Corona geht erkennbar aufs Gehirn. Nicht nur, weil das Virus – wie auch andere Atemwegserkrankungen – das zentrale Nervensystem angreifen kann. Sondern weil die Krise offenbar auch einstige Lichtgestalten der Gesellschaftskritik dazu zwingt, ihre früheren Überzeugungen über den Haufen zu werfen. Der amerikanische Linguist und Philosoph Noam Chomsky hat sich in dieser Disziplin des selbstbezogenen Social Distancing zuletzt besonders hervorgetan. Philipp Fess ist entsetzt. Es ist ein riesengroßes Problem, aber in den Medien ist kaum davon die Rede: Wir haben es mit einer praktisch globalen Düngemittelknappheit zu tun, die früher oder später auch zu Engpässen bei der Versorgung mit Lebensmitteln führen wird. Für ein Land erweist sich die aktuelle Situation jedoch als Trumpf: Russland. Denn als weltweit größter Dünger-Produzent kann es jetzt andere Länder unter Druck setzen und politisch gefügig machen. Dabei folgt Moskau seiner berühmt-berüchtigten Energie-Diplomatie. Ekaterina Zolotova mit den Hintergründen. Rheinland-Pfalz war im Juli besonders heftig von der Hochwasserkatastrophe betroffen. Nun soll ein Untersuchungsausschuss Klarheit über die politischen Verantwortlichkeiten bringen. Ausschussmitglied Stephan Wefelscheid, der für die Freien Wähler im rheinland-pfälzischen Landtag sitzt, gibt im Interview mit Jonas Klimm einen Einblick in die Aufklärungsarbeit der Abgeordneten. Wefelscheid fordert: „Es ist wichtig, die Katastrophennacht auch politisch aufzuarbeiten.“ Die Gefahr eines russischen Einmarschs in die Ukraine ist so groß wie nie. Und der Westen kann Wladimir Putin wenig entgegensetzen. Doch mit seinem Säbelrasseln an der ukrainischen Grenze verfolgt der Kreml ganz andere Ziele. Moritz Gathmann verrät, welche das sind. Nachdem wir Ihnen gestern ein paar hoffentlich inspirierende Lektüre-Empfehlungen aus der Redaktion serviert haben, legen meine Kollegen und ich heute musikalisch nach. Und präsentieren einen höchst diversen Strauß an Songs, Alben und Melodien, die uns auf die eine oder andere Weise das Jahr über begleitet haben. Was mich angeht, fiel die Wahl auf eine Platte aus dem Jahr 1967, an der ein im August verstorbener Schlagzeuger mitgewirkt hat. Übrigens: Auf www.cicero.de sind Sie nicht nur immer bestens informiert – wir sind mitunter sogar schneller als die Bild-Zeitung. Gestern schrieb hier der in Südafrika lebende Journalist Wolfgang Drechsler über seine Erfahrungen mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron, die seit Wochen das Pandemiegeschehen in der Kap-Republik prägt. Die Bild-Kollegen fanden sein Stück offenbar derart interessant, dass sie es praktisch wortgleich übernommen haben. Zufälle gibt’s! Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |