16 Euro sollte das Kilo kosten. „So ein Irrsinn“, denke ich und lege den losen Spargel wieder hin. Daneben liegt B-Ware aus der Region. Leichte Krümmung, mit Gummibändern abgepackt, dafür aber deutlich günstiger. Mein Problem: In der Schälmaschine des Supermarkts schälen die nur die teuren Edelstangen. Doch dann geht der Angestellte von der Maschine weg. Meine Chance: Ich drücke auf Start und lasse meine ausgepackte B-Ware durch. Zack, zack, knack. Das Karma schlägt zurück. Die stärker gebogenen Stangen brechen und fallen in den Abfall. Ich verliere zwei Stück. Hastig packe ich den Rest ein und verdrücke mich. Ein anderer Kunde (mit den überteuerten Stangen in der Hand) macht es mir nach und stellt sich an die Maschine. Der Angestellte kommt fluchend wieder und schimpft den Mann aus. Ich gebe mich als Verursacher der misslichen Situation zu erkennen und bekomme ebenfalls eine Belehrung. Der Ärger hat sich trotzdem gelohnt. Die geschälte B-Ware war prima. Künftig werde ich wohl wieder selbst schälen. +++ Ob in Wandsbek eine Spargelschälmaschine auf dem Wochenmarkt steht, weiß ich nicht. Allerdings gibt es auch dort dicke Luft. Hintergrund sind Baupläne für die Umgestaltung der Fläche. Die Skizzen zeigen einen massiven Bau, der fast die Hälfte des Markts bedecken sollte. Die Marktleute wehrten sich – mit Erfolg. Nun muss eine andere Lösung her (M+). +++ „Mit Bedauern bestätigen wir hiermit Ihre Kündigung“ – die Post vom Stromversorger ist ein Schock für die Kundin, denn: Sie hat ihren Vertrag gar nicht gekündigt, wie sie meiner Kollegin Stephanie Lamprecht berichtete. Jedenfalls nicht wissentlich. Trotzdem soll sie nun Kundin eines anderen Anbieters sein. Die Masche funktioniert durch Überrumpelung am Telefon – trotz gesetzlicher Hürden. Besonders jetzt, wo wegen der Strompreisbremse hohe Erstattungen vom Staat zu erwarten sind, wittern einige Energieunternehmen ihre Chance (M+). +++ Seit mehr als einem Jahr ein Ärgernis – und eine Peinlichkeit noch dazu: Mitten in Bergedorf steht ein Denkmal für Zwangsarbeiter aus der Nazi-Zeit, das einen ziemlich verwahrlosten Eindruck macht. Ein echtes Schandmal, wie viele Bürger finden: Ein Stück Beton ist rausgebrochen, seit ein Laster dagegen fuhr. Überall befindet sich Dreck und Moos. Vor allem aber: Seit Dezember 2021 fehlt die bronzene Erklärtafel, die direkt vor der Betonstele im Boden eingelassen war. Warum unternimmt das Bezirksamt nichts? (M+) +++ Was für ein Gift ist das bloß gewesen? Welche Langzeitschäden drohen? Menschen, die Opfer der Rauchwolke geworden sind, die vor einer Woche die Innenstadt verdunkelte, berichten von starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen: Extremer Husten, Schwindel, Benommenheit. Sehr schlecht geht es auch den Haustieren. Die Bürger sind in großer Sorge, verlangen, dass in ihren Wohnungen Luftmessungen vorgenommen werden. Doch bisher hilft ihnen niemand. Mein Kollege Olaf Wunder hat mit Betroffenen gesprochen (M+). +++ Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche. Julian König julian.koenig@mopo.de |