wohl dem, der Kollegen hat, die für „Notfälle“ ihre Süßigkeitenschublade öffnen. In einem Büro gibt es wahlweise Lakritz (vegan, versteht sich), im anderen dänische Butterplätzchen. Weil die Autorin nicht zu denen gehören will, die immer nimmt, aber nie gibt, hält sie auch im eigenen Büro etwas für die Kollegen bereit. Obst der Saison. Mandarinen im Herbst, Nektarinen im Sommer. Sagen wir mal so: Dass der Kollege seine Plätzchen wegschmeißen musste, weil sie verschimmelt waren, ist sicher noch nie vorgekommen. Der Plan wurde also jüngst überarbeitet: Auf dem Tisch stehen jetzt Spekulatius. Und die Packung ist schon verdächtig leer, obwohl es doch allen angeblich „noch viel zu früh“ für solche Leckereien ist. In diesem Sinne: Genehmigen Sie sich gerne noch eine kleine Stärkung, bevor Sie in die Hauptwache einsteigen.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Kaum Fürsprecher: Das Schicksal des Wolfes wurde schon in der Märchenwelt besiegelt. Auch da kam er nicht mit dem Leben davon, wenn er Beute machte. Im Main-Kinzig-Kreis wollen gewiss selbst die lautesten Kritiker nicht, dass einem Wolf – wie im Märchen – Steine in den Bauch eingenäht werden, so dass er einen qualvollen Tod sterben muss. Ihn aber fern heimischer Weiden wissen, das wollen sie schon. Mit anderen Worten: Einzelne „Problemtiere“, und zwar die mit besonders großem Appetit, sollen zum Abschuss freigegeben werden. Eine Mehrheit der Politiker im Main-Kinzig-Kreis will die Jagd auf den Wolf erleichtern, um Weidetiere zu schützen. Dazu soll der Schutzstatus des Wolfes herabgestuft werden. Das fordert die im Kreis regierende Koalition aus SPD und CDU, wie unser Autor Jan Schiefenhövel berichtet. So soll „ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Weidetiere, den Bedürfnissen der Menschen und dem Schutz der Wölfe“ geschaffen werden. Dazu gehöre auch, einzelne Tiere zu jagen und zu töten, wenn Weidetiere in Gefahr seien. Forderungen wie diese sind in der Vergangenheit auch andernorts laut geworden – bisher wurde aber immer zugunsten des Raubtiers geurteilt, wie zuletzt etwa in der Rhön und im bayerischen Spessart. Welche Pläne es – über den Antrag hinaus – noch gibt, den Tierhaltern entgegenzukommen, lesen Sie hier.
Besserer Schutz von Weidetieren: Der südhessische Main-Kinzig-Kreis will die Jagd auf Wölfe erleichtern. Bild: dpa
Abgetaucht: Liest sich wie ein Krimi – und ist es vielleicht auch. Der Geschäftsführer der Modekette Aachener, Friedrich-Wilhelm Göbel, wird per Haftbefehl gesucht. Er war am Donnerstag nicht zu einem Gerichtstermin erschienen. Göbel hatte Mitte des Jahres sechs ehemalige Galeria-Standorte übernommen – darunter auch das Karstadt-Haus an der Frankfurter Zeil. Mit seinem Untertauchen scheint auch die Zukunft des geplanten „Aachener Department Store“ ungewiss zu sein. Aber Göbel versucht, von einem unbekannten Aufenthaltsort aus zu beruhigen. „Die Pläne werden weiterverfolgt, absolut“, schreibt er per Mail. Schließlich seien Ware, Technik und Personal schon größtenteils vorhanden. Nach aktuellem Stand soll weiterhin am 23. November mit dem Verkauf begonnen werden. Göbel wird vorgeworfen, vor drei Jahren eine falsche eidesstattliche Erklärung abgegeben zu haben. Unter anderem soll er einem Gerichtsvollzieher gegenüber falschen Angaben zu seinem Einkommen gemacht haben.
Stimmen zum Migrationsgipfel: Die Reaktionen auf den Migrationsgipfel haben in Hessen nicht lange auf sich warten lassen. Unter anderem wird seitens eines Sprechers des Städtetags die Passage zur Beteiligung des Bundes an der Finanzierung der Flüchtlingshilfen bemängelt. Der Bund zahlt vom nächsten Jahr an eine „Pro-Kopf-Pauschale“ in Höhe von 7.500 Euro – die Länder hatten mindestens 10.500 Euro gefordert. Auch der Landrat des Main-Taunus-Kreises, Michael Cyriax (CDU), hatte sich mehr von dem Gipfeltreffen erhofft. In der Frage, wie mit Zuwanderern, die keine Aussicht auf Asyl haben, umgegangen werden soll, „sei die Runde faktisch keinen Schritt weitergekommen“. In Wiesbaden bewertet man die Ergebnisse weitaus positiver. Boris Rhein, der unter den 16 Ministerpräsidenten der Länder gegenwärtig den Vorsitz hat, spricht von einem Schritt in die richtige Richtung. Weitere Stimmen zum Migrationsgipfel – sowohl kritische als auch lobende – haben unsere Autoren eingeholt.
Anfangs Wolkenfelder, aber weitgehend trocken. Später zeitweise Sonnenschein. Am Nachmittag Höchstwerte zwischen 11 und 13 Grad.
Geburtstag haben am
Mittwoch, 8. November
Thomas Picard, Geschäftsführer der Picard Lederwaren, Obertshausen (74); Lutz Diederichs, Vorsitzender der Deutschland-Niederlassung der französischen Großbank BNP Paribas, Frankfurt (61); Nikola Hahn, in Rödermark lebende Kriminalschriftstellerin (60); Marc Stabernack, Inhaber des Frankfurter Juweliergeschäfts Friedrich (59); Kai Middendorff, Frankfurter Galerist (58); Timmo Hardung, Sportdirektor bei Eintracht Frankfurt (34).
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Fragen und Antworten zur Zuwanderung im Jahr 2023. Seien Sie am 30. November 2023 um 19:30 Uhr mit dabei.Gäste sind u.a. Jan Weckler und Dr. Reinhard Müller.
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Eine grausige Entdeckung an einem unerwarteten Ort… Privatdetektiv Steffen Horndeichs 15. Fall in Darmstadt von SPIEGEL-Bestsellerautor Michael Kibler.