Harter Lockdown in Sicht | Laschet & Co. | Einsam in der Pandemie
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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

12. Dezember 2020

Liebe Frau Do,

Armin Laschet plädiert für einen schnellstmöglichen, bundesweiten, harten Lockdown und will das am Wochenende bei einem Bund-Länder-Gipfel durchsetzen. Der NRW-Ministerpräsident hat damit, für viele doch unerwartet, eine glasklare Position eingenommen und schont damit auch nicht mehr den Weihnachtsfrieden. Die Hintergründe und Reaktionen in Berlin und Düsseldorf haben Kirsten Bialdiga, Jan Drebes und Maximilian Plück recherchiert.

Dass ich diese Festlegung nur begrüßen kann, wird Sie nicht überraschen. Aber der Mann, der CDU-Vorsitzender werden will, gewinnt damit auch eine neue politische Statur, schreibe ich in meinem Leitartikel. Wie die Schulen und Kitas in NRW in die kommende Woche gehen, hat Kirsten Bialdiga recherchiert – da kommt einiges auf die Eltern zu. Offen ist noch, wie wir es mit öffentlichen Gottesdiensten halten wollen. Horst Thoren sieht es in seinem Leitartikel als einen Akt christlicher Nächstliebe, darauf vorerst zu verzichten.   

 Auch Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus appelliert an die Kirchen, sich Alternativen zu Gottesdiensten zu überlegen. Aber in dem Interview mit ihm, das Birgit Marschall und Kerstin Münstermann geführt haben, geht es auch um die K-Frage der CDU. Zu besprechen sei das mit den Vorsitzenden der CDU und CSU, aber er selbst wolle auch „ein Wort“ mitreden. „Wir sollten die Entscheidung dann aber schnell und schlank treffen.“ Dass er auch ins Rennen um den CDU-Vorsitz eintreten könnte, weist Brinkhaus nicht ausdrücklich zurück. Er sei als Fraktionsvorsitzender sehr gut beschäftigt, aber: „Der Ostwestfale drängt maximal einmal im Leben auf ein Amt, danach lässt er sich lieber rufen.“

 Gerufen hat Joseph „Joe“ Biden eine Reihe von langjährigen Mitstreitern, um seinem Kabinett beizutreten. Der designierte US-Präsident löst damit innerhalb der eigenen Partei ein gewisses Rumoren aus, wie unser Washington-Korrespondent Frank Herrmann berichtet. Von Biden zu Goebbels fällt mir beim besten Willen keine Überleitung an, außer vielleicht, dass die beiden den gleichen Vornamen tragen. Das Stadtarchiv von Mönchengladbach hat durch einen Zufall drei Jugendbilder des späteren NS-Propagandaministers gefunden, die ihn als Jungschauspieler zeigen. Was dahinter steckt und wie die Fotos zu deuten sind, hat Martin Kessler gemeinsam mit dem Leiter des Stadtarchivs, Helge Kleifeld, recherchiert. 

 Gestern hatte ich Ihnen geschrieben, dass wir nicht die ersten sein wollen, die den Stab über den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki brechen. Einige von Ihnen haben das so verstanden, dass wir ihn vor den Folgen seines mutmaßlichen Fehlverhaltens schützen. Dabei geht es uns um das Gegenteil: Natürlich muss er etwaige kirchen- und strafrechtliche Urteile akzeptieren und im Zweifel schon vorher persönliche Konsequenzen ziehen. Der richterliche Stab wurde schon im Mittelalter verwendet – und eine Gerichtsbarkeit sind wir nun gerade nicht. Mir ging es bei diesem Satz vor allem um Woelkis Beiträge zur RP-Kolumne „Gott und die Welt“. Aus meiner Sicht wäre es voreilig und vermessen, wenn wir hier vor allen anderen Instanzen handeln. Dass wir die zunehmend bekanntwerdenden Fakten und Einschätzungen genau verfolgen und bewerten, versteht sich von selbst. Geben Sie uns bitte noch etwas Zeit. Der Kardinal hat jetzt Papst Franziskus aufgefordert, die Vorwürfe gegen ihn zu prüfen. Was dieses Manöver bedeutet, ordnet Lothar Schröder ein.

 

Aber jetzt ist erstmal Wochenende. Genießen Sie es, so gut es mit Abstand und Maske geht – nächste Woche wird vermutlich nochmal alles anders. Zum bevorstehenden Lockdown passt die Analyse von Dorothee Krings über die Einsamkeit. Es sind demnach eher die jungen Menschen, die unter der Isolation leiden. Vielleicht hilft Musik? Der ideale Soundtrack zur Pandemie kommt von Taylor Swift, behauptet jedenfalls Philipp Holstein. Die 31-Jährige Sängerin feiert übrigens morgen ihren 31. Geburtstag, während wir auf den Bund-Länder-Gipfel sehen, der um 10 Uhr beginnt. Am Montag melde ich mich mit dem neuesten Lockdown-Stand bei Ihnen. Bis dahin!

 

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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