1. Heimvorteil trotz Geisterspiel Eine neue Studie der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Paderborn zeigt: Den Heimvorteil im Fußball gibt es auch in Spielen ohne Zuschauer. Statistisch gesehen gewinnt in 47 von 100 Bundesliga-Spielen die Heimmannschaft, aber nur in 28 von 100 Spielen die Auswärtsmannschaft. Als Gründe dafür werden häufig der unmittelbare Einfluss der Zuschauer auf Schiedsrichterentscheidungen sowie die offensivere Spielweise der Heimmannschaft, angefeuert durch heimische Fangesänge, genannt. Die Forscher analysierten nun mehr als 40.000 Spiele in den wichtigsten europäischen Fußball-Ligen vor und während der Pandemie, darunter mehr als 1000 Profi-Spiele ohne Zuschauer. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich zwar die spielrelevanten Parameter, wie Torschüsse sowie gelbe und rote Karten, ohne Zuschauer angleichen, sich dies aber nur begrenzt auf den eigentlichen Heimvorteil während der Pandemie auswirkt“, erklärt Professor Daniel Memmert, einer der Studienautoren. Der Heimvorteil könne demnach nicht mit dem positiven Einfluss der sozialen Unterstützung durch Zuschauer allein erklärt werden, resümieren die Wissenschaftler. Andere Faktoren, wie das Territorialverhalten der Heimmannschaft in gewohnter Umgebung, seien ausschlaggebend für den Heimvorteil. | Helmut Broeg, Wissen & Gesundheit |
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