Heute in Rhein-Main: Portugiesisch - ja. Türkisch – nein!
Guten Abend, sind Sie schon mal so richtig gescheitert? Erzählen Sie doch mal! Das muss Ihnen nicht unangenehm sein. Schließlich haben Sie sicher etwas aus dieser Zeit mitgenommen, oder? Ums Scheitern geht es bei den sogenannten Fuck-up-Nights, die unser Kollege Falk Heunemann besucht hat. Hingefahren zu dem Kongress ist er übrigens nicht mit der Bahn, sondern mit dem Auto. Hatte sich wohl noch nicht das Neun-Euro-Ticket gekauft…
Gescheitert sehen übrigens auch einige Eltern, Lehrer und Schüler die Pläne, Türkisch als zweite Fremdsprache an hessischen Schulen anzubieten. Das Wichtigste aus der Region auf einen Blick.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Geschickt planen: Wer hat es schon? Der Kauf des 9-Euro-Tickets war im persönlichen Fall recht unspektakulär. Fast schon ein bisschen zu einfach, fast schon ein bisschen zu reibungslos ging das. Einfach in der DB-App das Angebot ausgewählt, auf „Zahlen“ gedrückt – fertig. Der Freiheit in der Tasche fehlt es noch an konkreten Reiseplänen. Die erste Fahrt führte von der Galluswarte zum Hauptbahnhof. An Nicht-Neun-Euro-Ticket-Tagen wurde diese Distanz bisher immer gelaufen. Fazit also nach einem Tag: Das Ticket macht herrlich faul. Mehr als 300.000 Neun-Euro-Tickets sind im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes bis Ende Mai verkauft worden. Das große Interesse an der Billigfahrkarte bedeute aber auch, dass es bei einigen Fahrten eng werden könnte. Denn die Kapazitäten im Schienenverkehr werden ungeachtet der vielen Ticketverkäufe nur sehr bedingt ausgeweitet. RMV-Geschäftsführer Knut Ringat rät: Entspannt bleiben, Verkehrsspitzen meiden und in den Monaten Juni, Juli und August an den Wochenenden und an den Feiertagen Hinfahrten stets frühmorgens und Rückfahrten eher am späten Abend antreten.
Schöner scheitern: Sich an Erfolgsmodellen zu orientieren ist sicher hilfreich. Aber wieso nicht auch mal denen zuhören, die gescheitert sind. Die offen ihre Fehler analysieren, die schonungslos schildern, welche Entscheidungen sie heute anderes treffen würden.
Bei der Copetri, einer Art Messe-Kongress im Süden Offenbachs, bei der es eigentlich um beruflichen Fortschritt geht, wurde auch das Scheitern thematisiert. Und zwar bei einer sogenannten „Fuck-up Night“. Gescheiterte Gründer erzählen da vor großem Publikum von ihren Plänen – und ihren Fehlentscheidungen. Niederlagen werden hier ins Rampenlicht gerückt – nicht um abzuschrecken, sondern um zu zeigen, dass es auch danach weitergeht. Scheitern kann nur, wer überhaupt einmal losgelegt hat. Fehler passieren. Die Frage ist nur, wie der Umgang mit ihnen in einer modernen Arbeitswelt aussieht. Eine Idee davon, wie diese moderne, neue Arbeitswelt aussehen könnte, bekommen die Messebesucher gleich mitgeliefert. Es geht um Fragen, wie Führungspersönlichkeiten aufgestellt sein sollten, ob Präsenz im Unternehmen wirklich Pflicht sein muss und eben darum, wie selbst eine Niederlage das Leben positiv beeinflussen kann. Unser Autor Falk Heunemann hat sich auf der Messe umgeschaut und sich dafür extra „nicht“ in Schale geworfen. Sneakers und Jeans statt Anzug und Krawatte.
Kein Türkisch als zweite Fremdsprache: Die Landesregierung hat entschieden: Türkisch soll vorerst nicht als zweite Fremdsprache in Hessen angeboten werden. Zwei Ausnahmen gibt es jedoch. An Schulen in Lollar und in Kassel sollen Pilotprojekte starten. An der Standortwahl gibt es Kritik. Der Modellversuch sei eine „Mogelpackung“, weder Kassel noch Lollar seien geeignet, den Bedarf an Türkisch als zweiter Fremdsprache zu ermitteln, sagt beispielsweise Atila Karabörklü, Bundes- und Landesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland und Hessen.
Türkisch-Unterricht an einer Berliner Grundschule. Bild: ddp
Die Entscheidung der Landesregierung gegen Türkisch als zweite Fremdsprache stößt bei einigen Eltern, Lehrern und Schülern auf Unverständnis. In einer gemeinsamen Stellungnahme sprechen Landesschülervertretung, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Elternbund Hessen, der Türkische Elternbund und die Türkische Gemeinde Deutschland von einer „großen Enttäuschung“. Als zweite oder dritte Fremdsprache angeboten werden sollen hingegen – bei ausreichender Nachfrage – demnächst die Fächer Portugiesisch und Arabisch. Der Elternbund-Vorsitzende Korhan Ekinci äußert Kritik an der Entscheidung. Das Vorgehen des Kultusministeriums komme „einer institutionellen Diskriminierung gefährlich nah“. Die Entscheidung sei vorbei an der Lebenswirklichkeit vieler Menschen in Hessen getroffen worden. 350.000 Menschen im Lande haben einen türkischsprachigen Hintergrund.
Meist ist es wieder freundlich, nur vereinzelt ziehen Quellwolken durch. Höchstwerte um 24 Grad. Nachts wolkig bei 13 Grad
Geburtstag haben am
Donnerstag, 2. Juni
Dieter Kraft (Die Grünen), Vorsitzender der Lebenshilfe Hochtaunus, ehemaliger hauptamtlicher Stadtrat in Bad Homburg (70); Friedrich von Heusinger, Leiter der hessischen Landesvertretung bei der Europäischen Union, Brüssel (64); Heiko Scholz (AfD), Mitglied des Hessischen Landtags, Eppstein (60); Christian Heidel, Sportvorstand beim 1. FSV Mainz 05 (59); Guido Rahn (CDU), Bürgermeister der Stadt Karben (59); Holger von Berg, Geschäftsführender Direktor des Staatstheaters Wiesbaden (56); Eckhart Nickel, Frankfurter Journalist und Schriftsteller (56); Martin Burlon (parteilos), Bürgermeister der Stadt Dreieich (47); Angela Dorn (Die Grünen), hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst (40).
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