in den sozialen Medien sind gegenseitige Beschimpfungen ja längst Alltag. Da wird teilweise um Alltägliches gestritten, als ginge es ums Überleben. Jüngst bekam ein Wohnungssuchender bei Facebook verbal eins übergebraten, weil er in Ottensen eine Drei- bis Vierzimmerwohnung sucht (M+). Für sich alleine. Nun kann ich den Frust junger Familien verstehen, die mit leichtem Argwohn auf „Single-Juppies“ schauen. Schließlich tobt auf Hamburgs Wohnungsmarkt seit Jahren ein erbitterter Verteilungskampf – und Eltern mit Kindern sind laut Mieterverein nicht gerade erste Wahl. Allein: Liegt hier die Lösung nicht vielleicht eher abseits der Pöbelportale? Wollen wir wirklich jemanden durchs digitale Dorf treiben, weil er ’ne große Wohnung sucht? Und sind die teils hasserfüllten Reaktionen nicht am Ende besorgniserregender als der Wunsch nach einer Single-Wohnung mit vier Zimmern? +++ Offiziell steht das Motiv des mutmaßlichen vierfachen Todesschützen aus dem Landkreis Rotenburg/Wümme immer noch nicht fest. „Eine Motivlage im familiären Umfeld kann nicht ausgeschlossen werden“, so die amtliche Auskunft. Aber die Hinweise verdichten sich, dass sich Florian G. an seiner Ex-Lebensgefährtin rächen wollte. Nachbarn äußern jetzt einen schrecklichen Verdacht (M+). +++ Rund 30 Millionen Euro ließ die Stadt es sich kosten, ein wertvolles Feuchtbiotop an der A1-Abfahrt Harburg zu planieren. Doch ein Riesendeal mit der geplanten DHL-Ansiedlung platzte 2020. Seitdem wird händeringend nach neuen Interessenten gesucht. Die Latte hängt dabei hoch:1500 Arbeitsplätze sollen an der Stelle geschaffen werden. Jetzt ist zumindest eine kleine Teilfläche vergeben. Aber mit den Arbeitsplätzen ist das so eine Sache (M+) +++ Die Schriftzeichen muten hebräisch an: „Mirou“ heißt das neue Restaurant, das demnächst am Hallerplatz (Rotherbaum) eröffnet wird. Es ist schon das zweite Lokal mit Israel-Bezug im Grindelviertel. Außerdem gibt es jetzt einen koscheren Laden in der Nähe und ein umfassendes jüdisches Kulturprogramm. Macht die geplante Bornplatzsynagoge den Grindel schon jetzt wieder zum jüdischen Viertel? Meine Kollegin Nina Gessner hat sich umgeschaut (M+). +++ Die gute alte gelbe Telefonzelle gibt es schon lange nicht mehr. Sie verschwand in den 90er Jahren aus dem Stadtbild. Stattdessen ragten Säulen aus dem Boden, die man mit Groschen oder einer Telefonkarte nutzen konnte. Dann kam das Smartphone und der überwiegende Teil der Säulen ist inzwischen Randalierern zum Opfer gefallen. Die Telekom würde sie gern demontieren – doch es gibt einen Haken (M+). Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche Geli Tangermann chefredaktion@mopo.de |