es ist Dienstag, und wir müssen über Sex reden. Zum Beispiel über Sex hinterm Pub. So wie Prinz Harry, der uns heute mit seiner Autobiografie „Spare“ die Zunge locker macht und den Weg durch unsere Prüderie weist. Im Vereinigten Königreich jedenfalls ist Harrys Buch bereits seit Tagen das dominierende Thema in den Medien. Diskutiert wird seither über eine Schlägerei mit seinem Bruder, über Harrys Abschussliste in Afghanistan und eben über Sex im Freien. Unseren Kritiker Christian Schnee hat Dirty Harry jedenfalls die Schamesröte ins Gesicht getrieben. Seine Gedanken zur Debatte können Sie hier nachlesen. Bleiben wir also beim Thema! Bleiben wir bei Sex, Drugs and Rock 'n' Roll – oder bei dem, was davon übrig ist: Der eigentümliche Trend zum trans-Sein. Cicero-Autorin Christine Zinner hat den Kinder- und Jugendpsychiater Veit Roessner aufgesucht, um das Phänomen besser zu ergründen. Im Interview erklärt der, was es mit Gen-Umwelt-Interaktionen auf sich hat, warum Jugendliche in manchen Bereichen ihres Lebens heute eher unter- als überbehütet sind und was das alles mit Transsexualität zu tun hat. Und damit zu einem anderen heiklen Thema: Das Dorf Lützerath steht kurz vor der Räumung. Einmal mehr heißt das für die Beamten vor Ort: Es wird auch zu Gewalt kommen. In einem Gastbeitrag kritisiert der Polizist und Gewerkschafter (DPolG) Kristian Beara die Verharmlosung der militanten Besetzerszene durch Politik, Medien und das links-bürgerliche Lager. Für Beara ist klar: Wir halten mal wieder den Kopf hin. Einer muss es eben machen. Einer wie Armin Schuster. Während der Migrationskrise traute sich der CDU-Politiker und frühere Grenzschützer, der Kanzlerin zu widersprechen. Jetzt ist Schuster Innenminister in Dresden. Mit der Autorität seines neuen Amtes kann er sich immerhin Gehör verschaffen und die Bundesregierung zum Handeln auffordern. Für meinen Kollegen Daniel Gräber ist Schuster daher der sächsische Sheriff. Und einen solchen Sheriff kann man eigentlich überall gebrauchen. Vor allem in Tadschikistan. Dort ist die Situation für Außenstehende verworren, aber hochgradig explosiv: Zwischen dem afghanischen Taliban-Regime und der Regierung von Tadschikistan bahnt sich ein Konflikt an, der die gesamte Region in Unruhe und militärische Konflikte stürzen könnte. Unser Experte Kamran Bokhari sieht gar die alten Dämonen in die Region zurückkehren. Bevor das passiert, sollten wir aber lieber wieder über Sex reden. Oder über andere laszive Dinge. Den Konservatismus zum Beispiel. Während etwa die Union unter Friedrich Merz nach der richtigen Linie sucht, versuchen Parteien, die Leerstelle im bürgerlichen Lager neu zu besetzen. Doch zeigt die Praxis der zurückliegenden Jahre, dass Parteineugründungen im liberal-konservativen Spektrum wenig Erfolg versprechen – trotz viel Wählerpotenzial. Moritz Gathmann und Alexander Marguier haben sich die Sexyness der neuen Kleinparteien einmal aus der Nähe angeschaut. Ihren Artikel finden Sie hier. Und morgen reden wir an dieser Stelle über Harrys ersten Sex mit einer älteren Frau sowie über andere Schmuddel und Schmonzes. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |