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+Justizsenator zeigt Herz für Kiffer+Aktivist sammelt 11.000 Kippenstummel in Berlin-Mitte+Gaulands gestohlene Hose als Hehlerware aufgetaucht+
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von Björn Seeling

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Freitag, 8.6.2018 | Sonnig, 32°C - so wird auch das Wochenende.

Guten Morgen,

„ich dachte ganz kurz: Das war’s.“ So beschreibt eine Zeugin den Augenblick, als ein Auto am Mittwochabend plötzlich in ihren Wagen kracht. Drei junge Männer, mutmaßliche Diebe auf der Flucht vor der Polizei, hatten den Skoda der Frau gerammt, in dem noch eine Freundin saß. „Wie ein helles Geschoss“ sei der Audi eingeschlagen; beide Frauen werden wie durch ein Wunder zum Glück nur leicht verletzt. Doch kurze Zeit später erfasst der Audi eine 22-Jährige Frau auf dem Fußweg. Die Schwangere stirbt später am Tatort. Insgesamt wurden sechs Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer (CP von gestern).

Nach der Verfolgungsjagd, die ein so schreckliches Ende fand, herrscht am Tag danach Fassungslosigkeit. Während die Folgen für die Verletzten und traumatisierten Zeugen nicht absehbar sind, gibt es erste juristische Konsequenzen. Gegen den 27-jährigen mutmaßlichen Fahrer des Wagens wurde Haftbefehl erlassen – wegen illegalen Straßenrennens; er war auch betrunken. Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Diebstahls, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und fahrlässiger Tötung. Die drei Männer aus Serbien mit Wohnsitz in Berlin, von denen ein 14- und ein 18-Jähriger polizeibekannt sind, stehen nun unter Bewachung im Krankenhaus, wo sie wegen teils lebensgefährlicher Verletzungen behandelt werden.

Musik für das denkende Ohr
Musik von Bach bis Boulez, Uraufführungen, Jazz, Lecture-Konzerte, Musik für Kinder und Erwachsene und vieles mehr bietet ab sofort die neue Konzertsaison 2018/19. Daniel Barenboim ist mit Klaviersonaten von Beethoven zu erleben und leitet mehrere Konzerte des 2017 von ihm gegründeten Boulez Ensembles.
www.boulezsaal.de

Nur wenige Stunden nach der Todesfahrt nahm die Polizei dann einen weiteren Raser fest. Ein 21-Jähriger war mit bis zu 200 km/h in einem Mietwagen über Stadtautobahn und Avus in Richtung Potsdam gedonnert. 2000 Euro Bußgeld drohen ihm nun, zwei Punkte und dreimonatiges Fahrverbot. Wie wäre es eigentlich mit lebenslänglich? Ohne Führerschein natürlich.
Jetzt eine Nachricht für alle, die noch einen Kiffer in Berlin haben: Während sich die Justizminister der Bundesländer mehrheitlich geeinigt haben, dass bei sechs Gramm Cannabis der Spaß aufhört, will die Hauptstadt an der bisherigen Grenze für den straffreien Besitz festhalten. Das sind 15 Gramm. Bislang gibt es unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) wollte sich dem Votum seiner Kollegen aber nicht anschließen. Kein Wunder, schließlich hat ja schon der Ur-Grüne Hans-Christian Ströbele gefordert: „Gebt das Hanf frei!“ Ist allerdings auch schon mehr als 15 Jahre her. Reiner Zufall: Ausgerechnet heute startet die dreitägige Hanfmesse in Berlin.

