Das Thema: Brexit Goodbye Great Britain Heute Abend um 24 Uhr mitteleuropäischer Zeit verlässt das Vereinigte Königreich nach 47 Jahren die Europäische Union (EU). Dreieinhalb Jahre nach dem Referendum für den Brexit beginnt morgen die Übergangsphase, in der sich zunächst kaum etwas ändern wird. Sie endet am 31. Dezember dieses Jahres. Bis dahin soll ein Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union (EU) vereinbart werden. Regierungschef Boris Johnson hat eine Verlängerung der Übergangsphase bislang ausgeschlossen. Britische Investoren sehen das anders, wie eine Umfrage des Vermögensverwalter Schroders zeigt, über die heute berichtet wurde. Demnach rechnen 52 Prozent der Befragten mit einer Verlängerung, um weiter verhandeln zu können. Ein Drittel erwartet hingegen einen Brexit mit einem rudimentären Freihandelsvertrag. Einen No-Deal-Brexit halten nur 4 Prozent für wahrscheinlich. In einer Rede, die am Abend übertragen werden soll, betont Johnson laut vorab verbreiteten Auszügen, der Brexit sei kein Ende, sondern ein Anfang: "Es ist ein Moment der echten nationalen Erneuerung und des Wandels." Die Spitzen der EU, Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ratspräsident Charles Michel und EU-Parlamentspräsident David Sassoli, warnten das scheidende Land vor den Folgen des Brexit. Großbritannien könne nach dem Austritt aus der Gemeinschaft ohne gleiche Wettbewerbsbedingungen keinen uneingeschränkten Zugang zum europäischen Binnenmarkt mehr haben, hieß es in einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag. Nach Angaben des Ifo Instituts hat der Brexit der deutschen Wirtschaft bereits in den vergangenen Jahren deutlich geschadet. 2015 gingen noch 7,4 Prozent der deutschen Exporte nach Großbritannien, sagte Ifo-Außenhandelsexperte Martin Braml. "2018 waren es lediglich 6,2 Prozent." Handelsabkommen: Altmaier will notfalls in den Ferien verhandeln Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat den Austritt Großbritanniens aus der EU bedauert. "Ich hab immer gerne in meinen europäischen Aktivitäten mit den Briten gesprochen, und wir haben oft Lösungen gefunden. Deshalb ist es schade", sagte er heute in einem Interview. Nötig sei eine Handelsvereinbarung zwischen Großbritannien und Europa, "so frei wie möglich, so intensiv wie möglich", betonte er. Notfalls müsse auch in den Ferienmonaten verhandelt werden. Sturgeon: Trauer über Brexit "mit Wut gefärbt" Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon drängt aufgrund des EU-Austritts Großbritanniens auf die Unabhängigkeit Schottlands. Ihre Partei sei bereit, ihre Unabhängigkeitskampagne noch einmal zu verstärken, das Budget dafür solle im laufenden Jahr verdoppelt werden, sagte sie heute in Edinburgh. Die Trauer über den Brexit werde in Schottland "mit Wut gefärbt" sein. Ein unabhängiges Schottland hätte eine "andere, bessere" Zukunft vor sich, betonte Sturgeon. Khan unterstützt EU-Bürger in London Londons Bürgermeister Sadiq Khan hat den Europäern in der Hauptstadt seine Unterstützung zugesagt. "An die eine Million EU-Bürger, die so viel beitragen zu unserer Stadt: Ihr seid Londoner, ihr seid hier willkommen. Und das wird sich niemals ändern", schrieb Khan heute auf Twitter. Großbritannien verlasse zwar die EU, London bleibe aber weiter "ein Leuchtturm für fortschrittliche Ideen, liberale Werte, Anstand und Vielfalt". |
Meldungen Bericht: Ministerium prüft Ende der Abgeltungsteuer Das Bundesfinanzministerium rechnet auf Vorschlag von Minister Olaf Scholz durch, welche Auswirkungen die komplette Abschaffung der Abgeltungsteuer haben würde. Wie heute ohne Angabe einer Quelle berichtet wurde, könnten Zinsen und Dividenden künftig mit dem persönlichen Steuersatz des jeweiligen Steuerzahlers belastet werden. Die Pläne gingen weit über die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag hinaus, hieß es. Eine Sprecherin des Finanzministeriums wollte dies nicht kommentieren. Europaparlament stimmt gegen EBA-Direktionskandidaten Die Abgeordneten des Europaparlaments haben mehrheitlich die Berufung des irischen Notenbankers Gerry Cross als Exekutivdirektor der Bankenaufsichtsbehörde EBA abgelehnt. Wie heute berichtet wurde, dürfte die frühere Tätigkeit Cross' bei der Interessensvertretung Afme der Grund sein. Die Parlamentarier hatten erst kürzlich den Wechsel von EBA-Direktor Ádám Farkas zu Afme kritisiert. Cross war bereits im zuständigen Ausschuss, dem Wirtschafts- und Währungsausschuss (Econ), durchgefallen. Steuereinnahmen in Deutschland um 3,1 Prozent gestiegen Bund und Länder haben im vergangenen Jahr rund 736 Milliarden Euro an Steuern eingenommen. Das ist ein Plus in Höhe