in Frankfurt könnte bald schon die Suche nach einem neuen Wappen-Adler beginnen, denn am aktuellen gibt es Kritik. Die Frankfurter Grünen haben ihre Suche nach einer möglichen Oberbürgermeisterkandidatin abgeschlossen. Sie werden am 5. März mit Manuela Rottmann ins Rennen gehen. Im Kreis Groß-Gerau wächst der Unmut. Auf einer Mülldeponie in Büttelborn soll ein Teil des Bauschutts gelagert werden, der beim Rückbau des Atommeilers in Biblis entsteht.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Wappen-Debatten: „Ein Adler ist kein Suppenhuhn.“ Mit diesem Satz beginnt unser Autor Matthias Trautsch seinen Artikel über den Frankfurter Wappenvogel. Der hat sich über die Jahrhunderte nämlich mehrfach gemausert. Umso erstaunlicher, dass sich eine Version von 1936 durchgesetzt hat, die der damalige Oberbürgermeister Fredrich Krebs, ein ausgemachter Nazi, in Auftrag gegeben hat. 1952 wurde die Abbildung des Adlers als Stadtwappen festgelegt, eine vereinfachte Form erscheint von 1985 an auf offiziellen Schriftstücken. Dabei sah der Stadt-Adler schon einmal ganz anders aus. Weniger Schnörkel, reduziert im Design. Hans Leistikow hatte diesen Adler entworfen. Er war von 1925 an Leiter des damals neu eingerichteten grafischen Büros der Stadtverwaltung. Stadtbaurat Ernst May persönlich war es, der Leistikow diese Position verschaffte. Die Ausstellung „Hans Leistikow, zurück in die Moderne“, zu sehen im Frankfurter Dommuseum, erinnert an den optischen Einfluss, den der Grafiker auf die Stadt hatte. Die Ausstellung wirft die Frage auf, ob die Zeit für einen „Adler-Relaunch“ nicht schon längst gekommen ist. Das findet zumindest Philipp Sturm von der Ernst-May-Gesellschaft. Denn der heute noch immer verwendete „Gloyr-Adler“ sei durch seine Wurzeln in der Nazizeit belastet. Er wünscht sich einen Gestaltungswettbewerb und „klare, einfache Formen“.
Die Kandidatin der Frankfurter Grünen für das Oberbürgermeisteramt Manuela Rottmann Bild: Lucas Bäuml
Rottmann als Kandidatin bestätigt: Fast könnte man meinen, die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung der Grünen am Samstag sei langweilig gewesen. Statt Kritik und Diskussionen gab es Harmonie und Zustimmung. Während der Versammlung, so lautete der Plan, sollte die Basis für Manuela Rottmann als Oberbürgermeisterkandidatin stimmen. Und der Plan ging auf. Die Basis hat sich nahezu geschlossen hinter die in Bad Kissingen lebende Bundespolitikerin gestellt. Über so viel Zuspruch schien Rottmann selbst überrascht zu sein, wie unsere Autorin Mechthild Harting schreibt. Denn viele derer, die für die Fünfzigjährige stimmten, hatten sie zuvor noch nie gesehen. Rottmann wird sich am 5. März zur Wahl stellen – gegen „starke Kandidaten“, wie sie selbst im Interview sagt. Und schiebt nach: „Wenn ich Sicherheit haben wollte, dann wäre ich dort geblieben, wo ich bin.“Im Interview macht sie auch klar, welche Ziele sie verfolgt: Frankfurt soll bis 2035 klimaneutral werden.„Das beinhaltet einen Umbau, der nicht nur städtische und öffentliche Investitionen erfordert, sondern vor allem Investitionen auf Seiten der Unternehmen, der Immobilieneigentümer und die Mobilisierung von Lösungen durch privates Kapital.“ Sie macht deutlich: „Die Politik kann Rahmenbedingungen setzen, die Bürger müssen es selber machen. Dann gestalten sie das auch mit, haben Lust drauf und entwickeln einen eigenen Ehrgeiz. Die Aufgabe ist, dieses Selbermachen zu motivieren.“
So viel Müll wie sechs Blauwale schwer: Ein Teil des Bauschutts, der beim Rückbau des Atommeilers in Biblis entsteht, soll auf einer Deponie im Kreis Groß-Gerau gelagert werden. Das erhitzt die Gemüter am Standort in Büttelborn. Denn das zuständige Regierungspräsidium hat den Deponiebetreiber dazu verpflichtet, den Abfall anzunehmen. Unser Autor Hans Dieter Erlenbach hat nachgefragt, um was für eine Art von Abfall es sich genau handelt. Die Rückbaumasse, so hat er erfahren, beträgt rund ein Million Tonnen. Zwei Drittel des Abfalls sollen nach Angaben des hessischen Umweltministeriums nie mit Radioaktivität in Verbindung gekommen sein. Sie gelten als Wertstoff und können problemlos wiederverwertet oder entsorgt werden. Das verbleibende Drittel hat, trotz geringer Belastung, eine uneingeschränkte Freigabe erhalten und darf ebenfalls wiederverwertet werden. Nur zwei Prozent des Abfalls gelten nach Angaben des Umweltministeriums als problematisch. Erlenbach erklärt in seinem Text, welche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, wieso eine einfache Deponie sehr wohl als Lager für „problematischen Abfall“ dieser Art in Frage kommt und wie hoch die Strahlung sein muss, damit der Müll in den Schacht Konrad nach Norddeutschland verfrachtet wird.
Die Woche startet regnerisch bei Temperaturen bis zu 9 Grad.
Geburtstag haben am
Montag, 21. November
Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), frühere Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, langjährige Bundestags- und Europaabgeordnete, Wiesbaden (80); Andreas Wellano, Schauspieler, Mitbegründer des Theaters Wu Wei, Frankfurt (74); Ursula Ott , Buchautorin und Chefredakteurin des Magazins Chrismon, Frankfurt (59).
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