Forschen heißt Träumen – Entdecken Sie das Futurium zur Langen Nacht der Wissenschaften!
Freuen Sie sich auf Mitmachstationen, künstlerische Performances, einen Zukunfts-Slam und spannende Kurzvorträge. Es gelten die Ticketpreise der LNdW.
Das komplette Programm unter futurium.de

Überhaupt die Zeit. „Koalition startet Aktion Sauberes Berlin“ ist im heutigen Tagesspiegel zu lesen. „Senat beschließt Aktion Sauberes Berlin“ hieß es allerdings schon einmal – im Jahr 1997. Damals wie heute sollte Schluss sein mit dem Ver-Lotterleben in der Stadt. Allerdings unterscheiden sich die Problemlagen gravierend. Einst hieß es „Kampf dem Hundekot und Müll“, heute „Kampf dem Müll und Hundekot“... Bei den Berlinern kam das verordnete Reinemachen in den 90ern übrigens nicht so doll an. Sie scherten sich einen feuchten Kehricht um den Aktionismus. Dennoch sprühte die Politik vor Optimismus, zumindest beim umstrittenen Thema Graffiti. Es folgte Putzaktion auf Putzaktion, und bei einer davon verkündete der damalige Innenstaatssekretär Ingo Schmitt (CDU): „Auf die Dauer wird sich Graffiti überleben.“
Ums Überleben geht‘s auch am Kreuzberger Paul-Lincke-Ufer am Landwehrkanal, wo ein amtlicher Aushang Unheimliches verkündet: „Dieser Bereich musste wegen erhöhter Unfallgefahr gesperrt werden!!! Der Untergrund ist von Ratten ausgehöhlt worden. Es kann zu erheblichen Absackungen kommen. Die Rattenbekämpfung dauert an!“ Aufgefallen ist der Hinweis CP-Leser Pablo Dominguez, der nun vermutet, dass Berlin von den Ratten übernommen wird. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg weiß bislang nur so viel, dass es in diesem Bereich eine sogenannte Bastion, ein großes unterirdisches Bauwerk gibt. Dieses gehöre allerdings nicht dem Bezirk, hieß es. Man ermittle auf jeden Fall weiter. Feststehen dürfte, dass es zumindest nicht die letzte Bastion der Ratten in Berlin ist. Und erst recht nicht der letzte Absacker: In der Nähe liegt die „Ankerklause“.

Lange Nacht der Wissenschaften im Museum für Naturkunde
Eine nächtliche Forschungsreise zu T. rex TRISTAN, den bunten Aras aus Südamerika und in die Berliner Stadtnatur. Mit Live-Speakern in der Ausstellung, Mitmachaktionen und Experimenten geben wir einen Einblick in unsere Forschung. 9.6.2018, 17:00 – 00:00 Uhr
museumfuernaturkunde.berlin

Wipp, Wipp, hurra, es gibt die millionste Idee für das Einheitsdenkmal. Der Verein „Historische Mitte“ würde das Denkmal gern vor dem Reichstag aufbauen lassen. Eigentlich soll das „Freiheits- und Einheitsdenkmal“ (so lautet der offizielle Name ja vor dem Schloss entstehen. Doch irgendwie bleibt die Einheitswippe dort ein Wackelkandidat, es geht einfach nicht voran. Äh, Moment. Reichstag, früheres West-Berlin? Sollte das Denkmal nicht „den Bürgermut und die Zivilcourage der DDR-Bürgerinnen und -Bürger würdigen, die im Herbst 1989 auf die Straße gegangen sind“? Passt schon, schließlich ist das alles schon so lange her, dass sich keiner an Details erinnern kann. Und hat nicht auch David Haselhoff die Mauer niedergesungen?

Zentrales Element der Ausstellung „Welt ohne Außen. Immersive Räume seit den 60er Jahren“ sind mehrmals täglich stattfindende Aufführungen im Spannungsfeld von Bühne und Situation. Im wöchentlichen Wechsel zeigen Künstler*innen aus Theater, Tanz, Artistik, Kunst oder Musik neue Interpretationen ihrer Arbeiten.
Berliner Festspiele/Immersion: Tickets & Info

