Heute in Rhein-Main: Der Druck auf Feldmann wächst

Guten Abend,

immer wenn man denkt, die Causa Feldmann habe ihren Höhepunkt erreicht, wird es noch schlimmer. Am Sonntag wurde ein wenige Sekunden langes Video bekannt, das den Frankfurter Oberbürgermeister während einer Rede in einem Flugzeug auf dem Weg zum Eintracht-Spiel in Sevilla zeigt; er sagt dort, dass ihn die Flugbegleiterinnen „hormonell am Anfang erst einmal außer Gefecht gesetzt“ hätten. Dieser überaus peinliche Satz hat nun dazu geführt, dass sich die SPD, also seine eigene Partei, und die Grünen im Frankfurter Rathaus endgültig von ihm absetzen. Beide Parteien riefen ihn am Montag zum sofortigen Rücktritt auf. Bisher hatten sie das erst für den Fall gefordert, dass die von der Staatsanwaltschaft gegen ihn erhobene Anklage vom Gericht zugelassen wird.

Feldmann hat sich entschuldigt und von einem „blöden Spruch“ gesprochen, aber nach all den Fehltritten, auch rund um die Siegesfeier, interessiert das eigentlich niemanden mehr. Inzwischen ist er zum Weltwirtschaftsforum gereist, wo am Dienstagabend die traditionelle Veranstaltung „Frankfurt meets Davos“ stattfindet. Das wirkt wie eine Flucht, wie Carsten Knop in seinem Kommentar schreibt, er handele wie ein Süchtiger, der Angst vor der Realität habe. Sie wird ihn allerdings auch in diesem Bergdorf einholen. Es wird immer einsamer um das Stadtoberhaupt.

Die SPD ist auch sonst im Moment für Schlagzeilen gut. Natürlich interessiert es in Wiesbaden, ob die SPD-Landesvorsitzende Nancy Faeser, die erst vor wenigen Tagen im Amt bestätigt worden ist, bei der Landtagswahl 2023 Spitzenkandidatin ihrer Partei wird, obwohl sie ja auch als Bundesinnenministerin zeichnet. Aber die unverhoffte Stellungnahme ihrer Genossin Christine Lambrecht, ihres Zeichen Verteidigungsministerin, hätte Faeser nun wahrlich nicht benötigt. Lambrecht sagte vergangene Woche, sie setze darauf, dass Faeser erste Ministerpräsidentin Hessens werde. Nun wiederum sah sich Faeser genötigt, in einem Zeitungsinterview zu sagen, sie habe nicht vor, ihr Amt als Ministerin aufzugeben. Fazit: Immer noch unklar, wer für die SPD kandidiert. Dafür aber sehr klar, dass es zwischen Lambrecht und Faeser nicht recht stimmt.

Und außerdem hat der legendäre Frankfurter Jazzkeller sein siebzigjähriges Bestehen gefeiert +++ haben Wissenschaftler der Hochschule Darmstadt ein Forschungsvorhaben initiiert, das helfen soll, mit Meditation und Wahrnehmungsübungen Stress besser zu bewältigen +++ verschiebt Wiesbaden das Ziel des emissionsfreien Busverkehrs in die ferne Zukunft.

Einen angenehmen Abend wünscht Ihnen

Ihr Manfred Köhler

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Das Wetter für Dienstag

In der Früh regnet es noch etwas, danach setzt sich aber trockenes Wetter durch. Dazu wechseln sich Sonne und Wolken ab. Die Temperaturen steigen auf rund 21 Grad. Nachts trocken bei 10 Grad.

Geburtstag haben am Dienstag

Ernst Osterkamp, Literaturwissenschaftler, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt (72); Wolfgang Kollmeier (CDU), früherer Erster Kreisbeigeordneter im Main-Taunus-Kreis (70); Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie, Frankfurt (60); Joachim Liebler, Sprecher der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Rhein Main, Mainz (58); Ursula Groden-Kranich (CDU), von 2013 bis Oktober 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags (Wahlkreis Mainz) (57); Nico Wehnemann (Die Partei), Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung Frankfurt (39).