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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mehr als die Hälfte meines Lebens hat mich “der kleine Hunger” im Werbefernsehen begleitet. Nach 33 Jahren stampft Müller die Werbefigur nun ein. Ruhe sie also in Frieden – ich persönlich hab das Ding noch nie leiden können. Gestern stolperte ich noch über eine weitere Randnotiz. Auf der Seite des Alstertaler Einkaufszentrums (AEZ) werden die Besucher darüber informiert, dass sie in diesem Monat direkt ihre Wunschprodukte online (!) bestellen können. Die werden dann bequem nach Hause geliefert. Grundsätzlich toll, nur bitte, wozu brauche ich dann noch das Einkaufszentrum? Und seit gestern denke ich darüber nach, was eine “holistische Shopping-Experience” eigentlich genau sein soll. Die bekomme ich ja, wenn Deichmann mit seiner neuen App fertig ist. So wurde das jedenfalls in der Pressemitteilung angekündigt. Nur, was ist das genau? Und wo ist der Unterschied zu immersiv?
Fragt sich Ihr Stephan Lamprecht
In allen ihren 182 Läden führt die Gerry-Weber-Gruppe die Technik des “Instore Ordering” ein. Damit können die Mitarbeiterinnen die Verfügbarkeit gewünschter Artikel in anderen Filialen überprüfen und Produkte in den Store oder direkt zum Kunden nach Hause bestellen. Aktuell sind von dem neuen Service noch Outlets und Concession-Flächen ausgenommen. Eingesetzt wird dabei eine App des Anbieters Caperwhite, die auf den in den Filialen genutzten iPads läuft.
In Deutschland betreibt Lululemon aktuell 9 Läden, weltweit sind es 500. In Berlin ist der Store nun auf den Kurfürstendamm umgezogen. Nächste Woche wird eröffnet. Dann wartet auf 260 Quadratmetern auf zwei Etagen Sportbekleidung für Damen und Herren auf die Kundschaft. In der ersten Etage bietet der Store zusätzlich einen “Community Space” als weiteren Anziehungspunkt.
Zalando hat angekündigt, in Zukunft auf Geschlechtsangaben in der Kundenkommunikation zu verzichten. Der Modehändler weicht dazu auf geschlechtsneutrale Anredeformen aus, etwa durch die Nutzung von Vor- und Nachnamen. Ob die Strategie auch Auswirkungen auf die Warenpräsentation haben wird, ist noch offen. Mode ist bekanntlich eine der wenigen Kategorien, wo eine Aufteilung des Sortiments nach Geschlechtern sinnvoll möglich ist, schließlich unterscheiden sich die Schnitte doch deutlich voneinander.
Die Hälfte des aktuellen Umsatzes erwirtschaftet Engelhorn in Mannheim aktuell online. Vor dem Ausbruch der Coronaviruskrise betrug der Anteil gerade 30 Prozent. So muss das Unternehmen Extraschichten in der Logistik schieben, während das auf der Fläche, bedingt durch die Einschränkungen, nicht so gut aussieht. Allerdings glaubt Fabian Engelhorn an das Comeback des stationären Handels. “Wir probieren vieles aus, um unsere Kunden immer wieder neu zu begeistern. Mit Ärmelparaden kann dieses nicht gelingen. Wir denken ständig darüber nach, wie wir die Flächen aufbrechen können und welche arrondierenden Sortimente eine Bereicherung wären”.
Das ist einmal eine gute Idee, nicht nur in Zeiten von Corona. In der neu eröffneten Filiale von Decathlon in Weiterstadt kommt ein KI-basiertes automatisiertes Ampelsystem von Xplace zum Einsatz. Die Sensoren, die auch für andere datengetriebene Anwendungsfälle weiter genutzt werden können, ermitteln, ob eine SB-Kasse gerade besetzt ist. So erkennen die Kunden bereits aus größerer Distanz, ob eine Kasse frei ist. Die eingesetzten Bildschirme schalten jeweils automatisch auf “rot” oder “grün”. Das erleichtert einerseits das Abstandhalten und verhindert das Ärgernis, sich an einer falschen Kasse angestellt zu haben.
Selbst wenn die Geschäfte wegen der Pandemie geschlossen haben, können die Kunden der Designer-Outlets in Parndorf und Salzburg in Österreich einkaufen. Die Kunden wählen online ihre Lieblingsmarke aus, stöbern im digitalen Katalog durch die Kollektionen und legen eine persönliche Wunschliste an. Via Mail, Whatsapp oder telefonisch bieten die Marken dann die Option, Auskünfte zu Größen, Stilen und Verfügbarkeit zu geben. Auch eine persönliche Stilberatung mittels Video ist möglich. Die Bestellung wird nach Hause geliefert.
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