Kurzstrecke

Großen Stau und jede Menge Aufregung hat der arme Wolf verursacht, der Donnerstagmorgen schwer verletzt im Autobahndreieck Barnim nahe der Stadtgrenze entdeckt wurde. Die Polizei rückte an, später der Amtstierarzt. Der schläferte das Tier ein – Tod an der Leid-Planke.
Das Mobilitätsgesetz ist jetzt auch vom Verkehrsausschuss des Landesparlaments gebilligt worden (gegen die Stimmen der Opposition aus CDU, AfD und FDP). Dazu passt eine parlamentarische Anfrage des Grünen-Politikers Stefan Taschner, der sich nach Dienstfahrrädern in Berliner Behörden erkundigt hat. Demnach gibt es beispielsweise in den gesamten Senatsverwaltungen genau – elf Stück.
Ausgerechnet Berlin, das sich gern für seine Internetszene feiert, hat beim Breitbandausbau eine lange Leitung. Laut der Industrie- und Handelskammer belegt es im bundesweiten Vergleich beim sogenannten gigabitfähigen Netz einen der letzten Plätze. Deswegen hat die IHK jetzt eine Internetseite geschaltet, auf der Unternehmen ihren Bedarf anmelden können. Ziel ist eine Dringlichkeitsliste für den Ausbau – bitte ein Bit.

Berliner Wissenschaftsnacht
Reisen Sie am 9. Juni 2018 für eine Nacht in die Zukunft. Zur #lndw18 stehen Ihnen von 17-24 Uhr Labortüren und Werkstätten offen. Finden Sie Ihr Highlight in den rund 70 Wissenschaftseinrichtungen in Berlin und auf dem Potsdamer Telegrafenberg. Das Onlineprogramm auf lndw18.de und eine interaktive Karte führen Sie durch die Nacht.

Leute, Leute, Leute – Berlin sucht jede Menge davon für Jobs in der Verwaltung. Tagesspiegel-Kollege Boris Buchholz hat sich mal die Ausschreibungen für Stellen in Steglitz-Zehlendorf angeschaut – und einiges erfahren: „Jenseits meiner Krimi-Fernseh-und Lese-Ausbildung lernte ich, dass anscheinend eine Amtsfrau in der Verwaltungs-Hierarchie über einem Inspektor steht. Ich kenne das absteigend so: Superintendent oder Vice-Questore, Kommissar, Inspektor, Schutzmann.“ Was es so für freie Stellen gibt, steht im „Leute“-Newsletter.
Architekt Max Dudler hat sich – Nomen est Omen – um Musiker verdient gemacht. Genauer: Um jene Künstler, die in der Waldbühne auftreten. Dort gibt es jetzt backstage einen schicken Neubau mit zwei Stockwerken für die Waldbühnenstars, der nach Entwürfen des Schweizers entstanden ist. Eingeweiht haben ihn gestern die Toten Hosen beim ersten ihrer beiden Berlin-Konzerte. Swimmingpool? Fehlanzeige (CP von gestern).
Ohne Abi in die Kita – das mag Prenzlauer-Berg-Eltern vielleicht schocken, doch es geht diesmal nicht um die lieben Kleinen. Vielmehr prüft Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), ob für den Erzieherberuf nicht auch der Mittlere Schulabschluss reicht. Das soll gegen den Personalmangel helfen.
Vorsicht, Hehlerware auf Ebay-Kleinanzeigen! Die kurze Hose, die Unbekannte einem bekannten Politiker beim Baden stahlen, wird dort zum Kauf angeboten. Preis: 150 Reichsmark, äh, Euro.

Lesen Sie den Tagesspiegel zur WM...
Alle Spiele, alle Tore! Lesen Sie zur Weltmeisterschaft in Russland vom 14. Juni bis 16. Juli den Tagesspiegel. Auf täglich sechs WM-Sonderseiten erfahren Sie alles über die Spiele, die Tore und die Stimmung – kommentiert von prominenten Experten. Plus 25 € Gutschein für Sie – gleich Angebot sichern!

