, der aktuelle Dekra-Verkehrssicherheitsreport Technik und Mensch bestätigt einen traurigen Trend: Nach einem pandemiebedingten Tiefstand im Jahr 2020 steigt die Zahl der Verkehrstoten in der EU wieder an: von damals 18.800 auf 22.600 im Jahr 2022. Laut den polizeilichen Unterlagen sind fast alle Verkehrsunfälle auf menschliches (Fehl-)Verhalten zurückzuführen; technische oder Infrastruktur-Mängel spielen nur eine marginale Rolle. Da liegt die Forderung nach einem verstärkten Einsatz von automatisierten Fahrsystemen auf der Hand. Doch der Dekra-Report warnt zu Recht vor einem blinden Vertrauen in die Technik. Schließlich sind auch grundsätzlich sinnvolle Assistenzsysteme nicht frei von Risiken und Nebenwirkungen. So können sie etwa Fahrer überfordern oder in trügerischer Sicherheit wiegen. Antonio Avenoso, Geschäftsführer des Europäischen Verkehrssicherheitsrats (ETSC), setzt sich deshalb für die EU-weite Meldepflicht von Unfällen mit Beteiligung von Systemen für assistiertes und automatisiertes Fahren ein. Denn auch wenn zu erwarten ist, dass sich mit Hilfe automatisierter Systeme die Todeszahlen insgesamt spürbar senken lassen, dürfte mit steigender Verbreitung dieser Systeme technisches Fehlverhalten als Unfallursache eine größere Rolle spielen. Umso wichtiger ist dann eine sorgfältige Fehleranalyse. Ihr Ingo Kuss Director Content Electronics |