Liebe Frau Do, wer dem US-Anwalt Michael Cohen auch nur ein bisschen zu glauben vermag, der muss spätestens jetzt ernsthaft an der Eignung Donald Trumps für das Amt des US-Präsidenten zweifeln. Die Aussagen des früheren Trump-Beraters vor dem Kongress gestern waren außergewöhnlich belastend. Trump sei ein „Betrüger, ein Schwindler, ein Rassist, ein Lügner“, führte Cohen aus und begründete dies umfassend. Cohen legte Dokumente vor, die eine Schweigegeld-Zahlung Trumps an eine Porno-Darstellerin belegen, und er erklärte, dass Trump entgegen früherer Aussagen doch noch im Präsidentschaftswahlkampf Geschäfte mit Russland gemacht habe. Er schäme sich, dass er dazu beigetragen habe, „Herrn Trumps unerlaubte Handlungen zu verschleiern, statt auf mein eigenes Gewissen zu hören‘, sagte Cohen. RP Online hat die Details der brisanten Aussage. Vielleicht hat Donald Trump auch deshalb so viel Engagement in das Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un in Vietnam gesteckt. Ein diplomatischer Erfolg bei einem der schwierigsten und hartnäckigsten internationalen Konflikte könnte Trump in der Öffentlichkeit helfen. Der US-Präsident will den Nordkoreaner dazu bringen, das Atomarsenal des Landes abzurüsten und den Menschen in dem bitterarmen Land eine Perspektive zu bieten, die wenigstens ansatzweise mit Wohlstand und Freiheitsrechten zu tun haben könnte. Ob es gelingt? Matthias Beermann und Frank Herrmann blicken auf das Treffen. Heute übernehmen die Frauen die Herrschaft in der Region. Altweiber, oder auch Weiberfastnacht, ist das Hochamt für die Närrinnen. Die Tradition aus dem Mittelalter besagt, dass die Frauen den Männern am heutigen Tage die Krawatte als Symbol maskuliner Macht abschneiden sollen. Sie übernehmen das Zepter, doch aus dem Brauch wird auch im Rest des Jahres zusehends Alltag. In Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Gut so, denn Macht sollte zwar stets mit Bedacht und Sorgfalt, aber nie von nur einem Geschlecht ausgeübt werden. Heute wird aber nicht sinniert, sondern gefeiert. Sabine Kricke sagt Ihnen, wo sie kurzfristig noch Kostüme bekommen können und wo das Feiern sich besonders lohnt. Unser Kulturchef Lothar Schröder hat sich zum Auftakt des Straßenkarnevals grundsätzlich Gedanken darüber gemacht, was der institutionalisierte Humorbetrieb in einer durch politische Korrektheit und sprachliche Tugendwächter sensibilisierten Zeit eigentlich noch darf. Meine Meinung: nahezu alles. Herzlich Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |