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KI im Klassenzimmer – Chance oder Gefahr?
 
Gewalt im Netz – wie können wir Kinder und Jugendliche schützen?


„Früher war das Ganze schon ein bisschen wie eine kleine Mutprobe – hinzuschauen, auch wenn das Video wirklich verstörend ist“, erzählt JUUUPORT-Scout Carl rückblickend. „Einige Bilder habe ich [...] noch vor Augen“, ergänzt sein Kollege David.

In dieser Ausgabe des BILDUNGSBOOSTERS geht es um ein zunehmend beunruhigendes Phänomen: Gewaltvideos auf Social Media. Beim Thema Medienkonsum denken viele Eltern zunächst an Bildschirmzeiten oder brutale Szenen in Games oder Filmen. Doch sogenannte „Gore-Videos“ auf Plattformen wie TikTok oder Instagram sind längst kein Randphänomen mehr, sondern ein gefährlicher Trend.

Was genau hinter Gore-Videos steckt, welche Folgen sie haben können und wie du als Elternteil oder Lehrkraft Kindern dabei helfen kannst, solche Inhalte zu verarbeiten oder gar nicht erst zu sehen, erfährst du in dieser Ausgabe.


Viele Grüße
deine LMZ-Redaktion

PS: Teile diesen Newsletter gerne mit Kolleginnen, Kollegen und allen, die sich für medienpädagogische Themen interessieren, denn Bildung geht uns alle an!

 
Was Eltern und Lehrkräfte wissen müssen

 
Was sind Gore-Videos?

Der Begriff „Gore“ stammt ursprünglich aus einem Filmgenre. Es bezeichnet Filme, die sich auf blutige und drastische Gewaltdarstellungen konzentrieren. Auf Social Media stehen Gore-Videos für reale ungefilterte Gewaltaufnahmen, die oft ohne Kontext verbreitet werden. Ob sie echt sind oder nicht, bleibt häufig unklar. Der Schockeffekt zählt.
 

 
Wie weit verbreitet sind solche Inhalte?

Eine Umfrage der TK (2024) zeigt, dass mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen (56 %) bereits Videos mit Gewaltszenen über soziale Netzwerke erhalten haben, die Angst ausgelöst und Unwohlsein verursacht haben.

In sozialen Netzwerken gestaltet sich die Kontrolle über die Inhalte noch problematischer als ohnehin in Filmen oder Games mit Altersbeschränkung. Unsere Kollegin Andrea Zeisberg von der medienpädagogischen Beratungsstelle erklärt im aktuellen Spotlight, wie Gewaltvideos auf Kinder und Jugendliche wirken. Sie zeigt, worauf Erziehende achten sollten und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt.

 
 

 
Welche Auswirkungen haben solche Videos?

Gore-Videos können sich negativ auf Kinder und Jugendliche auswirken. Sie können u.a. Angstzustände, Schlafstörungen und eine Desensibilisierung gegenüber Gewalt verursachen.

Was bringt Jugendliche dazu, solche brutalen Inhalte über soziale Netzwerke zu verbreiten?
Die Medienpädagogin am SMZ Stuttgart Saskia Nakari erklärt, dass es oftmals die eigene Unsicherheit ist. Im Podcast „SchoolCrime – Wenn das Smartphone zur Waffe wird“ diskutiert sie mit Expertinnen und Experten aus Sozialarbeit und Strafverfolgung. Anhand realer Fälle aus dem Schulalltag werden die Motive der Täter erläutert, die Perspektiven der Betroffenen aufgezeigt und vor allem praktische Tipps für Eltern und Lehrkräfte gegeben.

 
 

 

 
So schützt du Kinder und Jugendliche

 
Prävention und Aufklärung

Gerade in der Pubertät kann es Heranwachsenden darum gehen, durch den Konsum von Gore-Videos sich selbst oder aber vor einer Gruppe Mut zu beweisen: Wie viel Gewalt und Schock kann ich ertragen? Wie stark kann ich meine eigenen Emotionen kontrollieren?

Kinder und Jugendliche präventiv für das Thema Gewaltvideos im Netz zu sensibilisieren, ohne Angst auszulösen oder sogar Neugierde zu wecken, ist daher nicht einfach. Andrea Zeisberg empfiehlt, altersgerecht zu erklären, welche Inhalte es im Internet gibt, dass diese nur für Erwachsene sind und Angst machen können. So kannst du ein Stück weit die erste Neugierde auf das völlig Unbekannte nehmen. Ihre zwei wichtigsten Tipps bei der Aufklärung für Erziehende: sachlich bleiben und ermutigen.

 

 
Was tun im Ernstfall?

Wenn ein Kind bereits solche Inhalte gesehen hat oder du mitbekommst, dass in der Schule Gore-Videos kursieren, gilt laut Saskia Nakari und Andrea Zeisberg vor allem eines: Kinder brauchen Begleitung und dürfen mit diesen Eindrücken nicht allein bleiben.

Unsere Checkliste für Eltern und Lehrkräfte bietet dabei konkrete Unterstützung im Ernstfall.
 
 

 
Wir sind für dich da

Wenn du weitere Fragen rund um problematische Medieninhalte hast oder Unterstützung brauchst, dann wende dich gerne an uns. Unsere Medienpädagogische Beratungsstelle am LMZ hat ein offenes Ohr für dich!

Mo. – Do.: 8:30 bis 16 Uhr, Fr.: 8:30 bis 13 Uhr
Tel.: 0711 4909-6321
E-Mail: beratungsstelle@lmz-bw.de
 
  Beratungsstelle
 
Stimmen aus der Community

Auf unserem Instagram-Account haben wir gefragt, ob du als Erwachsener bereits mit Kindern über Gewaltvideos gesprochen hast. Über zwei Drittel gaben an, präventiv mit (ihren) Kindern über das Thema zu reden. 8 % haben bereits aus konkretem Anlass das Gespräch gesucht.
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Link-Tipps

Weitere Tipps zum Melden, Informieren und Aufklären findest du in unserem Spotlight.