Etwa 11.000 Kippenstummel hat der junge Mann in den letzten Tagen in Mitte aufgelesen, den der „Berliner Kurier“ heute vorstellt. Das Ganze ist kein bizarres Hobby, sondern eine Aktion für die Umwelt. Eine Kippe könne 500 Liter Wasser verunreinigen, sagt der 22-jährige Pierrick Le Paven. Seit einer Woche lebt der Student erst in der Stadt – und schon steht bei ihm alles auf der Kippe.
Leserpost vom Amt: „Zu Ihrem Tweet des Tages im Checkpoint vom 7.6. (es ging um internationale Baby-Willkommenskulturen – d. CP) möchte Falko Liecke, Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit in Neukölln, folgendes ergänzen: Willkommen in unserem Neukölln! Bei uns gibt es einen Hausbesuch mit individueller Beratung, ein Begrüßungspaket, eine Familien-App und unsere Babylotsen im Klinikum kennst du ja schon. Preis: kostenlos. Wert: unbezahlbar. Es ist eben nicht alles schlecht in Berlin.“
Naja, nicht ganz.
Es gibt ja noch die Flughäfen. Sie landen in einem Vergleich von 141 internationalen Airports des Online-Portals AirHelp auf den Plätzen 115 (Tegel) und 129 (Schönefeld). Untersucht wurden Servicequalität, Pünktlichkeit und was Passagiere so auf Twitter berichten. Bester deutscher ist Köln/Bonn auf Platz vier. Gesiegt hat der von Doha (Katar).
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2197

Zitat

„Es dauerte lange – ich dachte, ich würde dort nie wieder singen.“
Placido Domingo über den Umbau der Staatsoper

Tweet des Tages

@BVG_Kampagne
„Genörgel vom Tagesspiegel, der Ritterschlag in der Berliner Öffentlichkeitsarbeit.“

Berlin heute

Verkehr Wegen Vorbereitungen für Gleisarbeiten an der Kreuzung Greifswalder Straße / Danziger Straße (Prenzlauer Berg) ist die Danziger Straße in Richtung Schönhauser Allee hinter der Greifswalder Straße auf zwei Fahrstreifen verengt (bis Ende Juni). In Moabit ist auf der Straße Alt-Moabit Richtung Stromstraße zwischen Rathenower Straße und Wilsnacker Straße nur eine Spur frei (bis vsl. Ende August). Gesperrt ist die Amrumer Straße (Wedding) bis morgen Abend, ca. 20 Uhr, in Richtung Afrikanische Straße zwischen Brüsseler Straße und Seestraße. Stau droht in Spandau Am Lindenufer zwischen Am Juliusturm und Stabholzgarten wegen des Havelfestes (bis Sonntag), außerdem ist wegen der Classic Days in Charlottenburg der Kurfürstendamm ab ca. 4 Uhr zwischen Joachimsthaler Straße und Leibnizstraße voll gesperrt (bis Montagmorgen, ca. 5 Uhr). Ersatzverkehr haben wir auch noch: Auf der Ringbahn zwischen Gesundbrunnen und Wedding (ab 22 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr). Außerdem ist morgen in Mitte, Kreuzberg, Schöneberg und Charlottenburg wegen Demonstrationen mit massiven Verkehrseinschränkungen zu rechnen - wo genau, steht hier.

