so eine Corona-Infektion kommt in den meisten Fällen ungelegen. Aber eben nicht in allen. Vielleicht, ganz vielleicht nur, hat Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) ein kleines bisschen erleichtert auf sein positives PCR-Ergebnis reagiert. So kann er, wenige Tage vor der möglichen Abwahl, einfach abtauchen. Noch ist offen, ob Feldmann am Sonntag, dem Tag, an dem Frankfurts Bürger über seine politische Zukunft entscheiden, für öffentliche Stellungnahmen zur Verfügung steht. Sollte der Corona-Test nach fünf Tagen Isolation am Samstag negativ sein, werde Feldmann am Sonntagabend in den Römer kommen, sagt zumindest sein Sprecher. Was sonst noch wichtig war am heutigen Tag, wie es um die Zukunft der Innenstädte steht, wenn große Warenhäuser wie Galeria Karstadt Kaufhof mit dem Rückzug drohen und ob Frankfurts Weihnachtsbaum durch Schönheit oder doch durch Schiefwuchs glänzt, lesen Sie in der Hauptwache.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Doppelstandorte in Gefahr: Manche Nachrichten scheinen sich zu wiederholen. Erst zwei Jahre ist es her, dass der fusionierte Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof im ersten Corona-Lockdown Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen musste. Damals wurden fast 40 Filialen geschlossen und 4000 Stellen abgebaut. Nun sollen abermals mehr als 40 der verbliebenen 131 Kaufhäuser geschlossen werden. Welche? Darüber kann bisher nur spekuliert werden. Marcel Schäuble, Gewerkschaftssekretär für Handel beim Verdi-Landesbezirk Hessen, geht davon aus, dass sogenannte Doppelstandorte betroffen sein könnten. Also Einkaufsstraßen, in denen ehemalige Karstadt- und Kaufhof-Filialen, die inzwischen unter Galeria firmieren und oft nur einige Hundert Meter voneinander entfernt liegen. In Hessen ist das noch in drei Städten der Fall: in Wiesbaden, Darmstadt und Frankfurt. Im Gespräch mit Wirtschaftsredakteurin Petra Kirchhoff platziert Schäuble klare Erwartungen an Konzern-Chef René Benko. Der mache über sein Immobilienunternehmen Signa Holding jedes Jahr Milliardengewinne und müsse sich in der aktuellen Situation finanziell stärker engagieren. Stattdessen, so die Einschätzung des Gewerkschaftssekretärs, zeichne sich immer mehr ab, dass es dem Eigentümer nur um den Immobilienbesitz gehe und nicht um die Zukunft der Warenhäuser.
Umfrage zu Feldmann: Wer sich in Frankfurt gerade in geselliger, aber noch fremder Runde an den klassischen Small-Talk-Themen abzuarbeiten versucht, scheitert. Wetter? Zu warm. Corona? Was war das noch? Feldmann! Ja, zu ihm haben alle eine Meinung. Das hat sich auch eine neue Vereinigung namens „Initiative Neustart Frankfurt“ gedacht und eine Umfrage zum Bürgerentscheid am Sonntag in Auftrag gegeben. 500 Frankfurter hat das von der Initiative beauftragte Meinungsforschungsinstitut Insa Consulere telefonisch und online befragt. 61 Prozent der Befragten sollen angegeben haben, zur Wahl gehen zu wollen – sie haben „ja, sicher“ angekreuzt. Und wenn man den Trendforschern glaubt, wird es für Feldmann eng. 52 Prozent derer, die angaben, ihre Stimme abgeben zu wollen, teilten mit, den amtierenden Oberbürgermeister sicher abwählen zu wollen, weitere 20 Prozent tendieren dazu. Jetzt werden diejenigen aufschreien, die im Studium ein Statistik-Seminar besucht haben und bei denen exakt eine Regel hängen geblieben ist: Erst ab einem Umfang von 1000 Teilnehmern ist eine Umfrage repräsentativ. Was also darf aus den Zahlen interpretiert werden? Eine ganze Menge – behauptet zumindest das Meinungsforschungsinstitut Insa. Bei 500 Befragten sei nicht die grundsätzliche Aussagekraft geringer, sondern lediglich die Fehlertoleranz größer als bei 1000 Teilnehmern, sie liege dann bei mehr als 2,5 Prozent.
Gestatten: „Manni“, der Weihnachtsbaum. Um Energie zu sparen, soll die 25 Meter hohe Fichte dieses Jahr weniger beleuchtet werden. Bild: Saskia Stöhr
Manni, der einigermaßen schöne Weihnachtsbaum: In Zeiten der Krise wünschen sich die Menschen Beständigkeit – und in Frankfurt zählt zu dieser Beständigkeit das Wissen, dass der Weihnachtsbaum, der in den Wintermonaten auf dem Römer steht, sich durch ein hohes Maß an Hässlichkeit auszeichnet. Krumm, kahl, kaputt! So muss ein Weihnachtsbaum aussehen, der das herbe Herz der Hessen berührt. Weil man so schön unter ihm und über ihn meckern kann. Und jetzt das? Der Baum, er wurde übrigens auf den Namen Manfred, kurz „Manni“ getauft, ist einigermaßen intakt. Ein bisschen dick vielleicht, wie unser Autor Matthias Trautsch schreibt . Aber das steht dem Manfred. Hat ihm geholfen, den Transport ohne größere Schäden zu überstehen. Aber keine Sorge. Manni ist ja nur im Vergleich zu den Bäumen, die in den vergangenen Jahren ausgesucht wurden, von besonderer Schönheit. Ausreichend Makel hat er noch immer. Den ersten Test vor kritischem Publikum hat er am Dienstag schon bestanden. Manni wurde als „Brennholz“ bezeichnet und als „strubbelig“ beschimpft. Hat also doch alles seine Ordnung. Übrigens: Der Weihnachtsmarkt wird am 21. November um 17.30 Uhr eröffnet.
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