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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp schreibt im Zusammenhang mit den verschiedenen Initiativen des Verbandes: “Um sein Geschäft fit für die Zukunft zu machen, muss sich jeder Händler mit der Digitalisierung auseinandersetzen. Insbesondere mit Blick auf die aktuelle Corona-Krise mit sinkenden Kundenfrequenzen und Umsätzen können vor allem mittelständische Händler aber derzeit die nötigen Investitionen nicht stemmen. Deshalb muss es jetzt darum gehen, mit Initiativen und Förderprogrammen zu unterstützen. Hier müssen Politik, Wirtschaft und Verbände an einem Strang ziehen, Kooperationen sind gefragt.” Ohne Zweifel zutreffend, umfasst aber einen Schönheitsfehler. Derzeit ist es für die Händler schwer zu investieren, derzeit ist es aber auch reichlich spät. Und das wird die Entscheidung über die Vergabe von Fördermitteln schwierig machen, denn wenn es um öffentliche Gelder geht, sollte nur der gefördert werden, der noch eine wirtschaftliche Perspektive hat.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
Der Digitale B2B Commerce steht vor vergleichbaren Herausforderungen wie der B2C Bereich vor 5–7 Jahren. Wir sehen digitale Bedürfnisse – getrieben von Einkäufern der Generation iPhone – die aktuell sehr unterschiedlich bedient werden. Commerce-Standards und digitale Aggregationspunkte wie Marktplätze bilden sich erst schrittweise heraus und sind in vielen, individuell erstellten Angeboten der jeweiligen Branchen hart umkämpft. In dieser Leseprobe aus unserem Whitepaper rund um B2B Commerce beleuchtet Gastautor Robert Queck, wie sich der B2B-Vertrieb für die Zukunft aufstellen kann und wie sich aus digitaler Sensorik und IoT-Clouds ganz neue Service-Geschäftsfelder ergeben können.
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Unsere heutigen News:
Zu einem Neustart gehören in der Regel auch neue Akteure. Und Galeria Karstadt Kaufhof will nach dem Schutzschirmverfahren ja durchstarten. Bei den Mitarbeitern, die in diesen Tagen den Räumungsverkauf in den schließenden Häusern organisieren, dürfte die Jubelmeldung ihres Arbeitgebers aber wohl eher negative Gefühle hervorrufen. Ab 1. Oktober unterstützen gleich vier neue Führungskräfte Vorstandschef Miguel Müllenbach und Finanzvorstand Guido Mager. Um das Filialgeschäft soll sich Engelbert Thulfaut kümmern. Er war über anderthalb Jahrzehnte Mitglied der Unternehmensleitung des Düsseldorfer Modefilialisten Peek & Cloppenburg. Von der Schweizer Warenhauskette Globus kommt Andreas Hink, der das Digital-Geschäft führen wird. Dirk Lessing übernimmt die Verantwortung im neuen Bereich Logistik, IT, Prozesse, Supply Chain und HR, den Bereich Einkauf übernimmt die Modeexpertin Karin Busnel-Knappertsbusch, die Erfahrungen u.a. bei Jil Sander, Hugo Boss oder Charles Vögele gesammelt hat.
Frisches Gemüse und Kräuter werden in Zukunft direkt im Supermarkt angebaut. Wenn es nach der Idee des jungen Unternehmens Infarm geht. Das Startup kooperiert bereits mit Edeka und Aldi und darf sich über eine weitere erfolgreiche Finanzierungsrunde freuen. Unter der Führung von LGT Lightstone gibt es weitere 170 Millionen Dollar an Risikokapital. Mit den Mitteln (inzwischen sind bereits mehr als 300 Mio. US-Dollar in das Unternehmen geflossen) will Infarm seine Expansion vorantreiben.
Der spanische Bekleidungskonzern Inditex (u.a. Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius, Oysho und Üterque) sieht sich wieder auf Erholungskurs. Wie das Unternehmen mitteilte, gab es im zweiten Quartal einen Wendepunkt zurück zu “normalen Geschäftsbedingungen”. Das zweite Quartal, das am 31. Juli endete, wurde noch von den Auswirkungen der Pandemie geprägt. Der Umsatz lag bei 4,7 Mrd. Euro und damit um 32 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Mit der schrittweisen Wiedereröffnung fast aller Filialen erholten sich die Geschäfte aber im Juni und Juli wieder. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 214 Mio. Euro. Die hohen Verluste in den ersten drei Monaten konnte der Konzern allerdings nicht ausgleichen. Das erste Halbjahr schloss somit insgesamt mit roten Zahlen. Einen Lichtblick bescherte das Onlinegeschäft, dessen Erlöse um 74 Prozent zulegten. Es wachse mit “bemerkenswerter Geschwindigkeit”.
Der aktuelle Bericht “State of Shopping App Marketing” von AppsFlyer zeigt, dass die Nachfrage nach E-Commerce Apps in diesem Jahr deutlich gestiegen ist. Die Zahl der Installationen wuchs um 25 Prozent. Die Konsumenten sind offenbar auf der Suche nach Optionen, um ohne Infektionsrisiko möglichst reibungslos einkaufen zu können. Allein zwischen März und April 2020 hat das Unternehmen einen 35-prozentigen Zuwachs an Installationen für E-Commerce Apps gemessen. Die stärkere Nutzung der Apps spiegelt sich auch in den Ausgaben wider. Der ARPU (Average Revenue per User) von Retail Apps stieg von November 2019 bis April 2020 in Europa um 36 Prozent. Der Report kann kostenlos gegen Registrierung heruntergeladen werden.
Die Supermarktkette Carrefour will den E-Commerce ausbauen und hat deshalb eine strategische Partnerschaft mit Food X Technologies abgeschlossen. Das Unternehmen bietet eine Softwarelösung, mit der sich das Fulfillment für Lebensmittellieferungen optimieren und abwickeln lässt. Dazu gehört u.a. die Überwachung von Lieferbeständen und Frische, aber auch die Optimierung von Verpackung und Raumausnutzung in Lieferfahrzeugen. Die Kooperation umfasst exklusiv den belgischen Raum. Die Technologie von Food X Technologies wird ein wichtiger Baustein im ersten Central Fulfillment Centre (CFC) von Carrefour in Belgien.
In Singapur haben sich Convenience-Store-Betreiber 7-Eleven und Coca-Cola erstmals zusammengetan, um einen gemeinsam gebrandeten Laden zu eröffnen. Der Laden umfasst zwei Etagen und wird optisch von der Farbe Rot dominiert. Im ersten Geschoss gibt es das für 7-Eleven typische Produktangebot, wie frische Backwaren und Snacks. In der zweiten Etage können die Kunden ihre Speisen verzehren oder sich mit Flipperautomaten und Tischfußball die Zeit vertreiben.
Die US-Kette Kohl’s wird 15 Prozent ihrer Mitarbeiter in Unternehmenszentrale und Verwaltung entlassen. Dies soll zur nachhaltigen Reduzierung von Kosten beitragen. Wie alle Handelsunternehmen ist auch Kohl’s durch die Pandemie unter Druck geraten. Wie das Unternehmen selbst mitteilt, sei der Personalabbau eine schwere, aber notwendige Entscheidung gewesen. Im abgelaufenen Quartal lag der Absatz des Händlers erneut fast 25 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum und auch das erste Quartal sah nicht viel besser aus.
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