Im Alter von 91 Jahren ist der ehemalige Generalsekretär des ZK der KPdSU, Michail Gorbatschow, verstorben. Sein Ansehen im Ausland ist größer als in der Heimat. Im Westen dankt man ihm das friedliche Ende der Sowjetunion und die deutsche Wiedervereinigung, in Russland verübeln ihm viele angesichts der Entwicklungen seit 1991, das einstige Imperium preisgegeben zu haben. Der Historiker Ulrich Schlie schreibt in seinem Nachruf auf Gorbatschow über dessen „ambivalentes Erbe“. Den heutigen Krieg gegen die Ukraine konnte man sich zu Zeiten Gorbatschows freilich noch nicht vorstellen. Der russische Oberst Igor Girkin war 2014 eine Führungsfigur der Separatisten im Donbass – und ist heute einer der schärfsten Kritiker von Putins Feldzug in der Ukraine. Wie konnte es dazu kommen, fragt Cicero-Chefreporter Moritz Gathmann in seinem Beitrag über „Strelkows Rückkehr“. Die im EU-Plan geforderte Gas-Einsparung von 20 Prozent stellt Deutschlands Städte vor massive Herausforderungen. Im Interview mit Cicero-Redakteur Volker Resing warnt Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU), Präsident des Deutschen Städtetages, dass die Stadtwerke in eine existenzielle Schieflage geraten könnten – und erklärt, warum die Städte nicht auf Weihnachtsmärkte verzichten sollten. Denn Lewe ist überzeugt: „Freude gehört zur Daseinsvorsorge“. Warum waren nicht nur die Medien, sondern auch das gemeine Volk so fasziniert von Lady Diana Spencer, der Princess of Wales, die heute vor 25 Jahren – von Paparazzi gejagt – bei einem Autounfall ums Leben kam? Reinhard Mohr kennt die Antwort: Es war die Sehnsucht nach dem Wahren, Schönen und Guten, das nichts mit moralisch aufgeladenem Gutmenschentum zu tun hat: „Lady Di oder die Banalität des Guten“. An diesem Donnerstag beginnt das russische Militär mit einem großen Manöver an einem überraschenden Ort: ganz im Osten des Landes. Das zeigt, wie sehr der Kreml wegen des Ukrainekriegs von anderen wichtigen Schauplätzen abgelenkt wurde. Tatsächlich hat Russland in seiner Peripherie in den vergangenen Monaten erheblich an Einfluss verloren. Deswegen verlangsamt es derzeit auch seine Operationen in der Ukraine. Für Antonia Colibasanu ist das Manöver „ein fatales Signal der Schwäche“. Auf dem ersten CDU-Parteitag unter Führung von Friedrich Merz Ende kommender Woche will ausgerechnet Merz eine Frauenquote durchdrücken. Eine, die schon lange gegen eine solche Quote in ihrer Partei kämpft, ist Gitta Connemann, die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion. Doch sie weiß, eigentlich kommt die Debatte zur Unzeit. Es gibt wichtigere Themen, etwa Inflation und Energiekrise. Vom kommenden CDU-Parteitag wünscht sie sich daher ein „Signal der Hoffnung“. Die Journalistin Isabel Metzger porträtiert eine Frau „auf Konfrontationskurs“. Der Rechtsanwalt und Politiker Hans-Christian Ströbele ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Die Geschichte der Grünen hat er mehrere Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt. Doch längst hatte er in der Partei nur noch eine Außenseiterrolle. Für Cicero-Autor Rainer Balcerowiak war Ströbele „der ewige Dissident“. Ihr Ingo Way, Leiter Online-Redaktion |