Demonstration In der Dunckerstraße (Ecke Stargarder Straße) regt sich „Protest gegen die Berliner Schulbauoffensive“ (15-18 Uhr, 40 Teilnehmer). Politisch wird es am Samstag, wenn die antisemitische Demo zum Al-Quds-Tag um 14.30 Uhr am Adenauerplatz startet (zieht bis 18.30 Uhr zum Wittenbergplatz, 2000 Teilnehmer erwartet). Mehrere Gegendemos sind angemeldet, die größte (mit ca. 1000 Teilnehmern) startet um 13 Uhr am Nollendorfplatz und zieht bis zur Joachimsthaler Straße Ecke Lietzenburger Straße (bis 19 Uhr). Außerdem ist ein „Frauenmarsch zum Kanzleramt“ geplant, mit dem „gegen die Freiheitsberaubung und Vergewaltigung der Frauen in Deutschland wegen falscher Asylpolitik“ demonstriert werden soll (los geht's um 12 Uhr am Halleschen Tor in Kreuzberg, angemeldet mit 1200 Teilnehmern von Leyla e.V.). Auf dem Hermannplatz werden um 16 Uhr 2000 Demonstranten erwartet, um für „Demokratie, Stabilität und Sicherheit in der Türkei“ zu protestieren. Zur gleichen Zeit startet der Verkehrsclub Deutschland e.V. am Frankfurter Tor zum „Bikini- und Badehosen-Ride“ durch Friedrichshain, Kreuzberg und Mitte (bis 20 Uhr). Fehlt noch der Protest „gegen die fehlende Gesetzgebung zur Kaninchenzucht“ am Sonntag auf dem Pariser Platz (11-15 Uhr, 20 Teilnehmer), auf der auch Hasenmasken zum Einsatz kommen sollen.

Gericht Ein Autofahrer, der bei einem Streit um einen Parkplatz einen Zeugen des Vorfalls attackiert haben soll, kommt wegen gefährlicher Körperverletzung vor das Amtsgericht Tiergarten. Der 37-Jährige soll nach dem Geschädigten getreten, ihn mit Reizgas besprüht und ein Messer gezogen haben (11.15 Uhr, Turmstraße 91, Saal 862).

Universität An der FU finden von 12.30-13.30 Uhr die "Gender Lunch Talks" statt. Das Projekt startet mit Input von Dr. Anja Kirsch zum Thema "Wie tragen Aufsichtsrätinnen zur Gleichstellung bei?". Anschließend wird diskutiert und gegessen, Köstlichkeiten mitbringen ist ausdrücklich erwünscht. Habelschwerdter Allee 45, Raum KL 29/135

Stadtleben

Essen & Trinken Zu den spannendsten Neueröffnungen der letzten Monate zählt unsere „Mehr Genuss“-Redaktion die Torbar in Mitte. Die neueste Gründung des Yello-Masterminds Dieter Meier in der Torstraße 83 ist in erster Linie eine Bar mit seriösen Cocktails und Drinks und erst in zweiter Linie auch ein Restaurant. Allerdings zeigt die Verpflichtung des Gourmet-Kochs Till Bühlmann ("Richard"), dass das mit dem Essen jedenfalls nicht nebenher laufen soll. Er serviert weltläufige Häppchen wie gegrillte Avocado mit Mais und Paprika oder Oktopus mit violetter Polenta und Mole-Sauce zu verträglichen Preisen um zehn Euro, aber auch Steaks von den weitläufigen Latifundien seines Arbeitgebers in Argentinien. Am späteren Abend wird es richtig laut zwischen den nackten Wänden. U-Bhf Rosa-Luxemburg-Platz, Di-Sa ab 19 Uhr
Und noch ein Tipp aus der "Mehr Genuss"-Redaktion (ausführlich morgen im Tagesspiegel): Richtig exotisch - selbst für Berliner Verhältnisse - schmeckt es auf dem African Food Festival am Wochenende im Osthafen (Alt-Stralau 1, S-Bhf Treptower Park). Bei annähernd afrikanischen Temperaturen wollen die Veranstalter zeigen, was sich kulinarisch in Afrika bewegt: von Rolex über Ablo und Jollof Rice, dazu reichlich Kokoswasser. Eintritt: 4 Euro, Kinder unter 10 Jahren frei

Mit den besten Ausflügen für jeden Freizeittyp
- Kleine Abenteuer im Umland: von Alpaka-Treck bis Jeeptour
- Brandenburgs beste Brauer und Winzer aus einer Hand
- Kulturkalender: 365 Tage Brandenburg erleben
- 10 perfekte Tagestrips für die ganze Familie
+ Potsdam Spezial: City-Map zum Herausnehmen mit Highlights, Touren und Top-Adressen

