warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Die hessische Landesregierung meint, der Immobilienerwerb sei zu teuer. Das ist eine Ansicht, der man folgen kann, auch wenn die Preise zuletzt ordentlich gesunken sind. Was kann das Land tun? Nun, vor allem kann es die Grunderwerbsteuer senken. Die liegt in Hessen bei sechs Prozent. Wer also zum Beispiel eine Eigentumswohnung für 300.000 Euro kauft, überweist 18.000 Euro dem Land Hessen. In Bayern wären nur 10.500 Euro fällig. Hessen könnte also, verrückte Idee, die Grunderwerbsteuer senken. Die Landesregierung führt stattdessen ein „Hessengeld“ ein, sie zahlt beim erstmaligen Erwerb einer Immobilie 10.000 Euro je Käufer und 5.000 Euro pro Kind. Also: linke Tasche, rechte Tasche, und wieso nur beim erstmaligen Erwerb? Auf Dauer sollen Freibeträge helfen. Wohlgemerkt, der Ministerpräsident gehört der Partei an, deren heutiger Bundesvorsitzender einmal der Meinung war, eine Steuererklärung sollte auf dem Bierdeckel möglich sein.
Manfred Köhler
Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Schaffe, schaffe, Immobilie kaufen: Wer in Hessen gedenkt, in seine ersten eigenen vier Wände zu investieren, der darf sich auf das „Hessengeld“ freuen. Bild: Frank Röth
Ach ja, das liebe Geld. Mal ist es zu wenig, mal nicht. Vor Wochen schien es noch, als müsste die Deutsche Bahn ihre ganzen Investitionen zusammenstreichen, jetzt wurde zum Spatenstich für den milliardenschweren Aus- und Neubau der Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Fulda geladen. Warum der feierliche erste Spatenstich durch einige sehr wichtige Leute gerade am Montag geschah, blieb unklar, denn Vorarbeiten haben längst begonnen, aber egal: Hauptsache, es geschieht was. 2036 solle dann alles fertig sein, hieß es. Das nehmen wir dann mal in unsere gut geführte Wiedervorlagemappe.
Mal Sonnenschein, mal dichte Wolkenfelder. Überwiegend trocken. Nach einem frischen Start Höchsttemperaturen von 10 bis 12 Grad.
Geburtstag haben am Dienstag
Friedrich von Metzler, Stifter und Mäzen, langjähriger persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Metzler, Ehrenbürger der Stadt Frankfurt (81); Alexander Heberer, Geschäftsführender Gesellschafter der Heberer GmbH & Co. KG, Mühlheim, Vizepräsident der IHK Offenbach (66); Hilime Arslaner, Stadtverordnetenvorsteherin im Frankfurter Stadtparlament (53); Jürg Schiltknecht, Vorstandsvorsitzender der Baloise Versicherungen Deutschland, Bad Homburg (53); Jan Jöckel , Geschäftsführer des Computerspielestudios Keen Games, Frankfurt (52); Gisbert zu Knyphausen, aus Eltville-Erbach stammender Liedermacher und Sänger (45).