Heute in Rhein-Main: Der geplatzte Traum von der Vier-Tage-Woche
Guten Abend,
Katerstimmung am Montag. Das Museumsuferfest hat Spuren hinterlassen. Zumindest bei denen, die bis zur späten Stunde ausgeharrt haben, um am Sonntagabend das Abschlussfeuerwerk zu sehen. Aber auch bei jenen, die in den Morgenstunden damit beschäftigt waren, die Spuren des Festes, das immerhin etwa eine Million Besucher angezogen hat, zu beseitigen. Nach den Müllbergen zu schließen, war es eine ausgelassene Party.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Übrigens – falls Sie den Überblick verloren haben sollten: Wir sind schon in der sechsten Ferienwoche. Noch scheint ein kleiner Sommer-Schlummer über dem Land zu liegen. Genießen Sie noch ein bisschen die Ruhe, bevor es in der nächsten Woche wieder voller wird auf Hessens Straßen und in viele Familien der Alltag zurückkehrt – wir versorgen Sie derweil mit den wichtigsten Nachrichten für und aus der Region.
Vier-Tage-Woche in Pflegeheimen: Die Idee klang nach Fortschritt. Nach einem kreativen Lösungsansatz für ein sich immer weiter zuspitzendes Problem. Weil sich immer weniger Menschen für den Pflegeberuf entscheiden, sollte in Frankfurt durch einen Modellversuch der Beruf einen Imagewandel erleben. Frei nach dem Motto: Wer hart arbeitet, hat sich auch viel Freizeit verdient. In Frankfurter Pflegeheimen sollte (der aufmerksame Leser merkt: Konjunktiv) ein Modellversuch gestartet werden. Bei vollen Bezügen, so der Plan, müssen die Pflegekräfte nur 32 Stunden je Woche arbeiten. Die Vier-Tage-Woche also als Versuch, mehr Menschen für den Beruf zu begeistern. Vorgeschlagen hatten das die Fraktionen von SPD, FDP, Grüne und Volt schon im Mai. Kleines Problem: Seither ist wenig passiert. Denn eines schien nicht bedacht worden zu sein: Wer auf ein solches Modell umschwenkt, der braucht, um langfristig Erfolg zu haben, kurzfristig mehr Personal, um den Dienstplan zu füllen. Eine neue Vorschrift, die von Januar 2025 einen höheren Personalschlüssel vorsieht, verschärft die Situation zusätzlich. Was aus den Plänen rund um den Modellversuch geworden ist, hat unsere Autorin Laura-Marie Büll aufgeschrieben.
Sollte den Pflegeberuf in Frankfurt attraktiver gestalten: Die Vier-Tage-Woche. Durch den Fachkräftemangel ist ihre Umsetzung allerdings kaum möglich. Bild: dpa
Neue Lager-Bestimmungen für Batterien: Nach dem Brand bei einem Recyclingbetrieb in Offenbach in der vergangenen Woche zieht das Unternehmen Konsequenzen. Das Feuer hatte in kürzester Zeit gelagerte Akkus und Batterien entzündet – die Energie entlud sich explosionsartig. Schussähnliche Geräusche waren zu hören, versetzten Anwohner in Panik. Die Löscharbeiten gestalteten sich als aufwendig und kompliziert. Dass im Falle eines Brandes ein hohes Risiko von den gelagerten Lithium-Ionen-Akkus ausgeht, war dem Unternehmen schon vor Ausbruch des Feuers bewusst. Deshalb sei schon lange geplant gewesen, diese nur noch in Sicherheitscontainers zu lagern, die mit einer Löschanlage ausgestattet sind. Warum das dafür notwendige Genehmigungsverfahren mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als ursprünglich gedacht, wie das zuständige Regierungspräsidium Darmstadt als Aufsichtsbehörde zu den Plänen steht und welche Forderungen die Stadt an das Unternehmen stellt, hat unser Autor Jochen Remmert zusammengetragen.
Künstliche Intelligenz in der Lehre: Haben Sie auch schon einmal ChatGPT um Hilfe gebeten? Das kann manchmal sehr amüsant, mitunter aber durchaus inspirierend sein. Dass auch Studenten mit der Software experimentieren, dürfte niemanden überraschen. Im Gegenteil. Würden sie es nicht tun, wäre es ein mittelschwerer Skandal. Und so wird auch an den Universitäten in Hessen und Rheinland-Pfalz nicht darüber diskutiert, ob der Einsatz von Künstlicher Intelligenz verboten werden soll. Sondern vielmehr, wie mit den neuen Möglichkeiten umgegangen werden kann. Einig sind sich die für die Lehre zuständigen Vizepräsidenten darin, dass das Programm bei der Recherche und beim Schreiben von Aufsätzen für die Uni helfen kann – aber auch darin, dass beispielsweise Hausarbeiten als Leistungsnachweise an Bedeutung verlieren. Sie könnten, wie unser Autor Sascha Zoske im Gespräch mit Uni-Vertretern herausgefunden hat, künftig fast immer durch eine praktische Prüfung oder ein Kolloquium ergänzt werden. Die Studenten müssten ja noch immer beweisen, dass sie die Materie durchdrungen haben.
Gerd-Theo Umberg, früherer Professor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt, ehemaliger Intendant des Staatstheaters Darmstadt (80); Uwe Fröhlich, Ko-Vorstandsvorsitzender der DZ Bank, Frankfurt, Träger des Preises „European Banker of the Year“ 2022 (63); Bernd Herkner, Direktor des Naturhistorischen Museums, Mainz (63)
DAS Ausflugsziel schlechthin: Der Rheingau bietet wegweisende Klosterkultur, Burgen & Schlösser, eine reizvolle Weinbau-Landschaft und herrliche Wanderwege.
Die Vase von KPM Berlin, versehen mit dem „Kluge Kopf Signet“ der F.A.Z., ist eine Multifunktionslösung, die als Vase, Karaffe und Diffuser verwendet werden kann.
Volker Looman – Finanzanalytiker und Kolumnist der F.A.Z. – beantwortet mit Fachwissen und Humor Fragen über Ihr privates Vermögen in Berlin und Frankfurt.
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