Freitagabend eröffnet die 10. Berlin Biennale. Motto in diesem Jahr: „We don’t need another hero“. Mit der Südafrikanerin Gabi Ngcobo hat man einen kritischen Geist als Kuratorin engagiert – Kultur-Kollegin Nicola Kuhn hat mit ihr darüber gesprochen, warum keine Helden mehr benötigt werden. Eröffnung 19-22 Uhr in allen Ausstellungsorten (KW Institute for Contemporary Art, Akademie der Künste, Volksbühne Pavillon, ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik, HAU Hebbel am Ufer 2), hier geht's zum Programm

Am Wochenende ist der Sommer – noch vor seiner Zeit – zurück. Wer nicht am See liegt (hier die Lieblingsbadestellen der Tagesspiegel-Redaktion), sollte den Schatten suchen. Unter lichtem Blätterwerk können Sie morgen in den Prinzessinengärten die Welt überdenken: Beim ReThink Festival dreht sich alles um Nachhaltigkeit, Wiederverwendung, restlose Verwertung – mit probiotischen Cocktails, „Nähmaschinenperformance“ und Upcycling-Workshops (13-22 Uhr, Eintritt frei).

Angenehm kühl sind auch die Ausstellungshallen und der Innenhof vom Märkischen Museum, das am Sonntag zum 110. Geburtstag zum Tag der Offenen Tür einlädt. Dafür ist musikalische Verstärkung aus Köpenick angeheuert worden: Rapper Romano (der mit den Zöpfen) gibt um 15.30 Uhr ein Konzert, davor präsentieren Museumsdirektor Paul Spies und Kurator Peter Lummel dieneue Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt. Am Köllnischen Park 5 (U-Bhf Märkisches Museum), 10-22 Uhr, Eintritt frei

Last-Minute-Tickets sind noch zu haben für den Auftakt der Sommerkonzerte im Botanischen Garten vor dem Victoriahaus. Um 18 Uhr spielt am Sonnabend der Berlin Beat Club unter freiem Himmel Beat, Rock und Soul der 60er und frühen 70er (Tickets kosten 17 Euro). Apropos Victoriahaus: Das eröffnet am 16. Juni wieder. Ebenfalls morgen zeigt das Deutsche Theater zum letzten Mal in dieser Spielzeit die Rosa-von-Praunheim-Hommage „Jeder Idiot hat eine Oma, nur ich nicht“ (20 Uhr, Restkarten ab 19 Euro).
Karten sichern Wo wir schon in der Schumannstraße sind: Am Dienstag beginnen am DT die Autorentheatertage (bis 23. Juni) mit zwei Gastspielen aus Wien („jedermann (stirbt)“, Regie: Stefan Bachmann) und Frankfurt („Das hässliche Univerum“, Regie: Julia Hölscher). Für beide Vorstellungen gibt es noch Karten.

