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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 25.01.2023 | Bedeckt bei Höchsttemperaturen um 3°C. | ||
+ Berliner Bestatter warten wochenlang auf Ämter + Innensenatorin fordert Bedarfsprüfung für Schreckschusswaffen + Protest gegen Konzerte in Berlin von Roger Waters + |
von Robert Ide |
Guten Morgen, es ist grau, es ist kalt, uns pfeift das neue Jahr um die Glieder. Höchste Zeit, sich in die bunte Welt hinauszuträumen – wenn die nicht gerade so ernst wäre. In drei Wochen hebt die Berlinale wieder den Vorhang und lädt zu Deutschlands größtem Kulturspektakel. In diesem Jahr legt das Festival (neben einer kuhmilchfreien Kaffeeversorgung) besonderen Wert auf Filme aus der Ukraine und dem Iran. Dabei ist den Macherinnen und Machern schon vorab ein Coup gelungen: Die Dokumentation „Superpower“ von Oscar-Preisträger Sean Penn über den Ausbruch des Ukraine-Krieges und den Kampf von Präsident Wolodymyr Selenskyj für die Befreiung seines Landes wird ein Jahr nach Russlands Angriff Premiere in Berlin feiern. Was das Festival in diesem Jahr noch ausmacht, erzählt Berlinale-Chefin Mariette Rissenbeek im Checkpoint-Schnellinterview: Frau Rissenbeek, die Berlinale zeigt viele Filme aus der Ukraine und dem Iran. Glauben Sie wirklich, dass Kino die Welt verändern kann? Kino kann visuell und dadurch emotionaler zeigen, wie die Welt aussieht oder wie sie aussehen könnte. In der Pandemie haben viele Menschen Serien auf ihrer heimischen Couch geguckt. Wie wollen Sie sie wieder fürs Kino gewinnen? Wir möchten mit besonderen Filmen und starken Darstellerinnen und Darstellern zeigen, dass es sich lohnt, ins Kino zu gehen. Der Berliner Winter ist zugig, der Potsdamer Platz weiterhin eine Baustelle. Sollte die Berlinale nicht besser im Sommer stattfinden? Eine Berlinale im Sommer hätte ein ganz anderes Programm. Es gäbe weniger Weltpremieren – und dadurch auch weniger Gäste sowie weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der internationalen Filmbranche. Worauf freuen Sie sich in diesem Jahr am meisten? Darauf, unsere Gäste persönlich willkommen heißen zu können. | |||||
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Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt: Es ist Zeit, dass er geht. Die Lebenshymne der Ost-Band Puhdys muss für das Berlin der Neuzeit umgedichtet werden: Wenn ein Mensch lange Zeit tot ist, sagt die Welt: Es ist Zeit, dass er beerdigt wird. „Wir warten leider bis zu zwei Monate auf die Ausstellung einer Sterbeurkunde“, berichtet Sascha Speer von „Westend Bestattungen“, dem Checkpoint. Besonders die Bearbeitungszeiten der Standes- und Sozialämter in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Steglitz-Zehlendorf, Pankow und Mitte seien „katastrophal“, heißt es aus der Branche; nur in Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau gehe es derzeit relativ schnell. Ohne Sterbeurkunden, die die bezirklichen Standesämter ausstellen, erhalten Hinterbliebene keine Erbscheine, aber auch keine Witwenrente oder gar Grundsicherung. Zudem bestehen andere Bundesländer wie Brandenburg für eine Beerdigung auf einer offiziellen Sterbeurkunde; in Berlin reicht dafür inzwischen eine Bestattungsgenehmigung. „Viele Hinterbliebenen rufen verärgert bei uns an, aber wir können sie nur an die Ämter verweisen“, erzählt Fabian Lenzen von der Berliner Bestatter-Innung. Helfen würde aus Sicht des Berufsverbandes schon, wenn ein Sterbefall digital bei den Ämtern angezeigt werden könnte. Bisher werden die Daten per Post verschickt. In Berliner Krematorien wartet nach Feuerbestattungen offenbar die Asche vieler Menschen darauf, in die Erde eingelassen zu werden. Zuweilen liege das auch an Familienangehörigen, die bestimmte Formulare nicht einreichen könnten, heißt es. Zudem würden Sozialämter vielen armen Menschen keine vorläufige Beihilfe zur Bestattung zahlen – ohne diese könnten sich Angehörige das aber nicht leisten. „Wir haben hier mehrere offene Fälle aus dem letzten Sommer“, berichtet Bestatter Speer. „Eine Person, die Weihnachten 2021 gestorben ist, konnte noch nicht beerdigt werden. Für die Angehörigen ist das furchtbar.“ Für eine zu lange Zeit. | |||||
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„Mitreißend, nervenpeitschend, das letzte Gran an Nerv und Kraft vergeudend, aufopfernd, feurig und fair, Hertha hat schön gewonnen.“ Nee, gestern war das nicht so bei der nächsten Pleite von Hertha BSC in der Bundesliga mit 0:5 gegen Wolfsburg. Begeistert reportierte einst die „Vossische Zeitung“ von Herthas erster und gleichzeitig vorletzter Meisterschaft – vor einer Ewigkeit von 93 Jahren. Am Sonnabend steht nun das nächste Stadtderby gegen den 1. FC Union an, der vorher heute in Bremen antritt. Mehr als die Berliner Dribbelkrone ist schon lange nicht drin, die Teilung der Stadt und viele Unfähigkeiten der Fußballklubs machen es seit fast 100 Jahren unmöglich, dass ein Berliner Verein mal wieder Deutscher Meister wird. Meinen Aufprall auf den harten Rasen der Berliner Sport-Geschichte können Sie hier nachlesen. Ansonsten sehen wir uns am Sonnabend im Olympiastadion – mit einem HaHoHerzlichen: Eisern Berlin! | |||||
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Ja, es gibt in Berlin auch viele bekloppte Leute. Wer zur Hölle braucht zum Beispiel eine Schreckschusspistole? Damit sich die Silvesternacht nicht wiederholt und Rettungskräfte in brutale Nahkämpfe verwickelt werden, sagt Innensenatorin Iris Spranger (SPD) den Schreckschusswaffen nun den Kampf an. Wie berichtet, will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Erwerb der gefährlichen Pistolen an einen kleinen Waffenschein knüpfen. Spranger fordert darüber hinaus eine zusätzliche Bedürfnisprüfung. „Die Signalwaffe wird oft auf Booten eingesetzt“, sagt ihr Sprecher Thilo Cablitz dem Checkpoint. „Das kann man ja durchaus belegen. Wenn ich aber sage, ich will sie eigentlich nur haben – dann wäre das zu dünn.“ Spranger will den Vorschlag in die Innenministerkonferenz einbringen, die nächste Sitzung findet allerdings erst im Juni statt. Waffenrecht ist Bundesrecht. Und Böllerdebatten gehen auch im Sommer krachen. | |||||
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