Guten Abend, die Bahn stellt ihren neuen Schnellzug der Generation ICE 3 neo vor, das Land will unter anderem Studenten finanziell unterstützen, und Mäuse sind für ein Verkehrschaos in Frankfurt verantwortlich. Die wichtigsten Nachrichten aus der Region im Überblick.
Verbunden bleiben: Es soll sie ja geben, Menschen, die in Frankfurt leben und in Köln arbeiten (Umgekehrt geht das natürlich auch. Aber wer will schon nach Köln?). Die meist Pendler verteidigen ihr Lebensmodell, das sich zwangsläufig viel an Bahnhöfen und in Zügen abspielt. Sei ja alles gar nicht so schlimm. Und die Strecke lasse sich auch wunderbar mit dem ICE zurücklegen. Mag ja sein. Etwa eine Stunde benötigt der Schnellzug zwischen der Main-Metropole und der Domstadt am Rhein. Nur das mit dem Arbeiten auf der Strecke – das funktioniert nicht immer. Funklöcher machen es schwer, beispielsweise an Konferenzen teilzunehmen. Mit dem neuen ICE 3 neo, den die Deutsche Bahn am Montag vorgestellt hat, soll der Empfang nun besser werden. Der Schnellzug wird zunächst auf der ICE-Linie von Dortmund über Köln nach Frankfurt und zum Teil weiter bis München unterwegs sein, bei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 320 Kilometern in der Stunde. Der Zug bietet mehr Platz für Fahrräder und ist mit einem Hublift für Rollstuhlfahrer ausgestattet. Vor allem aber soll es weniger Gespräche der Marke „Hallo? Hallo? Hörst du mich noch?“ geben. Wir sind gespannt.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Verdeckte Armut: Laut dem jüngsten Bericht des Statistischen Bundesamtes sind mehr als ein Drittel der Studenten in Deutschland von Armut bedroht – eine Situation, die Andrea Lembke von der Sozial- und Finanzierungsberatung des Studierendenwerks Frankfurt bestätigen kann. Viele, die zu ihr in die Beratungsstelle kommen, plage die Sorge, die Miete für ihr Zimmer im nächsten Monat nicht mehr aufbringen zu können. An eine warme Mahlzeit in der Mensa denke manch einer schon lange nicht mehr. Lembke spricht von „verdeckter Armut“. Die Not vieler Studenten werde nicht ausreichend wahrgenommen, wie sie unseren Autoren Astrid Ludwig und Martin Ochmann erzählt . Das Land Hessen reagiert nun mit einem Härtefallfonds. Fünf Millionen Euro sollen an Studierendenwerke in Hessen gehen. Damit soll der Kostendruck auf die Wohnheime und die Essenspreise in den Mensen gesenkt werden. Insgesamt will das Land Hessen 200 Millionen Euro zur Bewältigung der Folgen des Ukrainekriegs zur Verfügung stellen. Neben den Hochschulen sollen auch Vereine und gemeinnützige Einrichtungen profitieren. Außerdem sind Unterstützungsangebote in Form von Mikrodarlehen für kleine und mittlere Unternehmen geplant.
Kleiner Nager, große Wirkung: Die beschädigte Ampelanlage soll am Dienstag wieder funktionieren. Bild: dpa
Verfressene Nager: Heute schon geflucht? Ja? Dann gehören Sie sicher zu denen, die im Stau gestanden haben. Ist ja fast normal in einem Ballungsgebiet. Nicht normal ist das, was sich seit einigen Tagen an der viel befahrenen Kreuzung von Friedberger Landstraße, Nibelungen- und Rothschildallee abspielt. Und mit „viel befahren“ meinen wir: etwa 50.000 Fahrzeuge – je Tag! Dort ist die Ampelanlage ausgefallen. Der „Totalschaden“ an der Anlage führte in den vergangenen Tagen immer wieder zu einem wahren Verkehrschaos. Mäuse hatten die Leitungen in der Ampelsteuerung angefressen, wie unsere Autorin Mechthild Harting berichtet. Dadurch kam es zum Kabelbrand, der wiederum zu einem Kurzschluss im Netzteil führte. Die gesamte Elektronik muss ersetzt werden. Das ist kompliziert – und kostet Nerven. Die gute Nachricht: Am Dienstag soll die Technik wieder wie gewohnt funktionieren und der Verkehr wieder rollen.
Und außerdem haben sich das Land Hessen und die Rhön-Klinikum AG auf die Eckdaten des neuen Zukunftsvertrags für das privatisierte Uni-Klinikum Gießen und Marburg geeinigt. Demnach wollen beide Gesellschafter in den nächsten zehn Jahren 800 Millionen Euro an den Standorten Gießen und Marburg investieren+++ zeigt das Mainzer Staatstheater das Theaterstück „A Family Business“ von Chris Thorpe als Uraufführung +++ gilt Tel Aviv als das israelische Silicon Valley : ein Paradies für Unternehmensgründer. Im Austausch-Projekt „Frankfurt meets Tel Aviv“ haben davon hessische Gründer profitiert.
Harald Heckmann, Musikwissenschaftler, ehemaliger Vorstand des Deutschen Rundfunkarchivs, Frankfurt (98); Lutz Schenkel, Geschäftsführer der Spielbank in Bad Homburg (61);
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