Knapp jeder siebte Covid-19-Patient leidet länger
Liebe/r Leser/in, im heutigen Newsletter des FOCUS-Wissensressorts lesen Sie, wie sehr die Kinder von heute unter den Klimafolgen von morgen leiden werden, wann Menschen erstmals Schmuck fertigten, wo Hunde Corona-Tests überflüssig machen und worauf sich Menschen mit Spritzenphobie freuen können. | Eine informative Lektüre wünscht Ihnen Helmut Broeg, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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1. Generation Klimawandel Ein Kind, das im Jahr 2021 geboren wird, wird im Laufe seines Lebens durchschnittlich doppelt so viele Waldbrände, zwei- bis dreimal so viele Dürren, fast dreimal so viele Flussüberschwemmungen und Ernteausfälle sowie siebenmal mehr Hitzewellen erleben als eine Person, die heute zum Beispiel 60 Jahre alt ist. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie in der Zeitschrift "Science". Basis des Szenarios sind die derzeitigen ungenügenden Zusagen der Regierungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Sicherheit junger Generationen ernsthaft bedroht ist und drastische Emissionsreduzierungen erforderlich sind, um ihre Zukunft zu sichern“, sagt der Hauptautor Wim Thiery von der Vrije Universiteit Brussel. „Wir haben leider gute Gründe für die Annahme, dass unsere Berechnungen den tatsächlichen Anstieg, dem junge Menschen ausgesetzt sein werden, sogar noch unterschätzen.“ In Bezug auf Dürren, Hitzewellen, Flussüberschwemmungen und Ernteausfälle werden Menschen, die heute unter 40 Jahre alt sind, ein Leben führen, das die Forscher als „beispiellos“ bezeichnen. | Helmut Broeg, Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: Älteste Schmuckstücke Bereits vor rund 150.000 Jahren stellten Menschen Schmuckstücke her. So alt sind die 33 durchbohrten Schneckengehäuse, die Forscher zwischen 2014 und 2018 bei Grabungen im Südwesten Marokkos fanden. Sie könnten als Ohrringe oder aufgefädelt als Kette getragen worden sein. Damit seien sie der älteste Beleg einer nonverbalen Kommunikation, sagt Steven Kuhn, Archäologe von der Universität Arizona. |
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2. Schnüffeln für die Show Beim Konzert des deutschen Popmusikers Bosse in Hannover waren am Montagabend Hunde die stillen Stars. Eine Teststudie der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) prüfte dort, ob ausgebildete Corona-Spürhunde bei Konzerten und anderen Veranstaltungen eingesetzt werden können, um in einem großen Publikum Sars-Cov-2-infizierte Personen auszumachen. Insgesamt vier größere Konzerte begleiten die Hunde bei der „Back to Culture“-Reihe in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Für das Prozedere musste sich jeder der 800 Besucher in einem Testzentrum am Eingang sowohl einem Antigen- als auch einem PCR-Test unterziehen und eine Schweißprobe abgeben. Vor Ort wurden die Proben von den Tieren beschnüffelt. Beim ersten Durchlauf, einem Konzert der Rockband Fury in the Slaughterhouse in der vergangenen Woche, hat das laut TiHo hervorragend funktioniert. Laut der Schnelltestergebnisse gab es keine coronapositiven Besucher, jedoch erschnüffelten die Hunde eigens eingeschleuste positive, aber inaktivierte Proben. Dafür standen in der Einlassschlange Helfer, die die Proben abgaben. „Die Hunde haben alle inaktivierten positiven Proben angezeigt“, erklärte TiHo-Professor Holger Volk. „Sie haben also einen hervorragenden Job gemacht.“ Die Resultate der PCR-Tests standen noch aus. Die endgültigen Ergebnisse will die Hochschule nach dem vierten Konzert im Herbst veröffentlichen. | Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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3. Nadelkissen statt Spritze Viele Menschen haben panische Angst vor Spritzen. Nicht nur für sie könnten neu entwickelte Kunststoffplättchen mit über hundert Mikronadeln eine probate Alternative sein, um sich impfen zu lassen. Mäuse, denen mithilfe des 3-D-gedruckten Nadelkissens Vakzine in die Haut appliziert wurden, zeigten eine rund 50-mal stärkere Immunreaktion im Vergleich zur klassischen Spritze. Mit den Mikronadeln gelangt der Impfstoff direkt zu den in der Haut gelegenen Immunzellen, ohne den Umweg über das Muskelgewebe, schreiben die beteiligten Forscher in ihrer wissenschaftlichen Publikation. Angepasst an die jeweiligen Vakzine, könnte mit den neuen Applikatoren gegen Masern, Hepatitis, Grippe und auch gegen Covid-19 geimpft werden. Auch Mehrfachimpfungen seien möglich, sagen die Autoren. Dazu müssten die Menschen nicht einmal einen Arzt aufsuchen, sondern könnten sich selbst zu Hause immunisieren. | Helmut Broeg, Wissen & Gesundheit |
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