| Liebe Frau Do, Europa – das ist eine Idee und ein Kontinent, aber vor allem der dringend notwendige Machtblock zwischen China und den USA. Europa steht für die Aufklärung, für Demokratie, Vernunft und Werte. Deswegen ist es für mich nur eine gute, folgerichtige Nachricht, wenn Populisten in Europa irgendwann dann doch zu Fall kommen. Andrej Babis sah sich Geldwäschevorwürfen ausgesetzt und verlor die Wahl, Sebastian Kurz steht unter Korruptionsverdacht und musste zurücktreten. Diese beiden Regierungschefs von Tschechien und Österreich passten und passen nicht zur europäischen Idee. Und wenn die CDU/CSU sich jetzt neu sortieren muss, dann kann das System Kurz kein Vorbild mehr sein, auch das ein guter Nebeneffekt. Heute wichtig: Sondierung: Während die Union sich also auf die Opposition vorbereitet, gehen die Ampelsondierungen weiter. Heute ab neun Uhr tagen SPD, Grüne und FDP wieder. Beim Thema Finanzen sei man noch weit auseinander, ließ Grünen-Chef Robert Habeck durchblicken. Ein wichtiger Mann am Verhandlungstisch ist Harald Christ. Der Unternehmer verhandelt für die FDP – zuvor hatte er 30 Jahre lang das SPD-Parteibuch. Welche Rolle der Multimillionär spielen könnte, erklärt Tim Braune. Corona-Tests: Ab heute sind die Corona-Tests für die meisten Bürger nicht mehr kostenlos. Befürworter der Entscheidung hoffen auf neue Anreize für eine Impfung, Patientenschützer fürchten eine steigende Dunkelziffer bei den Infektionen. Gregor Mayntz schildert die Argumente. Welche Regeln nun genau gelten, lesen Sie hier. Bäume für die Stadt: Unsere Innenstädte sollen grüner werden. Die Landesregierung legt ein Förderprogramm für Städte und Gemeinden neu auf. Fassaden sollen begrünt und 2000 Bäume gepflanzt werden, wie Kommunalministerin Ina Scharrenbach von der CDU erklärt. Die Bäume sollen helfen, dass bei Starkregen das Wasser besser versickert. Kirsten Bialdiga weiß mehr. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Schmutzeleien: So umschrieb Horst Seehofer einst das Verhalten von Markus Söder, dem er unterstellte, nur am eigenen Machterhalt interessiert zu sein. Gregor Mayntz benutzt den Begriff, um in seinem Leitartikel drei Nachrichten zusammenzuführen: Sebastian Kurz, Andrej Babis und eben Markus Söder, der Ärger mit dem CSU-Nachwuchs hat. Österreich: Der Rücktritt des Bundeskanzlers des Nachbarlandes im Süden lohnt aber einen genaueren Blick. In seiner Analyse beschreibt unser Wiener Korrespondent Rudolf Gruber, warum trotz alledem mit Sebastian Kurz noch zu rechnen ist. Fußball: Spiele der deutschen Nationalmannschaft haben einst auch jene gefesselt, die sich sonst nicht so sehr für den Sport interessieren. Stefan Klüttermann schildert in seiner Analyse, wie die Straßenfeger von früher zu einer Massenware verkommen und wer daran schuld ist. So gesehen: Der Fußball ist nicht mehr, was er mal war – aber die Raumfahrt erst recht nicht. Ich erinnere mich gut daran, wie gebannt ich die Starts von Mondraketen und Space Shuttles einst verfolgt habe. Bedeutende Momente. Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit und so weiter. Die Kommerzialisierung der Raumfahrt führt zu ihrer Trivialisierung. Morgen soll der inzwischen 90-jährige Star-Trek-Darsteller William Shatner mit einer Raumkapsel von Jeff Bezos ins All fliegen. Warum? Weil es gute Werbung ist, und weil er’s kann. Ich vermute, dass Sie noch kein Ticket gebucht haben. Aber jetzt sollten Sie einen kleinen Schritt in die neue Woche wagen. Vielleicht hat die Menschheit ja auch etwas davon. Bis morgen! Herzlich, Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden
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