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Sehr geehrte Damen und Herren, | das Land, in dem ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe und das nicht Deutschland ist, sind die USA. Als Kind war ich öfter in Minneapolis, der Stadt, in der nun George Floyd unter dem Knie eines Polizisten starb. Als Kind staunte ich über das größte Einkaufszentrum der Welt, die Mall of America, das am Rande der Zwillingsstadt Minneapolis/St. Paul steht, innen drin eine mehrere Stockwerke hohe, aufgeblasene Snoopy-Figur. Jahre später war ich zurück in Minneapolis bei der Republican Convention. Damals trat das Duo John McCain und Sarah Palin gegen Barack Obama und Joe Biden an. Wer John McCain die Finger drückte, galt schnell als Rechtsaußen, in Deutschland ganz besonders. Der Riss, der heute durch die Gesellschaft geht, zeichnete sich schon damals ab.
WELT AM SONNTAG ist eine Zeitung, die die amerikanische Regierung nicht vorverurteilt. Ich glaube, dass wir uns damit von dem einen oder anderen Wettbewerber unterscheiden. Nicht alles, was Donald Trump entschieden hat, war falsch. Und vieles von dem, was er richtig gemacht hat, wurde zu Unrecht kritisiert. Gerade in Deutschland, dem Land, in dem Amerika grundsätzlich und ein Republikaner ganz besonders kritisiert wird.
Aber wer Amerika liebt, dem blutet schnell das Herz in Anbetracht von paramilitärischen Truppen vor dem Lincoln Memorial, in Anbetracht der Schutzmauer, die Trump, der eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen lässt, nun um das Weiße Haus zieht. Und natürlich in Anbetracht der Toten George Floyd und David Dorn und der Verletzten. Unter ihnen sind im Land der Freiheit viele Journalisten, die ihren verfassungsrechtlich garantierten Aufgaben nachkommen wollten. |
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USA-Korrespondent Daniel Friedrich Sturm vor einer abgeriegelten Straße in Washington
Unserem Korrespondenten geht es zum Glück gut. Daniel Friedrich Sturm schreibt für die kommende Ausgabe das große Thema – vier Seiten über die USA. Er mailte mir, was er erlebt: „Am Montag war die Stimmung vor dem Weißen Haus aggressiver denn je. Wie aus dem Nichts setzte die Polizei Tränengas und Gummigeschosse ein. Wir alle mussten mehrfach kräftig husten. Am Mittwoch bin ich das erste Mal seit Mitte März geflogen. Am Reagan-Flughafen in Washington war es so leer und so leise, wie ich es noch nie erlebt habe, in Minneapolis so ruhig wie kaum erwartet. Bewegende Szenen am Tatort. Menschen umarmen sich, legen Blumen nieder, beten, schweigen. Freiwillige verteilen Wasser, Saft, Müsliriegel. Mehr oder weniger zufällig sehe ich am Donnerstagmorgen, wie der Leichenwagen mit dem Leichnam George Floyds, eskortiert von schwarzen Suburbans, über die Chicago Avenue fährt. Jene Straße, an deren Kreuzung mit der 38th Street er ums Leben kam.“ Ich wünsche Ihnen beste Lektüre am Sonntag. Und ein tolles Wochenende. Ein herzlicher Gruß aus der Redaktion
 Johannes Boie Chefredakteur WELT AM SONNTAG
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