nun hat sie also begonnen, die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Berlin hat riesige Fanmeilen errichtet und auf der Straße des 17. Juni eigens 26.000 Quadratmeter Kunstrasen verlegt, womit das innenstädtische Verkehrschaos garantiert ist. Das Bundesinnenministerium wappnet sich derweil, wie es auf seiner Website mitteilt, „mit maximalem Einsatz aller Sicherheitsbehörden gegenüber allen denkbaren Gefahren“. Diese reichten „von der Bedrohung durch islamistischen Terror, über Hooligans und andere Gewalttäter bis hin zu Cyberangriffen und anderen Gefahren“, so Innenministerin Nancy Faeser. Aber daneben gibt es ja auch noch den Fußball: „Wenn das Eröffnungsspiel am Freitag gegen Schottland gelingt, werden wir womöglich den Anfang eines neuen Sommermärchens erleben können“, sagt Moderatorenlegende Waldemar „Waldi“ Hartmann im Cicero Podcast Gesellschaft. (Freitag ist bei Cicero bekanntlich immer Podcast-Tag.) Zur Einstimmung auf die Fußball-EM diskutiert Hartmann mit Cicero-Volontär Clemens Traub darüber, wer die Favoriten auf den Titel sind und wie hoch die Chancen stehen, dass wir ein zweites Sommermärchen erleben werden. Eine Forderung hat „Waldi“ Hartmann: „Spielt Fußball und stellt die Politik ins Abseits!“ Außerdem widmen wir uns heute in mehreren Beiträgen den Nachbeben der Europawahl. Die hat die Ampelkoalition bekanntlich krachend verloren. Gibt es Konsequenzen? „Nö“, sagt Kanzler Olaf Scholz. Dabei geht es auch anders, wie Frankreichs Präsident Macron vorgemacht hat. Obwohl unser Grundgesetz Neuwahlen nicht mag, sind sie ein guter Weg, Vertrauen in die Regierung (wieder) herzustellen. Helmut Kohl und Gerhard Schröder haben das vorgemacht. Nun wäre eigentlich Olaf Scholz am Zug. Der Rechtswissenschaftler Volker Boehme-Neßler spielt einmal durch, wie das aussehen könnte. Die CDU schnitt bei der Europawahl besser ab, aber für eine Koalition ohne mindestens eine der Ampelparteien wird es bei den kommenden Landtagswahlen nicht reichen. Gegenüber dem Bündnis Sahra Wagenknecht sendet Unions-Chef Friedrich Merz widersprüchliche Signale aus. Zuerst proklamiert er eine neue Brandmauer, nach Kritik aus der eigenen Partei rudert er halb zurück: Auf Landesebene sei nichts ausgeschlossen. Eine nachvollziehbare Linie ist das nicht, meint Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg. Was denn nun: „Auf keinen Fall“ oder „Schaun mer mal“? Immerhin das linksgrüne Milieu hat nach den Wahlen zum EU-Parlament seinen Humor nicht verloren: Ricarda Lang ist trotz Europawahl-Desaster „Aufsteigerin des Jahres“, und die SZ wird für ihre Flugblatt-Affäre mit dem Stern-Preis „Geschichte des Jahres“ ausgezeichnet. Für Cicero-Redakteur Ben Krischke sind da die Spaßvögel unter sich. Etwas ernster dürfte es auf der Konferenz zum Frieden in der Ukraine zugehen, die an diesem Wochenende in der Schweiz stattfindet. Dort werden allerdings keine Friedensverhandlungen geführt, weil deren Voraussetzungen nicht gegeben sind. Russland nimmt nicht mal teil. Trotzdem ist die Friedenskonferenz von großer Bedeutung, meint unser Autor Thomas Jäger. Dort würden nämlich Leitplanken für zukünftige Gespräche aufgestellt. Das ZDF hat kürzlich einen Klimaschutzbetrug in Milliardenhöhe aufgedeckt. Im Interview mit Philipp Sajthy erklärt die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, Anja Weisgerber, wie es so weit kommen konnte und welche Handlungsschritte eingeleitet werden müssen. Weisgerber sagt: „Es handelt sich um ein Versagen der Kontrollbehörden.“ Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |