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Liebe/r Leser/in,

mit den steigenden Durchschnittstemperaturen fühlen sich tropische Krankheitserreger bei uns wohler. Hier erklärt ein Facharzt das Vorrücken der Dengueviren. Für Infektionskrankheiten ist hierzulande das Robert Koch-Institut zuständig. Die Politik will es zerschlagen, fürchtet sein Personalrat. Manchmal schlampen aber die Fachleute selbst, zeigt ein Beispiel aus einem harmloseren Bereich, der Glücksforschung.

Je nachdem wünsche ich Ihnen einen liebevollen Valentinstag oder einen tiefgründigen Aschermittwoch.

Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

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Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Tropenfieber wird in Deutschland „episodisch" vorkommen

Jüngste Nachrichten aus Brasilien waren so düster, dass der Karneval in Rio de Janeiro in Gefahr zu sein schien. Nun, er findet zurzeit in aller Pracht statt, aber das Problem Denguefieber mit einer zwei- bis dreistelligen Zahl an Todesfällen seit Anfang Januar ist nicht aus der Welt. Im Gegenteil, Dengueviren haben sich in den letzten Jahrzehnten beinahe zu einer Pandemie zumindest in den tropischen und subtropischen Regionen entwickelt.

Ein Land wie Deutschland bleibt davon nicht unberührt. Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert seit Jahresbeginn 86 Infektionen gegenüber nur 39 im selben Zeitraum 2023. Diese seien aber „allesamt importiert, also von Reiserückkehrern mitgeschleppt“, sagt Professor Tomas Jelinek, Arzt für Tropenmedizin in Berlin.

Dengueviren werden nicht von Mensch zu Mensch übertragen, sondern durch Mückenstiche. Eine, die Asiatische Tigermücke (Foto oben), kommt in der warmen Jahreszeit auch bei uns immer häufiger vor. „Es wird also zu Übertragungen innerhalb Deutschlands kommen, allerdings werden sie auf Episoden beschränkt bleiben“, sagt Jelinek. „Fallen bei uns die Temperaturen auf unter zehn Grad Celsius, schwärmt die Tigermücke nicht mehr aus.“

In seiner Praxis registriert der Facharzt „wegen Dengue wachsende Unruhe unter Reisenden, vor allem wenn Brasilien das Ziel ist“. Er rät dazu, sich den neuen Impfstoff Qdenga geben zu lassen. Dieser sei sicher und sehr wirksam. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hingegen empfiehlt ihn nur Menschen, die schon einmal eine Dengueinfektion durchgemacht haben. Das findet Jelinek falsch. Die Bedenken der Stiko würden sich auf einen älteren Impfstoff beziehen, „sie treffen auf Qdenga nicht zu“.


Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

Foto der Woche: Neu entdeckt und stark gefährdet

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Zoologen haben gleich fünf neue Arten faszinierender Vipern beschrieben. Unter Leitung der Naturschutzstiftung Khamai untersuchten sie Schlangen, die bislang der Art Bothriechis schlegelii zugerechnet wurden. Eyelash vipers („Wimpervipern“) heißen sie auf Englisch, weil sie über ihren Augen zumeist hornartig aufragende Schuppen tragen. Auf Deutsch werden sie meist Greifschwanz-Lanzenottern genannt. Genaue morphologische und genetische Studien bewiesen die bislang verkannte Vielfalt. Heimisch sind die Tiere in den Regenwäldern der Anden. Sie sind giftig, kaum ein Individuum gleicht dem anderen, und vier der fünf der neu entdeckten Arten sind stark gefährdet, so wie die hier abgebildete Bothriechis rahimi. Ihr Habitat liegt an der Grenze zwischen Kolumbien und Ecuador. Es wird von Drogenkartellen beherrscht und rücksichtslos abgeholzt. 

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2. Pech in der Glücksforschung

Alle wollen glücklich sein, und am glücklichsten sind Psychologen, die herausfinden, wie man wirklich glücklich wird. Meditation, Geschenke verteilen, die Wohnung aufräumen, sich vor dem Spiegel selbst angrinsen – es gibt jede Menge Studien zu dem Thema. Pech ist nur, dass viele das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt wurden.

Unzulänglich, nicht nachvollziehbar – das ist das harte Urteil einer Metastudie kanadischer Wissenschaftler, die jetzt in der „Annual Review of Psychology“ veröffentlicht wurde. Völlig wirkungslos ist nach dieser Analyse zum Beispiel der Trick mit dem Kugelschreiber im Mund, der angeblich gute Laune macht (Foto oben). Auch dass der Verzicht auf Facebook oder grundsätzliche Freundlichkeit fröhlich macht, konnte wissenschaftlich nicht bewiesen werden. Gut funktionieren dagegen kleine Schlummerrunden am Schreibtisch und unverhoffte Geldgeschenke. Da kommt echte Freude auf.

Aber auch die Metastudie hat ihre Mängel. Angeblich hat sie keine belastbaren Untersuchungen entdeckt, die belegen können, dass Meditation, Sport und Bewegung in der Natur glücklich machen. Das hätten die Forscher aus Kanada vielleicht selbst ausprobieren sollen und sich danach im Spiegel betrachten.


Michael Kneissler,
Wissen & Gesundheit

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3. Dramatischer Appell aus dem Robert Koch-Institut

Geht Deutschlands Kompetenz in der Seuchenkontrolle und in der Überwachung sonstiger Krankheiten in einem undurchdachten Plan von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verloren? Lauterbach ließ kürzlich ein Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) gründen. In ihm sollen nicht nur die zuletzt unglücklich agierende Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aufgehen, sondern auch Teile des trotz mancher Mängel wichtigen Robert Koch-Instituts (RKI; im Foto oben der Berliner Sitz). Dagegen protestiert nun der Personalrat des RKI in einem Brief an den Minister. Die Argumente gehen über den Ruf nach Bestandsschutz hinaus.

„Das RKI wird in seiner jetzigen Form zerschlagen“, steht in dem Schreiben, das FOCUS vorliegt. Das Vorhaben, die Zuständigkeit für infektiöse von jener für nicht-infektiöse Krankheiten zu trennen, ergebe keinen Sinn, sondern schaffe Doppelstrukturen, Mehrausgaben, Bürokratie, Reibungsverluste und fördere die Abwanderung von Fachkräften.

Lauterbach will das neue Institut und das verbleibende RKI offenbar stärker seinem Ministerium unterstellen. Der RKI-Brief indes pocht auf einen „Public Health“-Ansatz. Ihn zu berücksichtigen hieße, die sozialen Ursachen von Krankheitshäufungen zu bekämpfen, etwa schlechte Essgewohnheiten in bestimmten Gesellschaftsschichten.


Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

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