von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das teilte heute das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht mit. Steuerschätzer hatten im Oktober 2019 mit 734 Milliarden Euro gerechnet. Inflation in der Eurozone auf 1,4 Prozent gestiegen Die Teuerung im Euroraum hat zu Jahresbeginn weiter angezogen. Wie das Statistikamt Eurostat heute in Luxemburg mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im Januar 1,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Dezember hatte die Rate 1,3 Prozent betragen, im November waren es 1 Prozent gewesen. Die sogenannte Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel fiel von 1,3 auf 1,1 Prozent. BBVA mit Milliardengewinn trotz Quartalsverlusts Die spanische Großbank BBVA hat im vergangenen Jahr einen Nettogewinn in Höhe von 3,5 Milliarden Euro verbucht. Im Schlussquartal gab es allerdings ein Minus in Höhe von 155 Millionen Euro. Als Grund dafür nannte das Geldhaus heute eine Wertberichtigung im US-Geschäft von 1,3 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Verlust von 326 Millionen Euro gerechnet. Schwaches BIP-Wachstum im Euroraum Das Wirtschaftswachstum der Eurozone lag am Ende des Vorjahres bei 0,1 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal. Das gab das Statistikamt Eurostat heute bekannt. In den drei Monaten zuvor hatte es noch 0,3 Prozent betragen. Für 2019 insgesamt rechnet die Behörde mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Euroraum von 1,2 Prozent. Bargeld an der Ladenkasse abheben Verbraucher sind nicht immer auf einen Geldautomaten angewiesen, wenn sie Bargeld benötigen. Darauf hat heute der Bankenverband hingewiesen. In der Regel könnten bis zu 200 Euro an vielen Supermarktkassen beim Einkauf in bar mitgenommen werden, hieß es. Auch einige Tankstellen bieten diesen Service. Was dabei zu beachten ist, lesen Sie hier: |
Die Köpfe Steinmeier ehrt Mario Draghi Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat heute dem früheren EZB-Präsidenten Mario Draghi das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Draghi habe "in stürmischen Zeiten den Euro und die Europäische Union zusammengehalten", sagte Steinmeier in Berlin. "Damit haben Sie sich um Europa verdient gemacht. Und damit haben Sie – das sage ich ganz bewusst – auch meinem Land einen großen Dienst erwiesen." Beermann gegen Kleingeld-Abschaffung Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann hat sich kritisch zu Gedankenspielen geäußert, die beiden kleinsten Euro-Münzen aus dem Verkehr zu ziehen. "Ich persönlich verstehe die Diskussion um eine mögliche Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen überhaupt nicht", sagte er heute in Berlin. "Wir haben eine ausgeprägte Bargeldkultur in Europa – Kleinmünzen sind ein fester Bestandteil davon." Die neue EU-Kommission sieht die Abschaffung des Kleinstgeldes als mögliche Option. Treier: Freihandelsabkommen mit Japan zahlt sich aus Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), hat eine positive Bilanz des vor einem Jahr in Kraft getretenen Freihandelsabkommens zwischen der EU und Japan gezogen: Der Vertrag sei "für die deutsche Wirtschaft ein handelspolitischer Erfolg", sagte er heute. Die deutschen Exporte nach Japan seien auch in Folge der Handelserleichterungen zwischen Januar und November 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3 Prozent gestiegen. Die weltweiten Exporte deutscher Unternehmen legten dagegen nur um knapp 1 Prozent zu. |
Am Vortag meistgeklickt Sieben Tricks gegen Telefonphobie Schreiben Sie lieber E-Mails statt zu telefonieren? Selbstsicher am Telefon eine Angelegenheit vorzutragen, fällt vielen schwer. In der Regel ist es die Angst, sich zu blamieren oder einen Blackout zu haben, wie Diplom-Psychologin Uschi Schöllhammer erklärt. Beim Telefonieren locker zu bleiben, lässt sich lernen. Verändern Sie Ihre Einstellung und atmen Sie richtig, rät die Expertin. Welche 7 Tricks helfen, damit Sie gern zum Hörer greifen, lesen Sie hier: |
Was die nächsten Tage wichtig wird Bundesbank-Präsident Jens Weidmann spricht am Montag bei der Jahresauftaktveranstaltung der Deutschen Börse in Eschborn. – Vor zehn Jahren stellte die EU-Kommission das überschuldete Griechenland unter EU-Aufsicht. |
Der Nachschlag Quiz: Wann darf gekündigt werden? Das Arbeitsrecht in Deutschland kann bisweilen sehr kompliziert sein. Immer wieder schaffen es spezielle Fälle bis vor die höchsten Gerichte: So wehrte sich eine Supermarktkassiererin gegen ihren Rausschmiss wegen der Einlösung eines gefundenen Pfandbons. Ob sie erfolgreich war und andere Kuriositäten rund um das Arbeitsrecht finden Sie in diesem Quiz heraus: | | | |