Rausfahren Ähnlich wie am Reformationstag Brandenburger in die Konsumtempel Berlins einfallen, zieht es zur Brandenburger Landpartie die Städter auf die Höfe der Mark. Da werden Fische filetiert, Kühe gemolken, Katzen verscheucht - manch einer wähnt sich gar in Bullerbü. Welche Höfe zwischen Körzin und Ferch mitmachen, steht hier. Essen können Sie dieses Mal wohl zu Hause lassen - aber unser kulinarisches Magazin sollten Sie mitnehmen.
Mit diesen Stadtleben-Tipps wünscht Stefanie Golla ein angenehmes Wochenende.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag - Niels Giffey (27), Basketballspieler bei Alba / Klaus Keller (83), Architekt + großer Stadt•Bau•Meister (Gruß v.BC) / Jürgen von der Lippe (70), Fernsehmoderator und Liedermacher / Erich Pätzold (88), ehem. SPD-Innensenator (1989-90) / Regatta-Segeln in Berlin (150) - Der Freundeskreis Klassische Yachten und der Berliner Segler-Club gratulieren und feiern mit bei der Jubiläumsregatta auf historischem Kurs in Grünau am Sonnabend / Klaus-Jürgen Scherer (62), Politikwissenschaftler, ehem. Geschäftsführer des Kulturforums für Sozialdemokratie, Vorstandsmitglied der Hochschulinitiative DS
Sonnabend - Wolfgang Benz (77), Historiker, ehem. Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung (1990-2011) / Nils Clausen (52), Geschäftsführer der Bootsmanufaktur Berlin / Oliver Höfinghoff (41), ehem. Piratenpolitiker, seit 2016 bei der Linken
Sonntag - Ute Frevert (64), Historikerin, Direktorin des Forschungsbereiches „Geschichte der Gefühle“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung / André Hofschneider (48), bis Mai 2018 Fußballtrainer bei Union / Rob Krier (80), Architekt, Stadtplaner und Bildhauer (u.a. das Viktoria Quartier) / Ülker Radziwill (52), für die SPD im AGH, sozialpolitische Sprecherin der AGH-Fraktion / Raed Saleh (41), Fraktionsvorsitzender der SPD im AGH / Alexander von Stahl (80), Jurist, ehem. Generalbundesanwalt (1990-93), ehem. FDP-Staatssekretär der Senatsverwaltung für Justiz (1975-89)
Jubiläum Am Sonnabend feiern Gundi und Ernst Karbe Goldene Hochzeit - der Checkpoint gratuliert recht herzlich!
Gestorben - Renate Friedrichs, * 14. September 1940 / Klaus Klajnowski, Sachbearbeiter in der Oberspreestraße bei der BSR / Hans-Joachim Kranz / Prof. Johannes H. Schröder Ph.D., *4. Januar 1939, Dekan und Geschäftsführender Direktor der TU, ehem. Fachgebietsleiter der Sedimentologie im Institut für Angewandte Geowissenschaften uvm.
Stolperstein - Heute vor 76 Jahren wurde Berthold Jacoby (Jhg. 1869) in Sachsenhausen ermordet. Der Schneidermeister wurde im Mai 1942 dorthin deportiert. Er lebte in der Zellestraße 9a-10 in Friedrichshain.

Verbindlich und freundlich war er lange genug. Als Gastgeber des G-7-Gipfels in Kanada soll Justin Trudeau zeigen, dass er hart sein kann. Vor allem gegenüber den USA. Schon vor Beginn sagt der Premierminister: "Wir werden uns nicht herumschieben lassen". Lesen Sie das Porträt von Gerd Braune und Hannes Heine heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.

Encore

Brandenburg, Berlins liebliches Nachbarland von Raps und Rasern, feilt ja mächtig an seinem Image. Neueste Kuh, pardon, neuester Coup ist eine digitale Assistentin für die Werbekampagne „Brandenburg. Es kann so einfach sein.“ Die Dame heißt Alexa und begrüßt den Besucher der neuen Internetseite www.es-kann-so-einfach-sein.de. Und wie ihre Namenskollegin, Amazons sprachgesteuerte Wohnzimmerspionin, ist auch sie ganz zufällig interaktiv. Klickt der Nutzer beispielsweise den Button „Alexa, spiel Musik“ an, dann trötet sie auf einer Panflöte – aus Spargelstangen. Oder sie snifft am geöffneten Gurkenglas („Alexa, wie komme ich am schnellsten nach Brandenburg?“). Oder sie versucht es mit einem Schenkelklopfer: „Was ist bei vielen beliebter als der Euro? – Die Mark!“ Oder sie präsentiert ein Gemälde „Gurke in Öl“ (Zeig mir Kunst“). Ausgedacht hat sich das die Werbeagentur Scholz & Friends – mit Sitz in Berlin. Da fällt einem nichts mehr ein? Doch! Keine Macht den Drogen!

Hoffentlich vergeht bei Ihnen der Freitag auch wie im Rausch. Schönes Wochenende! Bis Montag, Ihr
Björn Seeling
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