Liebe/r Leser/in, die drei hatten ihre Oberkörper entblößt. So zeigten sie den Soldaten, dass sie keinen Sprengstoff am Leib trugen. Sie schwenkten ein weißes Stück Stoff. Deutlicher konnten sie ihre friedliche Absicht nicht bekunden. Und dennoch wurden in Gaza die drei Israelis, die der Gewalt der Hamas entkommen waren, erschossen. Von Soldaten der israelischen Armee. Der Tod der drei Geiseln erhöht den Druck auf die israelische Regierung. Von innen, weil Teile der Gesellschaft klagen, Ministerpräsident Netanjahu lasse die Geiseln der Hamas im Stich. Von außen, weil Israels Verbündete, insbesondere die USA, auf Distanz gehen. Tatsächlich verstärkt sich der Eindruck, die israelische Armee missachte bei ihrem Feldzug gegen die Hamas ihre Pflicht, Zivilisten nach Möglichkeit zu schützen. Auch Beobachter im Westen äußern den Verdacht, die tödlichen Schüsse auf die drei wehrlosen Männer seien womöglich kein Einzelfall. Sie seien eben nur bekannt geworden, weil es sich bei den Toten um Israelis handele. Vielleicht gibt es für diesen Verdacht Argumente. Einen Beleg dafür gibt es bislang nicht. Wir wissen von dem fatalen Ereignis, weil die israelische Armee es sofort öffentlich machte. Sie erklärte auch, dass sich die drei Geiseln richtig verhalten hätten. Wie der Versuch einer Vertuschung wirken die ersten Reaktionen der Verantwortlichen jedenfalls nicht. Was immer die Ermittler über den genauen Hergang herausfinden, sie werden Beweise liefern für einen entsetzlichen Tatbestand. Einen Tatbestand, von dem wir längst wissen und den wir immer wieder verdrängen: Das Recht auf Leben gilt im Krieg nur bedingt. Also gilt es nicht. Es ist dem Zufall überlassen. Es ist der Gewalt überlassen. Mag sein, dass der Fall des „Friendly Fire“ der Hamas nutzt. Mag sein, dass die Terroristen damit rechnen, dass der Gegner immer tiefer in ein politisches und moralisches Dilemma gerät. Die Schlächter der Hamas haben von Anfang an damit gerechnet. Der Krieg, den sie mit ihrem Blutbad begannen, sollte so viele Menschenleben fordern wie nur irgend möglich. Egal ob Soldaten oder Zivilisten. Egal ob Palästinenser oder Juden. Doch der Tod der drei Israelis ist kein Beweis dafür, dass das Kalkül der Hamas aufgeht. Der Tod der drei Israelis ist ein Beweis dafür, dass im Krieg kein Kalkül aufgeht. | | Herzlich grüßt Markus Krischer, stellvertretender Chefredakteur FOCUS Magazin |
|
|
Agenda Sehnsucht nach Frieden Krieg hat Konjunktur. Er kommt uns wieder nahe, beherrscht unsere Gespräche und Gedanken. Waren wir zu lange naiv? Ein Essay von Uwe Wittstock. | |
|
Bundeswehr Mission beendet? Nach Afghanistan zieht sich die Bundeswehr auch aus Mali zurück. Mike Szymanski hat mit Heimkehrern gesprochen. Sie ziehen nachdenklich Bilanz. | |
|
Innere Sicherheit „Gewalt ist hip geworden“ Im FOCUS wagt Polizeigewerkschafter Jochen Kopelke einen düsteren Blick nach vorn: auf ein Silvesterfest, das in manchen Städten wieder gewalttätig werden könnte. | |
|
Auch als Newsletter erhältlich Die Fleischhauer-Kolumne Lesen Sie jeden Freitagnachmittag die Kolumne „Der schwarze Kanal“ von Jan Fleischhauer schon vor dem Erscheinen im Magazin. | |
|
| Finanzminister Christian Lindner (FDP) kommentiert einen Fernsehauftritt von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) |
|
|
| Das aktuelle Heft Hier geht es zum FOCUS Magazin Ganz einfach als PDF herunterladen oder in der App auf Ihrem Tablet oder Smartphone lesen. |
| | Special Deal Lesevergnügen zu Weihnachten! 30 Ausgaben FOCUS lesen und einen 110-Euro-Scheck als Prämie gratis erhalten! |
| |
|
Besuchen Sie unsere Social-Media-Kanäle |
|
|
https://mailings.focus-magazin.de/go/doq7e7ptumjlpsa31w8dr9hncn7ywob69w0gcsw0k3bv/33