfum etwa, Pilze Sammeln statt Pralinen, oder Demonstrieren statt Kaffeekränzchen?

Plätze sichern für den Vortrag von Dr. Sabine Meister im Kunsthaus Dahlem über das Schicksal des jüdischen Malers Armin Stern. Unter dem Motto "Armin Stern - Auf den Spuren von Leben und Werk“ spricht die Kunsthistorikerin um 19 Uhr über den Künstler, der u.a. Thomas Mann und Albert Einstein portraitierte, aber vor allem durch seine sozialkritischen und alttestamentarischen Themen bekannt geworden ist. Der Eintritt ist frei, die Anmeldefrist läuft bis heute. Seine Werke gibt's bis zum 12. März im Käuzchensteig 12 zu sehen. Busstation Finkenstraße, der Eintritt kostet 6 Euro, Mi-Mo 11-17 Uhr, Di geschlossen

Last-Minute-Comedy gibt’s ab 21 Uhr im Deriva Neukölln: Ob trotz des recht passenden Namens „KussKuss Komedy“ der Tag der Liebe von Gags verschont bleibt, müssen Sie selbst sehen. Der Eintritt zur Open-Mic-Session in der Mainzer Straße 23 (U-Bhf Boddinstraße) ist frei (Spenden erwünscht), reservieren können Sie bis 18 Uhr hier per Direktnachricht.

Noch hingehen in die Dauerausstellung "Kennerschaft und Kunstraub" des Deutschen Historischen Museums. Denn am 26. Februar verschwindet der kleine Exkurs zur Hintergrundgeschichte von Albrecht Dürers Porträts (u.a. Karl der Große). Im Ausstellungsbereich zum Nationalsozialismus wird die Reise von Kunstwerken rekonstruiert, die von Kunsträubern während und nach der NS-Zeit durch ganz Europa geschleppt worden sind. Unter den Linden 2, Busstation Staatsoper. Der Eintritt kostet 8 Euro, Mo-So 10-18 Uhr

Das Stadtleben zum (Anti-)Valentinstag kommt aus Maria Kotsevs Feder - auch heute mit Unterstützung von Justus Wilke.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag - Peter-Michael Diestel (66), Promi-Rechtsanwalt und letzter Innenminister der DDR unter Lothar de Maizière / Charlie Jahnke (20), Eishockeyspieler bei den Eisbären / Robbin Juhnke (51), für die CDU im AGH / Alexander Kluge (86), Autor, Filmemacher und Medienmanager / Brigitte Kränzel (60) / Klaus Rennkamp (66), eifriger CP-Leser / Fabian Schönheim (31), Innenverteidiger bei Union / Simon Weiß (33), Linken-Politiker, ehem. bei den Piraten / Michael Zürn (59), Direktor der Abteilung “Global Governance” am WZB und Professor für Internationale Beziehungen an der FU
Gestorben - Antonius "Toni" Flaskamp, * 20. August 1943 / Gisela Free, * 4. August 1919 / Wilfried Minks, * 21. Februar 1930, Bühnenbildner und Theaterregisseur / Martin Rupprecht, * 1937, Bühnenbildner / Harald Schachinger, * 29. Juli 1939
Stolperstein - Gerhard Raddatz (Jhg. 1910) lebte bis zu seiner Verhaftung wegen Verweigerung des Wehrdienstes im Oktober 1940 in der Wönnichstraße 103 in Lichtenberg. Heute vor 77 Jahren wurde er im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

Durch Gewalt und eine Flut von Klagen sollte das Mahnmal im Garten von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke verschwinden. Bislang vegeblich. Und es könnte alles noch doller kommen in Bornhagen. Lesen Sie die Reportage vonSebastian Leber heute auf Seite 3 im Tagesspiegel, im E-Paper oder hier.

Encore

Am Valentinstag steht die Single-Hauptstadt mal wieder vor der Frage: Sind wir Berliner beziehungsunfähig? Die passende Antwort liefert Paartherapeut Robert Coordes : „Unsere Gesellschaft wird gern als „oversexed but underfucked“ beschrieben, dies passt sehr gut auf die Stadt. Alles ist scheinbar möglich, jeder kann sich frei definieren, überall gibt es Sexshops mit bunten Dildos. In einer Zeit, in der wir denken, durch Apps und Toys Erfüllung zu erlangen, empfinden viele Menschen innere Leere.“ Immerhin: Nicht alle bleiben allein. Die Berliner Hochzeitsrate ist mit 700 Eheschließungen im Jahr 2016 konstant, die Scheidungsrate so niedrig, wie seit 24 Jahren nicht mehr. Bleibt zu hoffen, dass Letzteres der Liebe und nicht dem Terminmangel geschuldet ist.

Genießen Sie den Tag mit Ihren Liebsten. Morgen übernimmt an dieser Stelle wieder Lorenz Maroldt. Ihre
Ann-Kathrin Hipp
@ak_hipp
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