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09. März 2017 / Isabel Klotz / 77 22 36
Presseamt der Stadt Bonn
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn stellt anlässlich des Internationalen Frauentages die Ergebnisse des Workshops "Fifty-fifty bis 2030 - Wie können Frauen in einer veränderten Arbeitswelt die Spitze erobern?" vor.
BN - Frauen in einer veränderten Arbeitswelt – das Thema der Internationalen Frauenrechtskommission zum Weltfrauentag 2017 beschäftigt viele Frauen jeden Tag in ihrem beruflichen Alltag. Weltweit finden sich selbst gut ausgebildete Frauen in prekären Arbeitsverhältnissen wieder. Warum dies so ist und wie sich diese Situation ändern lässt, war das Thema des Workshops "Fifty-fifty bis 2030 - Wie können Frauen in einer veränderten Arbeitswelt die Spitze erobern?" Anfang des Jahres im Frauenmuseum Bonn. Die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn hatte mit weiteren Akteurinnen sowie dem Netzwerk Gender@International Bonn, dem die Stadt Bonn auch selbst angehört, eingeladen. Auf dem heutigen Empfang (Mittwoch, 8. März 2017) im Frauenmuseum anlässlich des Internationalen Frauentages stellte Brigitte Rubarth, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, die Ergebnisse des Workshops vor. "Die Bonner Verwaltung ist mit zwei Dezernentinnen an der Spitze der Verwaltung sowie einem Frauenanteil von 48,4 Prozent im höheren Dienst sicherlich vorne dabei. Doch gesellschaftlich betrachtet sind auch bei uns noch zu viele weibliche Rollenvorbilder "dienend", sind Frauen viel mehr in familiären Kontexten gebunden als Männer", betonte Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller in ihrer Begrüßungsrede.
Frauen werden stets im Familienkontext und zugehörigen Verantwortungsgeflecht gesehen - und sehen sich oft auch selbst so. Für Männer trifft dies selten bis nie zu. Die Entscheidung für eine Familie birgt für viele Frauen das Risiko von Einbußen im Arbeitsleben bis hin zum wirtschaftlichen Prekariat im Falle einer Trennung und angesichts magerer Rentenansprüche aufgrund von Familienzeit und Teilzeitarbeit. "Gleiche Standards, gemeinsames Engagement und gleiche Anerkennung für Frauen und Männer in Arbeit und Familienarbeit müssen die Norm werden, denn Familie, Kinder und Pflege sind nicht allein Frauensache", stellt Rubarth eine der Kernbotschaften des Workshops vor.
Frauen und Männer sind gleichberechtigt – doch die Praxis sieht anders aus. Präsenzkultur in Unternehmen verhindert flexible und damit mit verschiedenen Lebensphasen vereinbare Arbeitszeit‐ und Arbeitsortmodelle. Die meist Frauen zugeschriebene Tugend Bescheidenheit und ein oft an Frauen zu beobachtendes "weibliches" Harmoniebedürfnis führen dazu, dass Frauen ihre Fähigkeiten nicht darstellen und sich im Karrierewettbewerb zu wenig behaupten.
Die zweite Kernbotschaft des Workshops war: Stärkung von Frauen kann gelingen, wenn Frauen solidarisch statt individuell handeln und ein Umdenken einfordern – Strukturen und Unternehmenskulturen sollen die Lebenswelten und Lebensphasen beider Geschlechter einbeziehen.
Die zunehmende Arbeitsmigration stellt Arbeitnehmerinnen wie Gesellschaften vor neue Herausforderungen. Armut und Perspektivlosigkeit, aber auch die weltweite Vernetzung und Hoffnung auf ein besseres Leben führen Migrantinnen und Migranten auch nach Deutschland - zeitlich begrenzt oder dauerhaft. Die Herausforderungen sind vielfältig – auf dem Arbeitsmarkt ebenso wie für die eigene Identität oder auch die Verwurzelung ganzer Familien.
Durch Migration können Frauen wirtschaftliche Unabhängigkeit und Selbstbestimmung erlangen, oftmals sind jedoch schlechte Arbeitsbedingungen, schlechter Zugang zum Arbeitsmarkt und zur sozialen Umgebung, Ausbeutung und Missbrauch die Realität. "Es gilt, Migrantinnen zu (be‐)stärken, damit sie Migration als eine positive Erfahrung leben. Dafür müssen wir ihre Rechte stärken und ihren Schutz gewährleisten", ist das Fazit der dritten Arbeitsgruppe. Es braucht eine weitreichende Beratung, Informationen und Angebote für ein Willkommen – auch mit einem ganzheitlichen Blick auf Familienstrukturen. Darüber hinaus müssten Perspektiven in unserer Gesellschaft geschaffen, aber auch Unterstützung angeboten werden, wenn Migrantinnen entscheiden, in die eigene Heimat zurückzukehren.
Am Ende des Workshops waren sich die Teilnehmerinnen einig: "Wenn Frauen sich trauen, ihre eigene Nummer 1 zu sein, sich solidarisieren und ihre Hebel nutzen, dann kann aus individualisierter Freiwilligkeit gesellschaftliche Normalität werden - Roter Teppich statt Gläserner Decke."
Das im März 2015 gegründete Netzwerk Gender@International Bonn, dem neben der Stadt selbst auch die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen, die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, UN Women Nationales Komitee Deutschland, die UNO in Bonn und die Deutsche Welle angehören, möchte diesen Themen ein Forum in Bonn und mit den Bonner Frauenorganisationen bieten.
Impressum:
Herausgeber: Der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, Presseamt, Stadthaus, Berliner Platz 2, 53111 Bonn
Telefon: Chef vom Dienst 0228 - 77 30 00, Telefax: 0228 - 77 24 68, E-Mail: presseamt@bonn.de
Internet: www.bonn.de | Medienservice: www.bonn.de/@medienportal | Stadt Bonn in Social Media: www.bonn.de/@socialmedia
Redaktion: Dr. Monika Hörig (verantwortlich), Pressedienst abbestellen: www.bonn.de/@abo-pm
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