Hallo Marketingprofis, es gibt (noch mehr) Arbeit! So wie in Paris angesichts der SUV keimt in immer mehr europäischen Städten Widerstand in puncto Kreuzfahrtschiffe auf. Venedig, Amsterdam, Dubrovnik und Barcelona haben die Zahl der in ihren Stadtzentren anlandenden Riesen bereits stark eingeschränkt oder sie gleich ganz verbannt. Die SUV- und Icon-Meldungen zeigen exemplarisch das Dilemma, in dem (wohlhabende) Menschen im Allgemeinen und Marketingprofis im Besonderen stecken: Die Leute mögen nun mal schwere Autos und klimaschädliche Reisen. Deshalb werden Automobilkonzerne und Reedereien nicht aufhören, beides anzubieten. Mehr noch als politische Regularien, die ja immer auch Widerstand erzeugen, müssten attraktive Alternativen her. Das wäre doch mal ein Top-Job für Marketingprofis – und ein richtig dickes Brett. Nachhaltigkeit geht nicht ohne Demokratie Aus gegebenem Anlass noch eine bemerkenswerte Meldung vom Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW): Der Verband hat die Liste seiner Ausschlusskriterien für eine Verbandsmitgliedschaft um Demokratiefeindlichkeit und rechtsextreme Gesinnung erweitert. „Nachhaltigkeit und Demokratie hängen fest zusammen, die Werte eines nachhaltigen Wirtschaftens sind Weltoffenheit, Toleranz und Diversität“, erklärt BNW-Geschäftsführerin Katharina Reuter. Man dürfe den Blick nicht auf die ökologische Nachhaltigkeit verengen, sondern müsse gerade jetzt die sozialen Aspekte besonders betonen. „Menschenrechte in der Lieferkette gehören genauso dazu wie der Schutz von Minderheiten hier in Deutschland“, so die BNW-Chefin. Der Verband hatte schon mit dem Einzug der AfD in den Bundestag im Jahr 2017 einen Unvereinbarkeitsbeschluss in seiner Satzung verankert: Dem zufolge beantwortet der BNW keine Anfragen von AfD-Abgeordneten, vereinbart keine Termine mit ihnen oder ihren Mitarbeitenden, lädt sie nicht zu Veranstaltungen ein und nimmt keine Einladungen der AfD an. Man kann also sagen: Im BNW befinden sich Unternehmen schon rein politisch betrachtet in bester Gesellschaft. |